Hi Martin!
Herzlich willkommen!
Mir ist klar ich werde die Dinger nie mehr anfassen.
Wenn ich es morgen schaffe, werde ich zu dem hier jetzt nicht näher ausgeführtem Thema eine kleine Präsentation für eine Übung im Webmeeting vorbereiten. Wenn Du daran teilnehmen möchtest, dann folge einfach dem nachfolgenden Link.
https://www.forum-gluecksspielsucht.de/forum/index.php/topic,4941.msg44268.html#msg44268Ich verspreche aber nichts ...
Anfänglich habe ich dort mehrere Tausend Euro Gewinn gemacht.
Wie andere Glücksspieler in anderen Suchtausübungsbereichen auch, gibt es anfangs immer einen großen Erfolg.
Doch woher kommt das? Ich vermute ja, dass dies immer etwas mit der Gewöhnung zu tun hat, die dann dafür sorgt, dass die Erfolge von Verlusten überdeckt werden.
Ich hatte z.B. immer das "Glück", wenn es Eierpfannekuchen mit Schattenmorellen gab, dass ich derjenige war, der den Kern aus dem Glas Kirschen erwischte. Was für ein Erfolg, hatte ich doch gerade einmal ein paar Kirschen aus dem großen Glas auf meinem Eierpfannekuchen.
Doch wenn ich die Schattenmorellen stattdessen in einer Quarkspeise aß, da aß ich dann auch mehr davon. Der Erfolg einen Kern zu erwischen war geblieben, doch es war immer nur ein Kern im Glas. Er fühlte sich nicht mehr so erhaben an.
Hätte ich für die Kirschen ohne Kern nun blechen müssen ... eieiei ... wahrscheinlich hätte ich nur jedes 10. Glas einen Treffer gelandet ...
Nachdem ich insgesamt einen Verlust von 20.000 Euro zu Buche stehen gehabt habe habe ich mir Anfang des Jahres geschworen nie wieder rückfällig zu werden.
Ich habe keine Ahnung, wie oft ich gesagt habe, dass ich das Glücksspiel sein lassen werde. Ja, ich hatte einige fremdinitiierte Phasen, in denen ich spielfrei war. Doch tief in mir drin war ich gar nicht bereit dazu. Solche Versprechungen halfen lediglich das eigene Gewissen zu beruhigen. Ich habe mich mit solchen Aussagen also lediglich selbst beschissen.
"Nie wieder!" - woher möchtest Du diese Gewissheit nehmen? Was hast Du dafür getan? Was verändert? Ich denke, es war genau wie bei mir ... nichts hast Du getan und nichts hast Du verändert.
Nun wissen wir alle, dass das Glücksspiel eine Funktion bei uns ausübt. Wenn wir nicht an diese Funktion herangehen, dann kommen wir fast zwangsläufig wieder in die alten eingespielten Verhaltensmuster.
Ich bin leider ein Mensch, der den Adrenalinkick beim Zocken sucht.
Hier hast Du z.B. einen roten Faden, der sich durch Deine Vita zieht. Doch wieso brauchst Du den Adrenalinkick? Wieso musst Du Dich selbst auf diese Art fühlen? Was steckt dahinter? Langeweile? Unausgeglicheheit? Schlechtes Selbstbildnis? Mangelndes Selbstvertrauen? Sich nicht aushalten können? ... Es ist Deine Aufgabe dies herauszufinden!
Ich hasse mich dafür extrem.
Der Sucht ist es egal, welches Gefühl ausgelöst wird. Sie hat ihr Ziel erreicht!
Aber wie kann ich den Verlust verkraften?
Betrachte doch mal, was passiert, wenn Du dem bisherigen Weg weiter folgst! Wenn Du jetzt schon Probleme hast, die Verluste zu verkraften, wie wirst Du dann mit den weiteren umgehen? Die kommen ja dann zwangsläufig.
Zudem sollte Dir klar sein, dass das Hinterherjagen hinter den Verlusten als Chasen bezeichnet wird und ein Bestandteil der Sucht sein kann!
Es fühlt sich an als habr ich mein Leben weggeworfen. Vor allem da ich mir mit meiner Freundin bald was schönes kaufen wollte.
Das "Leben weggeworfen" - ist eine Katastrophisierung! Weiss Deine Freundin schon von den "Neuigkeiten"?
Wenn nicht ... ist das dann nicht die wahre Katastrophe?
Wenn Dein Suchtverhalten Dich bereits seit der Jugen begleitet, dann solltest Du schnellstens eine Suchtberatungsstelle aufsuchen. Da helfen keine 3 Ave Maria oder von mir aus auch 50 Liegestütze. Da musst Du an Dir arbeiten, um vieeeele eingefleischte Gewohnheiten aufzugeben. Die müssen aber erst einmal entdeckt werden.
Bist Du bereit, Dir Input von außen zu holen? Bei Dir da vor Ort? Aug in Aug?