Guten Morgen und herzlich willkommen!
Ich weiß es war falsch, ich habe ihn unter Druck gesetzt, vor einem seiner Kinder, aber ich habe ja auch nicht mehr gekonnt.
Du weisst schon, dass er Dich schon wieder manipuliert hat? Nein, Du hast nichts falsch gemacht, sondern genau im Gegenteil alles richtig! Wie krass der Dich manipuliert, möchte ich noch mal an einem kleinen Beispiel darlegen: Er gibt Dir eine Frist auszuziehen, wenn die bereits vorgestreckte Miete abgearbeitet ist ... von ihm ... durch Zeit verstreichen lassen. Dabei musst Du gar nicht warten. Du kannst das direkt machen. Und dann kannst Du von ihm das Geld zurückfordern. Wenn ich das richtig verstanden habe, hast Du ihm das Geld ja überwiesen, wodurch alles belegt ist.
Was er Dir mit der Frist eigentlich aber sagt ist: Du kannst jetzt nicht ausziehen, denn dann stecke ich in der Sch...e.
Du hast diesen Mann und auch seine Kinder lieben gelernt. Doch er ist nicht mehr der Gleiche wie einst. Für ihn gibt es nur seine Sucht und die Verteidigung seiner Sucht. Das lässt er Dich spüren, weil er es mit Dir machen kann. Du nimmst die Vorwürfe an und Du fängst an Dir an zu zweifeln. Was ist das anderes als Manipulation?
Ich kenne Deinen Freund nicht und ich weiss nicht, ob er noch zu retten ist. Wir Spieler sind, auch wenn wir es in dem Stadium nicht glauben wollen, mehr als unsere Sucht. Sollte er noch zu retten sein, dann nicht durch Dich, sondern durch sich selbst.
Er muss es wollen - mit aller Kraft. Manchmal muss man dem Spieler dann eben zeigen, dass Du ihm als Angehörige nicht sicher bist ... er Dich verlieren kann und wird, wenn er nichts unternimmt.
Dazu musst Du Dich abgrenzen von seiner Sucht. Nehme keine Rücksicht, wenn er Dir Vorwürfe macht. Packe ihn nicht in Watte, wenn Du mal wieder die Schuldige sein sollst.
Wer bist Du? Hast Du Dich das schon mal gefragt? Bist Du die Frau, die sich ihr Leben in Angst vorstellt? Möchtest Du das 5. Rad am Wagen sein, gleich hinter seiner Sucht, den Kindern, dem Dackel und den Hauskatzen?
Wer bist Du? Was wünschst Du Dir? Wo liegen Deine Hoffnungen und wo Deine Ziele für Dein Leben?
Kannst Du das so, wie er sich gerade in seiner Suchtphase benimmt, erreichen? Geht es derzeit mit ihm? Oder ist ist eher der Blocker all dessen, was Du für Dich erhoffst?
Setze ihm eine Frist, bis wann er sich, wenn du das wünschst, in einer Suchtberatung zu melden hat. Schicke ihn am Samstag ins Webmeeting. Benenne ganz klare Konsequenzen und wenn er Deine Regeln nicht akzeptiert, dann ziehe die Konsequenzen dann aber auch durch. Überlege also gut und mache Dir selbst einen Plan.
Um es zum Schluss noch mal deutlich zu sagen: DU trägst keine Schuld!