Vielen Dank für die aufmunternden und unterstützenden Worte gestern.Ich bin tatsächlich fluchtartig ohne Handy aus dem Haus und spazieren gegangen und hab mir dabei klar gemacht, dass selbst wenn das der turnaround im BF gewesen wäre, ich damit höchstens einen Bruchteil der Verluste wieder reinbekommen hätte, bei massivem weiterem Stress und dem Risiko, dass er doch weiter fällt, weil Powell heute hawkish ist. Vor allem hätte ich den Stress wieder im Kopf, würde mich wieder damit beschäftigen, stünde wieder unter Strom... und würde wieder diesem Zwang nachgeben. Es ging vorbei, genau wie ihr geschrieben habt. Und danach war ich wieder einfach nur todtraurig. Ich bin eigentlich ein sehr kontrollierter, starker Mensch, der Dinge im erstan Anlauf durchzieht und meist mit Auszeichnung. Der hart arbeiten und Verantwortung für andere übernehmen kann, der andere Menschen ausbildet. Nur mich selber und diese Sucht habe ich offensichtlich nicht im Griff. Und was mich zusätzlich erschreckt und wahnsinnig wütend gemacht hat ist die kurze Zeit, die ausgereicht hat, um in so einen Strudel zu rutschen - ich habe mit dem Traden ja erst im Februar diesen Jahres begonnen...Vereine, die sagenhafte Gewinne versprechen und damit werbung machen - ich bin sicher nicht die Einzige, die damit massiv Geld veroren hat. Da muss man doch irgendwas gegen tun können - vll kann der Verbraucherschutz helfen?
Ich habe auch in Vorbereitung auf die erste Therapiestunde ienen Fragebogen vom Therapeuten bekommen und mich damit beschäftigt und versuche jetzt, mir diesen "Fehler zu verzeihen, um damit abschließen zu können und dem Verlust nicht mehr nachlaufen zu wollen. Die letzten 3 Jahre waren super hart und ich war alleine damit. Ich hab sie durchgestanden und meine Situation verbessert - sowohl privat als auch im Beruf. Und das Traden war irgendwie ein Weg oder ein versuch, mein Leben zu "erleichtern", sei es durch Kontrollausübung, wo ich sonst keine hatte, oder durch Verbesserung meiner finanziellen Situation. Das es jetzt alles noch verschlimmert hat, muss ich akzeptieren. Und versuchen, nicht so hart mit mir selber zu sein. Ich würde niemandem sonst die Vorwürfe machen, die ich mir selbst minütlich um die Ohren haue, sondern würde versuchen die Person zu trösten und abzulenken. Und vll schaff ich dieses kleine bisschen Selbstliebe auch irgendwann für mich.