Sehr geehrte Damen und Herren,
mein Name ist Monika Stempkowski und ich forsche an der Universität Wien unter anderem zu Fragen von Sucht und kriminalisiertem Verhalten. Aktuell führe ich eine größere Studie zum Zusammenhang von Spielsucht und Strafjustiz durch und bin auf der Suche nach Interviewpartner*innen. Die Studie und meine Anfrage sind mit dem Fachverband Glücksspielsucht, konkret mit Frau Füchtenschnieder, abgesprochen.
Ausgangslage und Ziel der Studie
Viele Menschen, die an einer Spielsucht leiden, haben Schwierigkeiten damit, ihr Spielverhalten zu finanzieren. Wenn sie sich kein Geld mehr bei Bekannten, der Familie oder der Bank ausborgen können, greifen manche Personen zu illegalen Methoden, um an weitere finanzielle Mittel zu kommen. Manchmal wird Geld von der Familie genommen, manchmal vom Arbeitgeber, manchmal kommt es auch zu anderen Straftaten. Bei anderen Personen ist es wiederum so, dass es bereits zu kriminellen Handlungen gekommen ist, bevor sie begonnen haben, an einer Spielsucht zu leiden. Wenn diese Taten bekannt werden, kommt es in der Regel zu einer Anzeige und oft auch zu einem Gerichtsverfahren, in dem die Person verurteilt wird. Dieser Verurteilung soll unter anderem dazu beitragen, dass es in Zukunft nicht zu weiteren Straftaten kommt.
Die Studie zielt darauf ab zu untersuchen, inwiefern die besondere Situation von spielsüchtigen Personen durch die Polizei und das Gericht berücksichtigt wird und in die Beurteilung des Falles einfließt. Außerdem soll untersucht werden, welche Auswirkungen die Bestrafung auf das Leben und das Verhalten der spielsüchtigen Person hat. Diese Informationen sollen dabei helfen zu verstehen, ob und wenn ja, auf welche Art und Weise Polizei und Gerichte zu einer positiven Entwicklung im Leben der spielsüchtigen Personen beitragen können bzw. welche Risiken einer negativen Entwicklung mit einem Eingreifen der Justiz verbunden sein können.
Die Studie richtet sich somit an Personen, die an einer Spielsucht leiden oder gelitten haben und die im Laufe ihres Lebens aufgrund eines möglicherweise strafbaren Verhaltens schon einmal im Fokus von Polizei oder Gericht gestanden sind. Es werden sowohl in Österreich als auch in Deutschland Daten erhoben, um eventuelle Unterschiede festzustellen und Vergleiche anstellen zu können.
Ablauf der Studie und Verwendung Ihrer Daten
Im Rahmen der Studie führt die Studienleiterin mit Ihnen ein persönliches Gespräch, bei dem Ihre Lebensgeschichte im Mittelpunkt steht. Das Gespräch wird auf Tonband aufgezeichnet und im Anschluss verschriftlicht. Die Ergebnisse der Gespräche werden anschließend gemeinsam mit anderen Informationen, die im Rahmen der Studie erhoben werden, verarbeitet.
Die Verarbeitung der Daten erfolgt anonymisiert. Diese werden unter Verwendung eines Codes abgespeichert und werden ausschließlich im Rahmen der Untersuchung verwendet. Nach Abschluss der Studie werden die Aufzeichnungen der Interviews gelöscht. Sämtliche Veröffentlichungen der Ergebnisse werden keinerlei personenbezogene Daten beinhalten, ein Rückschluss auf die Identität der Teilnehmenden ist daher zu keinem Zeitpunkt möglich.
Aufwandsentschädigung
Als Entschädigung für Ihren zeitlichen Aufwand erhalten Sie nach Abschluss des Interviews einen Amazon-Gutschein in Höhe von € 20,-.
Freiwilligkeit der Teilnahme
Ihre Teilnahme an der Untersuchung ist vollkommen freiwillig. Sie können zu jedem Zeitpunkt ohne eine Angabe von Gründen Ihre Teilnahme beenden. Auch die Studienleiterin hat das Recht, die Untersuchung zu beenden.
Kontakt
Bei Interesse an einer Teilnahme an der Studie wenden Sie sich bitte jederzeit per Mail an Dr. Monika Stempkowski (monika.stempkowski@univie.ac.at). Ihre Anfragen werden vertraulich behandelt.
Ich würde mich sehr freuen, Sie im Rahmen der Studie kennen zu lernen und mehr über Ihre Geschichte zu erfahren! Bei Fragen oder Interesse an einer Teilnahme bin ich per Mail jederzeit erreichbar.
Beste Grüße
Monika Stempkowski