Hi Stuttgartfan!
Hab es bisher nie nach außen gelassen und in der Öffentlichkeit stehts einem nichts anmerken lassen.
Herzlich willkommen! Auch ich habe nie über meine Glücksspielsucht gesprochen. Meine Freunde, so sagten sie mir später, wussten sehr wohl. was mit mir los war, wollten mir aber nicht zu nahe treten und haben geschwiegen.
Ich erinnere mich immer noch an den Tag, als ich eigentlich zum Darten in der Kneipe war. Ein paar Monate war ich mittlerweile spielfrei. Ich saß mit jemandem am Tisch ... mit Anne. Sie hatte gerade den psychologichen Couch gemacht und ich sprach sie auf das Suchtthema an. Anscheinend war es auch für die anderen spannend, denn auf einmal war Darten gar nicht mehr angesagt. Einer nach dem Anderen kam an den Tisch und setzte sich zu uns.
Wir wissen sehr wohl, dass wir uns mit dem Glücksspiel schaden. Wir verletzen unsere Werte, die uns mitgegeben wurden und wir uns selbst angeeignet haben. Wer dies jedoch macht, der ist nicht nur unglücklich darüber, er findet auch einen Weg zum Glücksspiel. Aus dieser vermeintlichen Spirale scheint es kein Entkommen zu geben. Ist es da verwunderlich, dass wir aus Scham alles bei uns behalten und niemanden involvieren wollen?
Die Angst vor der Scham katastrophisiert. Was soll ich denn auf Fragen antworten? Ich kenne doch gar keine Antworten! Hätte ich die, würde ich kein Glücksspiel betreiben und darin einen Vorteil sehen!
Nun, Du brauchst hier z.B. keine Antworten vorweisen. Du musst uns hier nichts beweisen! Aber Du kannst Dich auf den Weg machen, um Deine persönlichen Antworten zu finden. Wahrscheinlich finden sie sich in den Erfahrungen andere Glücksspieler?
Wichtig ist, dass Du jetzt auf Deinem Genesungsweg immer ehrlich bist Nicht nur zu Deiner Mutter, gerade auch zu Dir selbst.
Ein Beispiel? Du hast immer gut verdient und hast nun 30.000 € Schulden. Überlege Dir einmal, wie viel Du aber real in den letzten Jahren verspielt hast. Wird es Dir da nicht anders? Kannst Du diese Information, wenigstens grob, nicht nutzen, um Deine Abstinenz zu stärken? Klar könntest Du Dir die Zahl auch nehmen und Dir damit beweisen, wie "bescheuert" Du warst, wenn ich das mal so übertrieben darstellen darf. Doch was bringt Dir das? Lebst Du dann nicht in der Vergangenheit? Du lebst im Jetzt und alles, was Du JETZT machst, hat Auswirkungen auf die Zukunft. Die Vergangenheit kannst Du gerne nutzen, um daraus zu lernen.
Sei also bitte ehrlich zu Dir und fange nicht an auszuweichen und beschönigen. Wie Du siehst, kannst Du nur Dich selbst dabei überlisten und keinen anderen ...
Spaß beiseite ... Suche Dir bitte eine SHG in Deiner Nähe. Oben rechts auf der Seite siehst Du einen Link, der zu diversen Angeboten führt. In der SHG lernen wir uns zu schützen und wir sammeln die Erfahrungen der Anderen, um sie mit den eigenen abzugleichen. Wir müssen nicht jeden Lösungsweg selbst ausprobieren. Wir können uns den aussuchen und angehen, der auf uns zu passen scheint. Es steht uns ja frei zu einem späteren Zeitpunkt einen aneren Weg einzuschlagen, sollte der erste doch nicht so prickelnd sein.
Am Samstag ist Webmeeting ... oben auf der Seite steht der Link zum Thread, in dem alles beschrieben ist.
