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Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
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Spielsucht

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Offline Raft

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Spielsucht
« am: 23 Oktober 2023, 23:26:49 »
Hallo Ihr Lieben,
ich bin neu im Forum und war bis eben nur stiller Mitleser.
Kurz zu mir:
Ich bin 22 Jahre alt und habe seit ungefähr 2-3 Jahren ein Problem mit Spielen. Hauptsächlich mit Slots in Online Casinos. Ich hatte seit knapp einem Monat nicht mehr gespielt. Na ja… bis gerade eben. Da habe ich mal wieder innerhalb von einer Stunde 700 Ökken verblasen.

Ich bin es wirklich leid mein Geld in Casinos einzuzahlen und zu verlieren. Es ist mir bewusst, dass ich all mein Geld verliere. Egal ob ich an dem Tag Gewinn mache oder nicht, spätestens beim nächsten mal gewinnt wieder die Bank.

Habt Ihr vielleicht ein paar Tipps? Was macht Ihr, wenn der Druck sich impulsiv zuspitzt und dann der sucht verfallt? Wie kommt Ihr dagegen an?

Vielen Dank für Eure Nachrichten, liebe Grüße.


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Offline Olli

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Re: Spielsucht
« Antwort #1 am: 24 Oktober 2023, 06:38:21 »
Hi Raf!

Herzlich willkommen!

Zitat
Habt Ihr vielleicht ein paar Tipps? Was macht Ihr, wenn der Druck sich impulsiv zuspitzt und dann der sucht verfallt? Wie kommt Ihr dagegen an?

Wieso warten, bis das Schmusetigerchen seine Beißerchen in Dein Fleisch treibt? Es kam doch aus der Ferne auf Dich zu und Du nähertest Dich ihm auch, strecktest das eigene Pfötchen aus, um es zu streicheln. Gab es nicht tausende Momente vorab, in denen Du Dich in Sicherheit begeben konntest? Na klar gibt es auch zum von Dir genannten Zeitpunkt die Möglichkeit der Intervention, doch das ist ausgerechnet auch der schwierigste Zeitpunkt.

Glücksspiel regt die Gefühle an ... aber nur ausgesuchte, intensive Gefühle. Dem Glücksspiel ist es egal, welche es sind - gut oder böse. Ihm ist es egal, aus welchem Grund Du diese Gefühle gerade durchleben möchtest ... es ist mit allem zufrieden.
Dabei machen wir doch nichts ohne Grund ... einfach so.

Genauso, wie Du Dich hier nicht ohne Grund angemeldet hast, spielst Du auch nicht ohne Grund. Es muss nicht immer gleich eine ausgemachte Störung sein, die Dich spielen lässt. Aber es ist etwas, was Du bisher noch nicht erfahren hast und bei dem Dein Kopf Dir sagt, dass es richtig ist, in diesem Moment zu spielen. Du kompensierst also etwas.
Was das ist, das darfst Du herausfinden.

Denken - Fühlen - Handeln! Diese drei Dinge beeinflussen sich gegenseitig bei uns. Indem Du Dich also geistig mit der Thematik befasst, beobachtest Du auch gleichzeitig Dein Fühlen. Wenn Du Dein Denken und Fühlen neu bewertest, änderst Du automatisch Dein Handeln.

Also ... erinnere Dich ... wie war das gestern? Was war los, als das erste Verlangen bemerkbar wurde? Was hast Du daraufhin gemacht? Hast Du Dich eingelassen auf eine kleine Diskussion mit Deiner Sucht, wie toll doch ein klein wenig Glücksspiel sein könnte? Hast Du Dir gesagt, dass 50 oder 100 € eigentlich nicht viel wären und wenn Du den Betrag verspielt hast, totsicher aufhören wirst #schwör´# ? Was hättest Du tun können, um das eigene gedankliche Anstacheln und die ausdrückliche Erlaubnis zum Spielen zu stoppen?

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Offline Raft

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Re: Spielsucht
« Antwort #2 am: 24 Oktober 2023, 08:36:26 »
Guten Morgen Olli,
danke für deine Antwort.
Du hast natürlich völlig recht… wie es genau gestern war?
Eigentlich war gestern nichts besonderes. Ich war den ganzen Tag arbeiten. Abends lag ich dann auf der Couch und mir war stink langweilig. Irgendwie bin ich dann wieder draufgekommen und war direkt angefixt. (Zufällig war natürlich auch noch der Gambam Blocker ausgelaufen, sodass ich direkt auf Seiten Zugriff hatte)

Dadurch, dass ich so schon so viel gespielt habe bin ich etwa auf 30 Seiten lebenslänglich gesperrt.
Dann hab ich mich auf Krampf bei neuen Seiten angemeldet, die mich teilweise auch direkt wieder gesperrt haben (ich denke, vielleicht sind das Partner Casinos von meinen „alten“, weswegen sie von der Sucht wussten?)

Na ja… wie es kommen musste, hatte ich noch eines gefunden, bei dem ich es als letztes probieren wollte. Natürlich musste es klappen und ich konnte endlich wieder spielen. Einfach nur dumm leider…

Das war eigentlich schon immer mein größtes Problem, sobald ich mal nichts zu tun habe, kriege ich verlangen nach Casino.

Jedenfalls habe ich Gamban natürlich direkt wieder aktiviert. 


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Offline andreasg

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Re: Spielsucht
« Antwort #3 am: 24 Oktober 2023, 10:27:11 »
Guten Morgen,

eigentlich wollte ich nach meinem Tagebuch schauen, nun bin ich hier...

Raft, die formelle einfache Antwort die ich kenne: Nimm die Telefonliste von Freunden aus der Selbsthilfe, und rufe einfach ein Mitglied an!  Das hat mir auch geholfen, und zwar in den Jahren 1989 + 1990, als ich noch nicht stabil spielfrei war. Damals gab es noch kein Telefon in der Hemdstasce, also Telefonzelle suchen, sich mehr bewußt auf den Weg machen, konsequent in dem Bestreben sein: "ich rufe jetzt an, weil ich es wert bin!, und sich nicht enttäuscht, gekränkt sein, wenn niemand an das Telefon geht. Dann ist es wichtig, daß der Verstand wieder funktioniert. Das braucht Übung, Übung, Übung. So bin ich spielfrei geworden, eben durch Ausdauer, im Glauben, daß ich kein hoffnungsloser Fall sein brauche.Natürlich können Begebnisse wie ein Treffen im Lokal nach der SHG, oder ein gemeinsamer Saunabesuch die Freundschaften festigen, und in diesem Verbund wächst die innere Stärke.

In einer anderen Suchtgemeinschaft, der von Esssüchtigen Menschen, habe ich den Einstellsatz gehört: ... Abstinenz ist das wichtigste in meinem Leben"! Für mich habe ich eine andere Antwort gefunden, einenfach einen Ort zu finden, an dem ich Ruhe und Frieden finde und für mein Leben, und für meine Spielfreiheit dankbar sein kann.Der Rest wird gegeben, das pragmatische Handeln nimmt zu, wenn der Geist wieder geweckt ist, und die Seele frei wird vom ständigen Kummer.

Liebe Grüße und schöne 24 Stunden
Andreas
« Letzte Änderung: 24 Oktober 2023, 11:20:27 von andreasg »
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline Raft

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Re: Spielsucht
« Antwort #4 am: 24 Oktober 2023, 10:55:20 »
Hallo Andreas,
vielen Dank für deine Nachricht. Es hilft zu wissen, dass Ihr die selben Probleme habt/hattet unf dagegen ankommt. Das stimmt mich optimistisch, dass ich es auch schaffen kann.

Hast du trotz den vielen verstrichenen Jahren immer noch das Verlangen manchmal zu spielen? Oder vergeht das im Laufe der Jahre, sodass es im Alltag gar nicht mehr auftritt und man nicht mehr Gedanken daran verlieren muss?

Heute ist nun der erste neue Spieltag und momentan ist es sehr präsent. Ich denke die ganze Zeit daran, dass ich gestern wieder unnötiges Geld verzockt habe unf wieder einen Monat gegen die Sucht verloren habe.

Meine Hauptangst ist, dass ich nun noch mehr Geld verzocken könnte, da ich frisch ausgelernt bin.

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Offline andreasg

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Re: Spielsucht
« Antwort #5 am: 24 Oktober 2023, 11:30:10 »
Hallo Raft,

Danke für Deine Antwort.

Nein, ich habe kein Verlangen mehr zu spielen. Was mich aber noch immer in die Selbsthilfe bringt, ist meine Soziale Angst, also die Angst vor Behörden, Institutionen, eine irrelale Störung, das weiß ich, und das Schamgefühl, daß ich ehedem mein Geld und mein Leben weggeschmissen habe.
Die andere Seite ist , gemeinsame Wege aus der Sucht zu finden, und das geht nicht alleine, - Gemeinsam schaffen wir es!

Wie lange dauert Dein verlorener Monat noch, ist Ultimo Schluß? Welcher Verlust hat Dir am meinsten Schmerzen bereitet?
Der Kontrollverlust,
Das Vertrauen in die Beziehungsfähigkeit?
Der Geldverlust?

Wie kommst Du bis zum Neuen Monat über die Runden?

Liebe Grüße
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline Raft

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Re: Spielsucht
« Antwort #6 am: 24 Oktober 2023, 11:40:19 »
@AndreasG
Ich hoffe, dass das „nicht-verlangen“ auch so schnell wie möglich einsetzen wird.
Ich bin es wirklich leid, dass ich mich selbst dafür so hasse und das Gefühl habe, dass ich gegen mich selber machtlos bin?

Mein Monat geht noch bis Mitte nächsten Monat etwa. Ich möchte auf jeden Fall, dass gestern das letzte mal war, dass ich gespielt habe.
Schmerzen tut alles, der Kontrollverlust, das Versagen und ein wenig auch das Geld.
Bis zum nächsten Monat ist es finanziell kein Problem. Da habe ich noch genug übrig, um die Autos zu tanken, Fixkosten zu zahlen und auch leben zu können. Sofern es eben bei den 700€ diesen Monat bleibt und ich nicht wieder wie benebelt einzahle….

Liebe Grüße

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Offline Olli

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Re: Spielsucht
« Antwort #7 am: 24 Oktober 2023, 13:25:36 »
Hi Raft!

Zitat
Ich bin es wirklich leid, dass ich mich selbst dafür so hasse und das Gefühl habe, dass ich gegen mich selber machtlos bin?

Wie ich schon sagte ... das Glücksspiel bedient unsere Gefühle und dem Glücksspiel ist es egal, ob diese positiv oder negativ sind. Ebenso ist dem Glücksspiel auch egal, ob Du diese Gefühle während des Glücksspielens oder davor oder danach verspürst. Wenn Du Dich selbst hasst, hilfst Du also dem Glücksspiel!

Du bringst das Stichwort Langeweile aufs Tableau. Was passiert denn da bei Dir, wenn Du Langeweile verspürst? Wirst Du dann nicht automatisch mit Dir selbst konfrontiert? Wirst sozusagen in Dich selbst hinein geworfen? Hast Du je bisher wirklich gerlernt es auszuhalten oder ggf. sogar zu genießen? Wie unwohl fühlen wir uns da erst, wenn wir uns selbst hassen?

Sei gnädig mit Dir. Jo ... es ist so schade um das verspielte Geld ... aber es ist auch "nur" Geld. Du bist wohl gesund und Dir geht es rein körperlich doch wohl gerade sehr gut.
Mache bitte nicht den Fehler Dich über die Sucht zu definieren. Du bist weitaus mehr als Deine Sucht. Und, damit komme ich auf das Zitat zurück. Du bist absolut nicht machtlos dem Spielen gegenüber! Das ist ein Trugschluss - ein Glaubensatz - eine negative Affirmation, die Du schnellstens überprüfen und damit auflösen soltlest!
Du bist gerade einmal 22 Jahre alt und Deine Intuition und Deine Erfahrungen haben Dich hierher geführt, um Dich in Deinem Handeln unterstützen zu lassen.
Das ist doch gar nicht selbstverständlich! Ich selbst habe dafür 20 Jahre gebraucht! Sich Hilfe zu organisieren ist für mich eine Kompetenz!
Vielleicht hast Du ja auch gemerkt, dass es da in Dir Wiederstände gab, Scham z.B., die Dich von Deinem Vorhaben abbringen wollten. Diese Wiederstände hast Du überwunden!

Sich selbst zu hassen ist eine selbstzerstörerische Handlung, die immer mit negativen Gefühlen und Gedanken einher geht. Wie wäre es also, wenn Du Dir stattdessen vergibst und anfängst Dich so zu nehmen, wie Du bist?! Du hast in Deinem Leben Fehler gemacht - prima - und ... na und? Die macht doch jeder ... gehört das nicht zum Entwicklungsprozess dazu?!

Nun, Du hast also nun ausgelernt. Du hast weiterhin Angst, dass Du nun mehr einzahlst und vielleicht auch mehr Schulden machen könntest als bisher. Deine Angst ist real und auch begründet. Wie sieht es denn in Deinem familiären Umfeld aus? Wer weiss denn schon von Deiner Sucht? Was gab es bisher an Vorgeschichte?
Gibt es da eine Vertrauensperson, mit der Du ein befristetes Geldmanagement machen könntest, damit Du Dich "beruhigt" auf Deine Abstinenz konzentrieren kannst?
Gibt es da jemandem, dem Du Dein Herz ausschütten könntest?
Was hast Du bisher versucht, um spielfrei zu werden?

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Offline Raft

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Re: Spielsucht
« Antwort #8 am: 24 Oktober 2023, 14:37:50 »
Danke Olli,
deine Worte helfen wirklich und bringen mich dazu mein eigenes Handeln zu reflektieren.

Nun dass ich erst 22 bin ist natürlich einerseits gut, da ich noch so viel vor mir habe um das Leben zu genießen. Andererseits finde ich es schlimm, mittlerweile in solch einer Spirale gefangen zu sein, aus der ich nicht entfliehen kann. Immer wieder kommen nach ein paar Wochen Rückschläge.

Das Thema hatte in meiner Familie bereits die Runde gemacht. Meine Mutter hatte vor knapp 2 Jahren Bankkontoumsätze von mir entdeckt und wunderte sich, was das für große Zahlungen waren. Das machte sie so stutzig, dass sie in den vorangegebenen Monaten schaute unf entdeckte, dass ich über 20.000€ verspielt hatte.

Damals hatte meine Mutter meine kompletten Finanzen übernommen. Das lief dann auch 2-3 Monate gut. Allerdings zog es sich danach wieder zu…

Mein bester Freund hatte auch alles mitbekommen. Mit ihm konnte ich auch immer über alles reden und er nahm dann zwischenzeitlich auch meine Bankkarte und online Banking an sich. So konnte ich trotzdem alles bezahlen, was es zu zahlen gab, da wir uns meist jeden Abend treffen.


Mitte diesen Jahres hatte ich 2 Monate, die von Rückfällen geprägt waren. Meine Mutter half mir wieder. Ich hatte immer ein Traumauto, das ich gerne wollte, wobei mich meine Familie erneut unterstütze und wir das Auto kauften, da meine Mutter auch dachte (genauso wie ich), wenn ich dafür Geld benötige und sehe was für tolle Sachen man sich kaufen kann, alles besser wird.


Mittlerweile glaube icj, dass mir die Geldgewinne egal sind. Es geht lediglich um die Glücksgefühl, die dann umgehend von Schamgefühlen überdeckt werden.

Meine Mutter möchte ich eigentlich nicht wieder enttäuschen oder beunruhigen. Sie denkt nun ish alles im lot…

Ich überlege mir mich mit meinem Kumpel zusammenzusetzen und mit ihm offen darüber zu sprechen. Dann kann er meine Finanzen wieder an sich nehmen?

Das waren jetzt grad so meine Gedanken… kann den ganzen Tag an nichts anderes denken, als dass ich gestern wieder einen großen Schritt in die falsche Richtung gegangen bin.
Vielleicht bringt es ja was, dass ihr nun so ziemlich meine kurzgefasste Geschichte kennt.

Es fing natürlich wie bei vielen an herkömmlichen Automaten an. Mein Absturzsutomat stand damals im Dönerladen. Dort schmiess ich das Rückmeldung vom Döner rein. Und dann immer mehr… weil ich die Erfahrung machte, ich gewinne jedes Mal ich muss nur mehr reinwerfen. Bis es eben mal nicht mehr funktionierte, weil ich immer gieriger wurde.

Im Urlaub wurde es dann vor 3 Jahren das online Casino, da ich ja schlecht in die spielo konnte. Ab diesem Zeitpunkt wurden die Einsätze immer höher und unkontrollierter.

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Offline Olli

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Re: Spielsucht
« Antwort #9 am: 24 Oktober 2023, 15:35:24 »
Hi Raft!

Zitat
Andererseits finde ich es schlimm, mittlerweile in solch einer Spirale gefangen zu sein, aus der ich nicht entfliehen kann. Immer wieder kommen nach ein paar Wochen Rückschläge.

Wenn Dein Auto einen Platten hat, dann punpst Du neue Luft hinein. Ist er in kurzer Zeit wieder platt, kannst Du den Vorgang natürlich wiederholen. Ob es aber sinnvoller wäre das Ventil zu überprüfen oder den Reifen nach Schadstellen zu überprüfen, liegt wohl auf der Hand.

Wenn ich nun davon aus gehe, dass Deine Sucht bereits vor bestimmt vier Jahren ausgebrochen ist ... klein anfangend und sich dann immer weiter eskalierend, dann stellt sich die Frage, wieso du nicht mal Deinen "Mantel" und Dein "Ventil" entweder selbst oder durch Fachpersonal überprüft hast? Bei mir war damals die Scham zu groß und ich wollte mir auch nicht bestätigen lassen, in meiner negativen Denkweise, wie Scheiße ich war. Der Gedanke war natürlich nicht zielführend. Denn das Ziel sollte ja sein, sein Leben wieder selbstbestimmt meistern zu können, ohne selbstschädigendes Verhalten. Du hast wie ich damals "nichts" gegen Deine Sucht unternommen. Wie sollte sich dann etwas ändern?

Komme am Samstag doch bitte ins Webmeeting. Oben auf der Seite steht der Link zum Thread, wo alles Wissenswerte darüber steht. Das wäre doch schon mal ein Anfang ... oder nicht? Du kannst, aber Du musst nicht die Kamera einschalten.

Nun zur Vertrauensperson ... Ich denke, dass Deine Mom die Wahrheit verdient hat, meinst Du nicht? Ich weiss, dass es hilft sich zu outen, wenn man etwas vorweisen kann. Damit meine ich z.B. die regelmäßige Teilnahme am Webmeeting oder einer SHG bei Dir vor Ort. Damit meine ich das Aufsuchen einer Suchtberatungsstelle, um Dich umgreifend zu informieren.
Damit meine ich aber auch, sofern es Dir angeraten wird, Dich für eine ambulante oder stationäre Therapie zu entscheiden. Du kannst auch Deiner Mom ans Herz legen zu uns ins Webmeeting zu kommen. Auch sie hat sicherlich Informationsbedarf und sie wird auch Sachen erfahren, wie sie mit Deiner Sucht und auch mit Dir umgehen kann.
Hast Du Angst davor den Vorhang fallen zu lassen? Das ist verständlich ... doch der Grundpfeiler einer Genesung ist die absolute Aufrichtigkeit nach Innen und nach Außen!
Du siehst ja, wie Du sie jetzt schon wieder belügst und Du bist damit selbst ganz bestimmt auch nicht glücklich. Also ändere es ... DU KANNST SEHR WOHL ENTFLIEHEN! ;)

Zitat
Damals hatte meine Mutter meine kompletten Finanzen übernommen. Das lief dann auch 2-3 Monate gut. Allerdings zog es sich danach wieder zu…

Hm, ja, das kenne ich auch. Bei mir hatte meine Mom lange Zeit die "Aufsicht" über meine Finanzen. Aus heutiger Sicht weiss ich, dass das Verfahren so für alle Beteiligten absoluter Mist war. Daher plädiere ich heute immer für ein "gemeinsames Geldmanagement". Natürlich hat Deine Mutter immer das letzte Wort, wenn es um das Suchtmittel "Geld" geht. Doch bei allem Anderen liegen die Entscheidungen bei Dir. Zu einer "Gemeinsamkeit" wird das Ganze dann, wenn ihr darüber sprecht. Führe Du also ein Haushaltsbuch mit allen Einnahmen und Ausgaben. Schaut nach, ob zu wenig oder zu viele Versicherungen vorhanden sind. Wie sieht es mit einer Alterversorgung aus? Ist der Energieversorger der Günstigste? Der Handyanbieter auch? Wie werden Schulden getilgt? Womit darfst Du Dich für Deinen Abstinenzerfolg belohnen? (Das muss nicht immer materiell sein ...). Auf welches Ziel möchtest Du hinsparen? ... Die Liste kannst Du noch beliebig ergänzen. Wichtig dabei ist, dass DU den Wert des Geldes wieder neu für Dich entdeckst! Macht ein oder zweimal im Monat eine kurze Besprechung ... das reicht ...
Wenn doch alles offen liegt, gibt es keinen Grund für Zurückhaltung ... oder? Deine Mom wird Dir auch Resonanzen zukommen lassen, die Dich motivieren weiter abstinent zu bleiben.

Wie Du siehst, gibt es vieeeeeele kleine Mosaiksteinchen, die Dir in Deinem Bestreben die Abstinenz zu erreichen und zu halten helfen werden.
Im Moment scheint das noch eine Mammutaufgavbe zu sein, doch es sei Dir gesagt: Du wirst sogar Spaß am Genesungsprozess verspüren ... :)




Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
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Offline Raft

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Re: Spielsucht
« Antwort #10 am: 24 Oktober 2023, 19:39:17 »
Hi Olli,

bezüglich der Suchtberatungsstelle. Das hatte ich schon mal versucht. Allerdings gab es nur das Angebot von Gruppentreffen und keinen unter vier Augen. An Gruppen teilzunehmen ist für mich leider keine Option. Das möchte ich nicht, da dies meiner beruflichen Karriere massiv schaden könnte, da dies beruflich gesehen ein K.O. wäre.

Wegen meiner Mutter… ihr gegenüber habe ich mich eben geöffnet und sie auf den aktuellen Stand der Dinge gebracht. Was soll ich sagen… ich hab die beste Mutter. Sie war wie auch bei den letzten Malen verständnisvoll und ohne Vorwürfe. Trotz allem, dass ich sie mehrfach deswegen angelogen (wegen anderen Dingen nie, wir haben ein mega verhältnis) habe. Sie wird mich auf jeden Fall unterstützen.

Mein „Problem“ ist zudem immer gewesen, dass ich „dummerweise“ aus einer finanziell gut dastehenden Familie komme. Das ist generell natürlich sehr schön, allerdings habe ich daher nie geldprobleme gehabt und kam schnell und einfach an mehr. Sollte ich am Tag des Gehalteingangs alles verzockt haben, bekam ich weiteres Geld von meinen Eltern. Egal wie oft im Monat… die Ausreden wieso ich mehr benötige waren jedes Mal schnell da. Deswegen habe ich natürlich auch ein schlechtes Gewissen, da meine Familie hart für das Geld arbeitet und ich es aus Leichtigkeit im OC verzocke.

Sorry, dass ich immer ein wenig mehr schreibe, als auf deine Posts, aber mir fällt immer etwas ein auf deine Fragen, wodurch ich meine Situation erklären möchte. Bitte nicht falsch verstehen.

Daher ist es für mich auch nicht so essenziell den günstigsten stromanbieter, Handyvertrag oder sonstiges zu haben. Ich verdiene für mein Alter mehr als genug, und habe das Geld fast ausschließlich zum Sparen oder Konsum über. Mir geht es eigentlich nicht darum meine Lebenserhaltungskosten zu senken, sondern nur aus der Misere zu lernen und das Spielen zu beenden. Alles andere ist völlig in Ordnung.

Mein Hauptproblem ist die Langeweile. Ich bin grundsätzlich ein sehr aktiver Mensch. Mache gerne Sport und arbeite viel, oder unternehme viel mit meiner Freundin oder Freunden. Es sind nur einzelne Tage, an denen ich ein paar Stunden nichts zu tun habe und dann im OC lande.

Gerade im Moment habe ich auch wieder extremen Druck, da es durch gestern recht aktiv ist. Mir hilft es aber darüber zu schreiben, das lenkt mich ab. Damit ich heute Abend nicht auf dumme Gedanken kommen kann, wobei sowieso Vorkehrungen gegen das Spielen getroffen sind, gehe ich nun ins Gym. Dort kann ich mich auspowern und danach früh schlafen gehen.

Das ist dann mein erster erfolgreicher spielfreier Tag, auf den viele weitere folgen müssen.

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Offline Olli

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Re: Spielsucht
« Antwort #11 am: 24 Oktober 2023, 21:43:27 »
Hi Raft!

Zitat
An Gruppen teilzunehmen ist für mich leider keine Option. Das möchte ich nicht, da dies meiner beruflichen Karriere massiv schaden könnte, da dies beruflich gesehen ein K.O. wäre.

Einen größeren Blödsinn als das als Schutzbehauptung habe ich noch nicht gehört. Hier spricht die pure Unwissenheit aus Dir!
Es gibt in jeder Gruppe eine goldene Regel, an die sich auch jeder hält: Was in der Gruppe besprochen wird, das bleibt in der Gruppe. Du könntest der Bundeskanzler sein - in der Gruppe bleibt Dein "Geheimnis" gewahrt. Was wäre eine Gruppe ohne dieses Vertrauen?
Wenn Du keine Hilfe möchtest, dann sei auch ehrlich und sage genau das.

Zitat
Sorry, dass ich immer ein wenig mehr schreibe, als auf deine Posts, aber mir fällt immer etwas ein auf deine Fragen, wodurch ich meine Situation erklären möchte. Bitte nicht falsch verstehen.
Das ist kein Ding ... im Gegenteil ... ist doch schön, wenn Du mal alles raus lassen kannst.

Zu Deiner Mom: Drücke sie mal richtig lieb von mir! OK, da wird sie wohl irritiert sein ... :) ... dann drücke sie eben einfach nur so ... ;) Dir selbst schlägst Du mal sanft auf die Schulter und sagst: Gut gemacht, mein Junge! :)
Im Ernst ... prima gemacht ...

Zitat
Daher ist es für mich auch nicht so essenziell den günstigsten stromanbieter, Handyvertrag oder sonstiges zu haben. Ich verdiene für mein Alter mehr als genug, und habe das Geld fast ausschließlich zum Sparen oder Konsum über. Mir geht es eigentlich nicht darum meine Lebenserhaltungskosten zu senken, sondern nur aus der Misere zu lernen und das Spielen zu beenden. Alles andere ist völlig in Ordnung.

Nein, das ist es nicht! Es geht doch gerade darum den Bezug zum Geld herzustellen - als gesetzliches Zahlungsmittel. Es geht darum, dass Du aus Deine Roller des "Sohnes" heraus kommst und nicht nur altersmäßig erwachsen wirst. Du belügst Deine Eltern, um an Geld zu kommen ... was macht das mit Dir? Mir hat mein Vater mal gesagt, er hätte mich 43 Jahre lang versorgt.
Das stimmte so nicht! Ich bin immer für meine Kosten aufgekommen. Wir hatten nur in einem Haushalt gelebt und ich wurde bekocht. Dafür habe ich aber die Einkäufe vorgenommen, die Außenanlagen gepflegt, Fenster geputzt, Reparaturarbeiten erledigt und und und. Willst Du Dir nachsagen lassen, in 20 Jahren, dass Du Dich hast aushalten lassen von Deinen Eltern?
Sie können noch so gut verdienen und Dir noch so viel Geld in den Hintern stecken ... ist das das Leben, welches Du Dir für Dich wünschst?
Du hast ja jetzt ausgelernt und verdienst nun Dein eigenes Geld, welches wohl für den eigenen Lebensunterhalt genügen sollte.
Setze Dir selbst eine innere Grenze, dass Du Dich nicht weiter finanzieren lassen möchtest. Versiege die Quelle, indem Du mit Deiner Mutter über genau diesen Punkt sprichst und sie bittest, Dir nicht noch einemal aus der Patsche zu helfen, sofern diese durch das Glücksspiel entstanden ist. Hast Du Die Gelder eigentlich zurückgezahlt? Setze Dir diesen Wert und hole es langsam nach, wenn Du den Punkt bisher versäumt hattest.
Wie sollst Du Deinen Hass auf Dich aufgeben können, wenn Du nichts hast, woran Du Deinen Wert festmachen kannst. (Das ist jetzt mal maßlos übertrieben, aber ich denke, Du weisst, was ich meine ...)

Zitat
Mein Hauptproblem ist die Langeweile. Ich bin grundsätzlich ein sehr aktiver Mensch. Mache gerne Sport und arbeite viel, oder unternehme viel mit meiner Freundin oder Freunden. Es sind nur einzelne Tage, an denen ich ein paar Stunden nichts zu tun habe und dann im OC lande.

Vergiss die Einstellung, dass alles gut wäre, wenn nur das Glücksspiel nicht wäre! Das Glücksspiel ist nur ein Symptom eines tiefer liegenden Defizites! Es gilt also das Defizit zu ergründen und bestenfalls zu eliminieren ... dann ist das Glücksspiel überhaupt kein Problem mehr.

Komme am Samstag ins Meeting ... ansonsten stelle ich hier am Sonntag einen Link zu einem Video ein, welcher mir heute genau für diesen Zweck zugesandt wurde. :) :)

Weisst Du eigentlich, was das häufigste Defizit ist? Es ist fehlende Erfahrung!
Gute 24 h
Olaf


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Offline Raft

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Re: Spielsucht
« Antwort #12 am: 25 Oktober 2023, 07:53:43 »
Hi Olli,

dass es so eine goldene Regel gibt wusste ich nicht. Da bin ich tatsächlich absolut unwissend. Jedoch wurde ein Kollege wegen genau diesem Problem entlassen. Er sei für die Kanzlei nicht tragbar.  (ich arbeite in der Steuer und Wirtschaftsprüfung) Dass dieser Job einhergehend mit dieser Sucht sch… ist, ist ja klar. Daher auch meine Angst vor einer Gruppe.

Wegen dem Thema rund um den Bezug zu Geld habe ich mich wahrscheinlich falsch ausgedrückt. Natürlich muss ich den Bezug zu Geld wieder herstellen. Den habe ich durch die Zockerei verloren. Allerdings habe ich mir noch nie viel gekauft. Da war ich eher geizig. Außer beim Spielen, da sind die 100er nur so rausgeflogen. Ich meinte nur, dass ich nicht wegen 2-3€ den Handyvertrag oder sonstiges wechsel, nur um da ein paar Euro sparen zu können. In meiner Freizeit tut es mir sogar manchmal weh 20€ für etwas zu zahlen, auch wenn mir dies im Nachhinein eine Freude bereitet.

Das verlorene Geld muss ich meinen Eltern natürlich zurückzahlen. Das ist für mich selbstverständlich, weil ich mir sonst selbst nicht ins Gesicht schauen könnte. Meine Eltern werden mir finanziell auch nicht mehr aus der Patsche helfen, sofern es durch Spielen bedingt ist.

Zum Meeting am Samstag komme ich gerne, sofern ich dies mit der Arbeit vereinbaren kann. Das Video, das dir zugeschickt wurde, darfst du mir trotzdem gerne schicken.

Liebe Grüße und einen guten Start in den Tag.


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Offline Olli

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Re: Spielsucht
« Antwort #13 am: 25 Oktober 2023, 10:58:44 »
Hi Raft!

Nun, bei uns im Webmeeting wird keiner versuchen Deinen AG herauszufinden, um ihm Deine durch eine Sucht eine potentielle Bestechlichkeit zu stecken.
Was bei Deinem Kollegen passiert ist, kann ich nicht beurteilen. In eine SHG zu gehen (bitte nicht als MUSS verstehen, wenn Du lieber Einzelgespräche führen möchtest) bedeutet an sich zu arbeiten, um sein Leben wieder so meistern zu können, wie es Dein AG erwarten darf! NICHTS zu tun wäre in Deiner Position schon eher ein Kündigungsgrund!

Zum Thema Geld ... ja, Deine Beispiele zeigen auf, dass da kein wirklich gesunder Bezug zum gesetzlichen Zahlungsmittel bei Dir besteht.
Schau ... hast Du mal mit irgend jemandem darüber gesprochen, dass es Dir weh tut die 20 € für etwas auszugeben, was Dir Freude bereitet?
Ist das schon immer so gewesen? Oder ist das erst, seitdem Du spielst? Oder wurde es durch das Spielen verstärkt?

Mir erging das genauso. Auf der einen Seite habe ich auf die Ausgaben geschaut, sobald aber der Automat dazwischen kam, war mir alles egal. Die Sucht in mir hat mich "sparen" lassen, damit ich mehr Suchtmittel zur Verfügung hatte. Es ist schon ewig her, als ich mal wieder aufgeflogen war und meine Finanzen von meiner Mutter übernommen worden waren (ich spreche ausdrücklich nicht von Geldmanagement!). Ich war ein paar Monate spielfrei und bin dann mit meinen Eltern nach Sri Lanka geflogen. Das hat mich damals knapp über 5.000 DM gekostet. Das war viel Geld damals und es war mir egal, dass dieser große Batzen von meinem Konto abging. Aber nicht etwa, weil ich mich auf die Reise freute - ich hatte einfach keinen Bezug zu meinem Geld.

Im Grunde habe ich den immer noch nicht vollständig. Als ich spielfrei wurde, habe ich den "Sparzwang" genutzt, um mein Häuschen zu bauen und es mir so zu gestalten, wie ich es für richtig erachte. Nach Abzug aller Kosten blieb damals nicht viel übrig, um noch die Dinge zu erledigen, die ich noch zu erledigen hatte. Trotzdem bin ich auch durchaus an teurere Errungenschaften gegangen, wenn etwas fest eingebaut werden sollte.
Mein Schwager kaufte sich eine Gartenhütte für 1.000 € ... ich für 3.000 € plus 500 € Material für ein Podest. Hier im Haus habe ich 3 Akzente mit Glas-Alu-Mosaik gesetzt, im Haus verteilt, Kosten je m² 180 €. ...
Auf meiner Liste stehen noch ein paar Dinge, die ich hier erledigen möchte. Doch heute bräuchte ich auf das Geld nicht mehr schauen - und tue es trotzdem - wie ich es gewohnt bin. So, wie ich es mein Leben lang gemacht habe. Nur zur Klarstellung: Ich gebe sehr wohl Geld aus! Ich rede hier von meinen Hemmungen, die in mir stecken - und die ich jedes Mal überwinden muss. Tja ... und natürlich erfreue ich mich der erworbenen Dinge.

Nö, das Video passt jetzt nicht mehr ... ;)

Das Zurückzahlen des Geldes beansprucht auch Abstimmungen. Du wirst sicherlich alles schnellstens zurückzahlen wollen, Deine Mutter wird Dir sagen: "Mach´ langsam, Jung´!" Irgendwo in der Mitte wird die für Euch optimale Lösung zu finden sein. Es würde Dir auch nichts bringen, wenn Du nun auf Teufel komm raus tilgst, ohne die Früchte Deiner Arbeit selbst genießen zu können. Das ist demotivierend! Im Haushaltsbuch müsste also ein Konto für die Rückzahlungen angelegt sein, wo Du den Betrag der Schulden schrumpfen siehst. Das motiviert Dich weiter zu machen. Es stellt sich aber dann auch die Frage: Was kommt danach? Wofür könntest Du sparen? Welches Ziel könnte Dir auch langfristig gefallen? Es könnte auch mal was dazwischen kommen, was Du unbedingt bezahlen müsstest. Es müssen Regelungen her, die so etwas beinhalten.

Du siehst also ... es gibt viel zu tun ... :) ... es ist aber alles machbar, immer einen Tag zur Zeit ....
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
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Offline Raft

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Re: Spielsucht
« Antwort #14 am: 26 Oktober 2023, 11:39:16 »
Hi Olli!

 Das Problem Geld auszugeben für Dinge, die mich glücklich machen, habe ich erst seit dem Spielen. Wahrscheinlich, weil ich immer im Kopf habe, dass ich dann weniger zum zocken habe. Das ist der einzige Grund der mir plausibel in den Sinn kommt.

Mit meiner Mutter habe ich besprochen, dass ich das Geld pö a pö spare. Sie möchte das Geld dann in größeren Beträgen oder auf einmal zurück. Ich spare also jeden Monat auf einem separaten Konto an, um zu sehen wie ich “voran” komme. Am Ende überweise ich es dann einfach an Sie.

Gestern und bis heute morgen geht es mir eigentlich recht gut. Ich habe auch kein Verlangen zu Spielen. Ich habe lediglich gestern 1-2 kurz an Automaten gedacht, das war dann aber auch nach 2 Sekunden wieder verflogen.

Ich muss einfach lernen mit der Sucht zu leben, und den Zwang zu spielen in seltenen Situationen zu widerstehen und anders zu tun.

Ich denke mein “Glück” ist, dass es keine Hauptbeschäftugung von mir war. Ich war nicht 5 Stunden am Tag damit beschäftigt, sodass nun viel leere Zeit in meinem Alltag herrscht.

Jedenfalls ist heute der 3. Tag. Das ist zwar nichts außergewöhnliches bei mir, da ich oft mal eine Woche oder mehr nicht gespielt habe, jedoch möchte ich dieses Mal wirklich dass es so bleibt.

Ich werde aber im Moment von Tag zu Tag zuversichtlicher, dass ich es schaffen kann.

 

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