Hi Rainer!
In letzter Zeit wiederhole ich den Satz immer und immer wieder und ich hoffe, dass er dadurch nicht "langweilig" wird. Es steckt aber nun mal eine ungemeine Wahrheit darin, die Dir, wie im letzten Absatz zu sehen ist, auch bewusst ist:
Das Schwerste am Aufhören ist das Anfangen!
Was aber das Schlimmste ist ... Du machst alle anderen für Deine Misere verantwortlich. Dich selbst positionierst Du gegenüberstellend in die Rolle des Opfers. Das Ganze hat in Deiner Vorstellung einen Vorteil: Die anderen müssen an sich arbeiten. Du aber nicht!
Die Bösen sind: "Asylbewerber, Alleinerziehende, Invalidenrentner, oder sonstwas" ... es sind die Schwulen, derren "Kritiker" Du bist.
Du bist allerweltst Kritiker, nur nicht Dein eigener!
Die Gesetzgebung bei einer Lohnpfändung ist äusserst scharf zu kritisieren und nicht hinnehmbar. Kohle abnehmen durch Einkommenspfändung schön und gut, aber bitte mit angemessener Beurteilung der individuellen Umstände.
Ahhhh ... soll etwa neben der Pfändungstabelle noch ein Zubrot oben drauf gegeben werden, damit Du weiterzocken kannst? 1.409 € ist das Minimum, was Dir in der Insolvenz verbleibt, richtig? Damit kannst Du sicher keine großen Sprünge machen, doch es reicht, um Deinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Die Gläubiger dagegen werden so gut wie leer ausgehen. Nur um Mißverständnissen vorzubeugen: Es ist super, dass es dieses Werkzeug gibt, um verschuldeten Menschen eine zweite Chance einzuräumen und so eine Zukunftsperspektive zu geben!
Bist Du im Besitz eines Pfändungsschutzkontos?
Du hast Dir die Misere eingebrockt und Du bist auch dafür verantwortlich, wie es Dir heute geht! Deine Gedanken aber drehen sich nicht um Veränderungen an Dir zu Deinem eigenen Wohle, sondern sie drehen sich um das Glücksspiel und wie Du es aufrecht erhalten kannst. Für Dich ist die Suchtausübung zu Deinem Wohle! Doch das stimmt so nicht! Wer, wenn nicht Du, weiß darüber zu berichten, wie selbstschädigend Dein Suchtverhalten ist?! Du hast Dich in Deiner Sucht arrangiert. Glücklicher bist Du dadurch aber nicht. Also suchst Du die Bösen ... die, die alles so negativ für Deine Verhältnisse eingerichtet haben. Die, die vollkommen "unangemessen" nun über Dich bestimmen. Vielleicht sogar die, mit denen Du noch nie etwas zu tun hattest ... die Du also gar nicht persönlich kennst! Weisst Du, was das Fatale daran ist? Selbst wenn man nun die Umstände anpassen würde nach Deinen Vorstellungen, dann würdest Du wieder und wieder etwas finden, was Dir nicht passt.
Das müsste aber schon eine sehr hohe Summe sein, denn ansonsten würde ich mit ganz viel Geld einfach immer nur weiterspielen wollen.
Also bleibt der Gedanke von Weltreisen etc. nur ein Traum. Einer, den Andere leben können, aber nicht Du, weil die Welt ja so schlecht ist.
Lieber Rainer, ich danke Dir für Deine Aufrichtigkeit und ich hoffe, dass Du es mir nicht krumm nimmst, Dir ein wenig (ggf. überspitzt) den Kopf gewaschen zu haben.
Nachtrag:
Au weia ...
Also, dann lehre ich Dir jetzt etwas: Ich weiß, dass ich nichts weiss ...
Übrigens kann ich an dieser Stelle erwähnen dass jede Drogensucht gegenüber einer ausgeprägten Glückspielsucht nur ein Witz ist (überspitzt formuliert natürlich nur). Aber weder ein Alkoholiker, Kokainsüchtiger, Kaufsüchtiger oder sonstiger Suchterkrankter kann nunmal durch das weiterführen der Sucht seine dadurch selbstverschuldet entstandenen Probleme lösen bzw. verbessern. Ein Geldspielsüchtiger hingegen schon; sonst gäbe es ja auch keinen Grund immer weiterzuspielen.
Das nennt sich kognitive Verzerrung! Speziell: Übermäßige Betonung der vermeintlich eigenen Fähigkeiten!
Aber als krank würde ich mich deswegen trotzdem nicht bezeichnen. Zumindest wenn ich mir den allgmeinen Durchschnitt der Menschen in unserer Gesellschaft so anschaue.
Du würdest Dich nicht als krank bezeichnen, weil Du keine Krankheitseinsicht hast! Anstatt auf Dich zu schauen, lenkst Du mal wieder ab, dieses Mal auf den "allgemeinen Durchschnitt". Du stellst Dich über sie ...
Soll heissen: Wenn ich (womit auch immer) wirklich aufhören will und/oder kann, brauche ich dafür auch keinerlei Behandlung oder Therapie. Und wenn ich gar nicht wirklich aufhören will (und/oder kann) dann wird daran auch keine Therapie dieser Welt etwas darwn ändern. Gut, bei Glückspiel ist es nochmals etwas völlig anderes als bei Substanzen, aber das Prinzip bleibt identisch.
Puh ... wenn Dir keiner das Wasser reichen kann ... wieso spielst Du dann? Weil Du es willst und weil es Dir damit so gut geht?
Zur Erinnerung: In der ICD10 wurde die Glücksspielsucht unter den Impulskontrollstörungen verbucht. In der nun aktuellen ICD11 jedoch zählt die Glücksspielsucht zu den „Substanzgebrauchsstörungen und abhängigen Verhaltensweisen“. Von daher ... die psychische Komponente ist gleich, egal ob substanzgebunden oder nicht ...
Einer "adäquaten Behandlung" bei Suchtproblematiken stehe ich aber tatsächlich sehr kritisch gegenüber. Dies ist darauf zurückzuführen dass ich hinsichtlich substanzgebundener Sucht-/Behandlungen, Suchtkliniken, Suchtberatern & co bereits über ausreichend Erfahrungswerte verfüge um mir mein Urteil zu bilden.
Deine Erfahrungen waren Momentaufnahmen! Die Wahrnehmung derselben standen unter dem Einfluss der Selbstüberschätzung! Du hast Dich wieder in dem Zitat über alle anderen erhoben ... damit Du nichts verändern musst.
Deine ganze Argumentationen ... sind Ausreden ...
Um der ganz bestimmt wunderbare Mensch zu sein, der Du sicherlich bist, brauchst Du das nicht. Es reicht zu sein, wie Du eben bist! Real ... ohne Fassade ... Du darfst Ecken und Kanten haben! Du darfst Fehler machen ... Du darfst aber auch entscheiden sie nicht immer wieder zu wiederholen!