Hallo Minimo,
das trifft sich ja gut
, dass Du schreibst:
Manchmal frage ich mich überhaupt, warum ich zocke.
Das frage ich mich bzw. DICH auch.
Du bist 21 Jahre alt. Wohnst Du bei Deinen Eltern? Womit verdienst Du Dein Geld (für's Zocken)?
Dein Vater hat Dir zu einem Verdienst von € 3000,-- verholfen, als Du 19 warst?
Das ist ungeheuer viel Geld für einen so jungen Menschen. Du hättest eine Menge Tolles damit machen können. Nun hast Du es verzockt, alles ... und versuchst weiterhin, entweder Deine Verluste wieder zurück zu bekommen oder noch was zusätzlich zu bekommen(?)
Sind Deine Eltern - oder ist Dein Dad - selbstständig?
Gibst Du zu Hause was ab für Strom, Miete, Internet, für Lebensmittel? --- Normalerweise kostet all das auch schon viel Geld.
Mit dem regelmäßigen Gehalt, dachte ich mir irgendwann, dass es nicht schaden würde, ein wenig zu zocken.
Über die Zeit sind meine Einzahlungen von 10-20€ mittlerweile auf 200-500€ gestiegen.
Nachdem ich eine beträchtliche Summe von 3.000 verloren habe, habe ich meine Eltern zu Rat gezogen. ---- Über zwei Jahren habe ich ca. 20.000 verzockt
Sorry, dass ich nicht so großmütig wie Olli schreibe. Ich möchte Dir mitteilen, dass Du, sobald Du von zu Hause ausziehst, sowieso keine Möglichkeit mehr haben wirst, so mit Geld umzugehen, und ich hoffe doch, dass Du irgendwann auf eigenen Beinen stehen möchtest. Nun - wenn Du studierst, kannst Du wohl bei Deinen Eltern noch wohnen bleiben, vorerst. Wenn Du Dich umorientierst und eine Berufsausbildung beginnst und dazu noch in der näheren Zukunft eine Partnerschaft eingehst, sieht das alles schon anders aus.
Du hast jetzt Geld verplempert, dass für ein Auto gereicht hätte oder für eine Wohnungseinrichtung oder mehrere Reisen ... für diese Dinge müssen andere Menschen viel arbeiten.
Ist Dir der Umfang, der Gegenwert des verzockten Geldes, bewusst?
Nun hast Du bei Deinen Eltern keine großen Diskussionen oder Konsequenzen zu erwarten - das weißt du mittlerweile. Irgendwie schämst Du Dich, aber so wirklich ändern willst Du gar nichts? Es wäre für Deine Eltern richtig toll, sie würden sehen, dass ihr Sohn, den sie mit Liebe und aller Großzügigkeit versorgt haben, sich zu einem zufriedenen Menschen entwickelt (hat), oder? Und sehr wahrscheinlich würden sie auch gern sorgenfrei mal wieder nur als Paar leben und sich nicht mehr um ihr/e Kind/er sorgen.
Was fehlt Dir denn wirklich? Hast Du mal überlegt, was Du eigentlich vermisst und 'durch das Schlupfloch Zocken' hinausschiebst für Dich zu erreichen?
DAS ist, wobei Dir eine Therapie hilft, das herauszufinden. Denn niemand wird durch Zockerei (und Spielsucht) zufrieden, glücklich, ausgeglichen. Niemand und niemals.
Natürlich weißt Du, dass Du nicht glücklicher wirst durchs Zocken. Deshalb schreibst Du hier ja auch, was ich auch sehr gut und richtig finde.
Hier zu schreiben ist aber nicht das, was Dich aus der Sucht bringt oder Dich auf Dauer fördert. Die Antworten, die Du erhältst, kommen von Menschen, die viel dafür getan haben, von der Sucht zu lassen.
Deine Gesundheit fördern kannst Du nur selbst. Wie alle.
Dazu gibt es Hilfsangebote. Die hat Olli Dir genannt. Therapie, Selbsthilfegruppe, Suchtberatung, Skills. Offenheit und Ehrlichkeit gehören dazu - so dass Du Deinen Eltern nicht nur sagen solltest, dass Du wieder mal gezockt hast, sondern dass Du
spielsüchtig bist.
Damit Deine Eltern auch verstehen, worum es geht!
Und Du wirst ja auch zu einem Arzt gehen, wenn Du andere Krankheiten hast. 0der zum Physiotherapeut, wenn Du Dir ein Knie verstaucht hast. Anders ist ein Psychotherapeut auch nicht. Er hilft Dir, indem er Dich Dinge fragt und Dich reflektiert und Dir hilft, Dich selbst zu reflektieren.
Wenn Du nichts tust, dann ändert sich auch nichts.
Und dann werden die Jahre vergehen und sich Schulden bilden und sich vermehren.
Bitte lies hier doch mal andere Berichte, die von uns. Jede/r muss/te sich überwinden, Dinge zu unternehmen, die nicht immer bequem waren.
Also raff' Dich auf und nimm Deine Gesundheit, Dein Leben und Deine Zukunft in die Hand und tu Dir was wirklich Gutes! Hole Dir Hilfe.
Viele Grüße
Rubbel