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Von einer Sucht in die nächste?

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Offline Ilona

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Re: Von einer Sucht in die nächste?
« Antwort #15 am: 15 August 2023, 17:56:30 »
Eine Unterhaltung wird schwierig, wenn man sich zunächst darauf einigen muss, dass 1+1=2 ist. Es gibt nun einmal Definitionen oder wissenschaftliche Erkenntnisse, die nicht einfach jede und jeder für sich neu definieren kann.
Wir wissen alle, was eine Lüge ist (Falschbekundung und Verschweigen) und du hast definierst das für dich persönlich anders. Warum auch immer. Du wirst deine Gründe haben. Möglicherweise hast du viel verschwiegen oder verschweigst gerade viel. Keine Ahnung! Aber darum geht es hier auch nicht.
Wir geben den Thread jetzt wieder für Tatzes Anliegen frei!

LG Ilona 

Re: Von einer Sucht in die nächste?
« Antwort #16 am: 17 August 2023, 23:40:51 »
Ojeh ojeh, ich wollte hier keine Grundsatz Diskussion über Lügen und Verschweigen anstoßen....

Danke für die Einladung Olli, diesen Samstag hab ich leider keine Zeit aber nächste Woche Plan ich mir mal ein.

Wir haben mittlerweile nochmal geredet. Eigentlich eine banale Unterhaltung über etwas ganz anderes, aber als das Thema Geld aufkam hatte ich spontan eure Nachrichten hier im Kopf und das hat mir den nötigen Schubs gegeben, ihm klar zu machen, entweder Zocken oder Familie.
Danke dafür  ;)
Er sagt, er will auf jeden Fall unsere Familie retten und er möchte wirklich aufhören. Also hab ich ihm gesagt, dann zeig mir, dass du was dafür tust und mach zumindest mal ein Beratungsgespräch. Er ist einverstanden und wird sich informieren, was es für Möglichkeiten gibt und dann einen Termin ausmachen.

Ich bin sehr gespannt, was tatsächlich passiert. Es hat sich zumindest ehrlich angehört. Mittlerweile erkenne ich ziemlich gut wenn er mich anlügt, auch wenn ich es dann oft nicht wahrhaben will...

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Offline Olli

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Re: Von einer Sucht in die nächste?
« Antwort #17 am: 18 August 2023, 08:24:34 »
Zitat
Ojeh ojeh, ich wollte hier keine Grundsatz Diskussion über Lügen und Verschweigen anstoßen....

Guten Morgen Tatze!

Das brauchst Du Dir bitte nicht auf die Fahne zu schmieren. Wenn ich trocken sein möchte, dann reicht es nicht nur das Spielen einzustellen. Das nasse Verhalten und Denken wurde ja zur Routine und muss auch erst wieder abtrainiert werden. Hier zeigt sich, dass bei dem ein oder anderen noch viel Arbeit vor ihm oder ihr liegt.

Was aber gar nicht geht, das ist einer Angehörigen, die ja zu Recht das Thema anspricht, zu suggerieren, dass sie falsch liegt. Wie viele Zweifel stecken schon in Dir und kannst Du diesen Zusätzlichen wirklich noch gebrauchen? Bewegst Du Dich nicht schon am Rande Deiner Kraft?

Du lagst nicht falsch!

Zitat
aber als das Thema Geld aufkam hatte ich spontan eure Nachrichten hier im Kopf und das hat mir den nötigen Schubs gegeben, ihm klar zu machen, entweder Zocken oder Familie.

Und es hat gar nicht weh getan für Dich und die Familie einzustehen! Das Feuerwerk der Gefühle dabei kann ich mir aber gut vorstellen ... :)
Jetzt heißt es aber auch, da er bereit ist Eingeständnisse zu machen, nicht gleich in Euphorie zu verfallen. Spieler arrangieren sich mit ihrer Sucht und mit allem drum herum - Hauptsache, die Sucht kann weiter verfolgt werden.
Deine Ansage muss auch erst einmal reifen und auch von Dir bestätigt werden durch Dein weiteres Verhalten.
Also nicht gleich wieder den Guten betüddeln ... Jetzt sind Taten von ihm angesagt, nicht Versprechungen!

Du auf jeden Fall bist Deinen Zielen erst einmal ein klitzekleines Stückchen näher gekommen, weil Du für Dich eingetreten bist!
Weiter so!

Schicke ihn doch mal ins Webmeeting! :) Schlage es ruhig mal vor ...
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Offline andreasg

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Re: Von einer Sucht in die nächste?
« Antwort #18 am: 18 August 2023, 10:40:37 »
Guten Morgen,

es gibt einen Hauptgrund, Abstinenz von seiner Sucht zu wünschen: Die Wiedergutmachung! Sie ist das Ziel unserer Aufgabe, hier spielfrei zu werden, damit wir offen unseren Geschädigten, ihr und ihm begegnen können. Und genau das lese ich, daß Wiedergutmachung Angst und Schrecken hier bewirkt, weil diese Tugend nun einmal der Offenheit bedarf.

Als ich meiner Mutter gegenüber meine Spielsucht eingestand, (ich war zu dem Zeitpunkt suizidar) , dachte ich, ich kaann das nicht, ich nehme das mit ins Grab! Sie blieb ruhig, und verwies auf unsere, meine dyfunktionale Ursprungsfamilie. So konnte ich einfach mich hinsetzten, ihre jahrelang gesammelten Kontoauszüge sichten, und meine Schulden an sie ermitteln, und dann per Ratenzahlung zurük begleichen. Das ging seltsamerweise ganz einfach, ohne Schmerzen, ohne Verzweiflung. Ich war einfach nur froh, mich um diese Last mich befreien zu können.

Wir Spielsüchtigen haben eben eine Bezogenheit auf Geld, viele nennen es als ihr Suchtmittel. Ich arbeite gerne Morgens mein Haushaltsbuch auf, und dann merke ich, was will ich vertuschen, weil es mich ärgert, was ist hervorzuheben, wo liegen meine Hoffnunen auf unerwarteten Geldeingang, wo bleibt die Angst vor Überschuldung? - Nichts - nur einfache blanke Zahlen, die den Kontostand offen - für mich auslegen.

Das ist nur ein Beispiel, daß ich mich selber nicht mehr besxhessen muß, sondern einfach aufrichtigen Herzens in den Tag gehe.

schöne 24 Stunden
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

 

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