Hallo Rubbel,
in den letzten Jahren habe ich viele Weihnachten erlebt, die schrecklick, grausam und einsam waren.
Und wahrscheinlich wird es so sein, daß ich mich Heiig Abend ins Bett verkrieche und mir "Stille Nacht" auf DVD anschaue, eben einen sehr sozialkritischen Film, der Mitte 19. Jahrhundert spielt, und so brandaktuell ist, daß es Gändehaut bereitet.
Vor ein paar Jahren bin ich an Heilig Abend in eine andere Stadt gefahren. Dort fand ein Meeting einer Spieler - Selbsthilfegruppe statt. Nit wie üblich und geplant, in dem Gemeindehaus einer Kirchengemeinde, sondern im Nebenraum einer Gaststätte gegenüber. Das Gemeindehaus wurde vollständig dazu genutzt Sozial arme Menschen wie Obdachlosen, ein Weihnachtsfest zu bereiten.
Ich kann das nicht vergessen, gerade weil ich in einer bedrängten Situation war, ich habe mich damals zu sehr um einen Psychopaten gekümmert, und bin später daran zerbrochen. Wenn ich daran zurückdenke, ist das Erleben, der Toleranz, hier von der Einsicht der Selbsthilfegruppe, den gemieteten Raum den Armen zu lassen, und die Selbsterkenntnis, (die bekanntlich bei mir selbst anfängt) - nur eine Münze von der Obdachlosigkeit zu sein, dann hat mir das damals viel gegeben. Daß der Psycho.. mich noch zu später Stunde mit undefinierten Worten am Bahnhof anbrüllte, war schlimm, aber es hat mir wieder den Weg in die Psychotherapie geebnet. Auch das war ein Geschenk für mich, mein letzter Termin wird im Februar 2024 sein, und ich bin dankbar darfür.
Wenn Du von einsamen Spieler schreibst... am Spielautomaten sitzend, die Augen in die Starre gerichtet, die linke Hand greift in die Jackentasche, wo der Umschlag mit der Weihnachtskarte und den Gelgscheinen vom Chef drinne isr, "nur noch einen Schein, dann bin ich frei" .... - Das Gestern ist vorüber, wir können keine Tat, die wir getan haben, rückgängig machen.
Nur für Heute
und liebe Grüße
Andreas