Hi Noah!
Herzlich willkommen!
Mittlerweile denke ich mir, dass ein Austausch unter Gleichgesinnten keine Nachteile mit sich bringt.
Das ist zumindest schon mal
keine negative Einstellung!
Ungünstig nur, dass dieses verhaltene Verhalten Dich eher blockieren wird, wodurch Du vielleicht nicht in den Genuss der Vorteile kommen wirst.
Auch hier macht sich das schon bemerkbar:
Was mein Spielverhalten anbelangt, so ist das, glaube ich, ein wenig anders als bei anderen Süchtigen: ich verspüre im normalen Leben keinen Drang zu spielen. Ich mache mir auch keine Gedanken wann ich wieder spielen kann. Auch nicht darüber wie ich dieses Verlangen finanzieren kann!
Wenn Du 50 € am Tag und nun mehrere hundert € am Tag verspielst, dann bist Du doch auf Droge ... die ganze Zeit. Und doch steigerst Du ja Deinen Einsatz, um noch mehr Endorphine genießen zu können. Wo ist da der Unterschied zu den anderen Süchtigen?
Du grenzt Dich ab ... Du beschützt damit Deine Sucht.
Du als Mensch bist einzigartig und das wird Dir auch niemand nehmen können. Durch unsere Sozialisation jedoch sind wir in vielen Denkstrukturen und Handlungsmustern allerdings so gut wie identisch. Das ist aber ein Vorteil, kann doch jeder von den Erfahrungen der anderen profitieren, ohne groß selbst Experimente machen zu müssen. Erst Deine Individualität lässt Dich dann entscheiden, ob Du lieber den Weg oder den anderen für Dich probierst.
Bei mir läuft das so ab: ich bin zu Hause! Eventuell nichts bestimmtes geplant! Nichts im Fernsehen! Keine Lust auf Sport! Ein Impuls (z.B. Email eines Casinos, eine Werbung eines neuen Casinos)… und schon passiert es! Nur einmal kurz anmelden! Eine Einzahlung. Aus der dann eine zweite und meist eine dritte wird! Ein paar Stunden gespielt! Wenn ich gewinne beantrage ich die Auszahlung und sperre das Konto! Wenn ich verliere beantrage ich einen Selbstausschluss!
Das kommt mir schon bekannt vor. Das ist nichts Besonderes. Wenn wir mal die Zeit zurück drehen und uns an die Möglichkeit der Hausverbote erinnern, so handelten damals schon die Automatenspieler ähnlich wie Du. Sie ließen sich Hausverbot erteilen und zockten am nächsten Tag eine Straße weiter weiter.
Wie eingangs erwähnt bin ich hier um mich ein wenig mit Gleichgesinnten auszutauschen! Daher ein paar Fragen:
Wie geht es euch mit eurem Spielverhalten? Habt ihr Tipps die euch helfen, zu verhindern dass ihr online geht und spielt? Was macht ihr mir Casinos die den Selbstausschluss verweigern? Was macht ihr mir Casinos die nicht aufhören euch mit Werbung vollzuspamen? Hat jemand von euch Erfahrung mit rechtlichen Schritten? Wie ist es euch damit ergangen ?
Falls Du damit noch nicht begonnen hast ... belese Dich bitte hier im Forum. Du kannst auch gerne am Samstag um 19 Uhr ins Meeting kommen und wir unterhalten uns dort intensiver. (Link oben links auf der Seite)
Ich kann Dir aber schon mal etwas verraten: Ich lese keine tiefgründige Entscheidung das Spielen an den Nagel zu hängen. Stattdessen lese ich eine Ambivalenz - ein vollkommen normales Verhalten!
Aber - und das muss ich positiv betonen: Du hast Dich auf den Weg gemacht! Du bist aktiv geworden! Alles Andere ergibt sich von selbst, wenn Du am Ball bleibst. Wie Du an meinen wenigen Ausführungen ja schon gesehen hast, geht es hauptsächlich auf dem Genesungsweg um die Veränderung des Blickwinkels. Das macht jeden einzelnen Blickwinkel nicht wahrer oder falscher - der Wechsel bietet aber vielleicht Möglichkeiten, die Dir zugute kommen!
Zum Spielverhalten: Als ich noch spielte, da übte dieses eine Funktion bei mir aus, die positiv besetzt war. Ich habe es also beschützt wider aller Logik, die mir von außen präsentiert wurde. Dann merkte ich aber mehr und mehr durch dieses Bollwerk hindurch, dass ich mir eigentlich nur selbst schade. Dazu kamen all die Lügen, um mein Spielen zu vertuschen. Sie verstießen gegen meine Werte. Ich merkte, ich hatte überhaupt keine Ziele.
Es brauchte noch ein letztes Monatsgehalt, welches ich bereits vor dem 1. verspielte, um meine erste aufrichtige Entscheidung zur Abstinenz zu treffen. Ich hatte mir vorher schon immer wieder gesagt, dass ich aufhören wollte und musste, doch das diente nur dazu mich und mein Gewissen zu beruhigen.
Für mich ist klar: Für mich gibt es kein Spielverhalten mehr! Aber Achtung ... das gilt immer nur für die nächsten 24 h. Die kann ich überschauen, in denen kann ich planen. Ich kann nicht sagen, was nächste Woche passiert. Vielleicht bekomme ich dann eine schlimme Diagnose, falle in ein Loch und erinnere mich dann daran, was mir einmal "gut getan" hat? Was mir geholfen hat, meine Probleme nur für eine Weile zu vergessen?!
Damit komme ich zur Abstinenzentscheidung, die sich für mich aufteilt in die grundlegenden Abstinenzentscheidungen und denen, die ich alltäglich noch hinzufügen muss, um das Level zu erreichen auch spielfrei zu bleiben.
Was hat Dich also bewogen Dich hier anzumelden und gegen Dein Spielverhalten vorzugehen?