Guten Morgen!
Ich glaube ja, dass uns Mietzekätzchen gar nicht verstanden hat, bzw. und hat verstehen wollen.
Vielleicht liest sie aber ja noch mit?
Also formuliere ich es mal so: Meine Liebe, nicht Dein Freund hat sich hier angemeldet, sondern Du! Dein Freund hat keine Probleme mit seinem Verhalten ... aber Du! Ergo ist es müßig irgend etwas zu Deinem Freund zu sagen, den wir ja auch noch nicht einmal kennen. Wen wir aber ansatzweise kennenlernen durften, das warst Du! Dir können wir Unterstützung bieten.
Es kam schon der Vorschlag, ihm kein Geld mehr zu geben. Was bedeutet das für Dich? Es wird unangenehm ... Er wird sein Verhalten kritisiert sehen. Er wird Dich vielleicht sogar dafür verantwortlich machen, dass er zocken geht. Du hast ja schon bemerkt, dass er seinen Sohn zugunsten seiner Sucht ins Abseits stellt. Das Gleiche wird er auch mit Dir machen! Er macht es ja schon ...
Nun stellt sich die Frage, wie stellst Du Dir eine erfüllt Beziehung vor? Reicht es Dir in der Krimskramsschublade zu liegen und darauf zu warten, dass der gnädige Herr Dir Aufmerksamkeit schenkt? So manche Angehörige, die entdeckt, dass ihr Partner spielsüchtig ist, hat schon geäußert: Ach hätte er doch lieber eine Geliebte! Tatsächlich hat er das ... das Glücksspiel! Reicht Dir das, was "danach" übrig bleibt für Dich?
Möchtest Du der "Esel" sein, der die Dukaten durch den Hinterausgang schickt, damit er sich daran bedienen kann?
Du selbst musst Dich mit der Realität befassen! Du selbst musst Dir klar werden, was Du tief in Dir drin möchtest.
Und Du musst bereit sein den Schmerz der Trennung zu ertragen, wenn Du Dich dafür entscheidest. Du musst Deine Träume mit "ihm" aufgeben, Deine Hoffnungen, Deine Ziele ... Mit ihm als Spieler wirst Du sie so, wie er jetzt ist, nicht erreichen.
Im Gegenteil wirst Du die Leidtragende sein, denn er kann sich ja in seine Sucht flüchten, um seine Realität zu ertragen.
Das kannst Du nicht und das möchtest Du auch nicht können.
Du kannst Dich aber in eine Coabhängigkeit flüchten. Du kannst ihn bemuttern und Du kannst ihn finanzieren und Du kannst Dir einreden, dass alles einmal besser werden wird. Aus diesem Trugschluss ziehst Du die Kraft, die Nichterreichung Deiner Ziele und Wünsche zu ertragen.
Vielleicht bekommst Du ihn aber auch dazu, dass er umdenkt? Rede mit seiner Mutter und teile ihr mit, dass sie ihrem Sohn schadet! Sie unterstützt gerade voller Hingabe seine Sucht! Bringe ruhig das Beispiel, liebevoll formuliert, dass sie ihm seine Spritze füllt. Geld ist sein Suchtmittel!
An seinem Verhalten, so, wie du es schilderst, ist schon zu erkennen, dass es hier längst nicht mehr nur um einen Spaß geht. Er wird ihn auch nicht mehr verspüren. Aus meiner Historie darf ich Dir sagen, dass es mir nur noch darum ging mich zu fühlen. Ob positiv oder negativ war mir egal. Ich erlebte aber nicht meine gesamte Gefühlspalette, sondern nur ausgesuchte Gefühle - und die mussten extrem genossen werden.
Du kannst versuchen ihn dazu zu bewegen sich Hilfe zu suchen. Doch auch hier wirst Du auf Wiederstände treffen. Es braucht Zeit und es braucht vor Allem Deine Konsequenz, um hier auch nur im Ansatz einen Erfolg zu erhoffen. Wir sind nicht nur reine Spieler ... wir sind zum größten Teil Menschen, die lieben und geliebt werden wollen.
Lasse Dich nicht auf Kompromisse ein! Du bist für Dich die wichtigste Person in Deinem Leben! Vergesse das nie! Erst dann kommt er!
Wir leben im Heute! Also ist heute auch genau der richtige Zeitpunkt, sich all den Fragen, die in meinen Worten schon stecken, und noch vielen weiteren, zu stellen. Traust Du Dich?