Ein Ex-Spieler der aktiv die Sucht bekämpft und sich sowohl im privatem Umfeld als auch professionell sich Hilfe geholt hat, hat derartige Angebote nicht nötig. Es erschließt sich mir nicht, weshalb jemand, wenn nicht wieder fürs Glücksspiel, die Forderungssumme schneller bekommen sollte. Zumal der letzte Satz eine Falschaussage wäre, da derartige Angebote in einem unverschämten Prozentbereich liegen. Wo ich wieder zum Anfang komme:
Warum.
Die Rechtslage ist glasklar, zumal die aktuelle Prozessdauer auch förderlich sein kann, die Wartezeit aktiv zu nutzen um sich mit dem geschehenen auseinander zusetzen. Die schädliche Phase braucht schließlich Ruhe, wo neue Kräfte getankt werden und das Gefühl von Geld "neu" erlernt werden kann.
Diese Phase in der Wartezeit ist eine der wichtigsten, sich neu zu finden und den Kompass neu auszurichten.
Ich halte derartige Angebote nicht nur aus finanziellen Gründen, für schädlich.
der sich mit der ganzen Thematik nicht weiter auseinander setzen möchte
Ein fataler Fehler. Verantwortung übernehmen bedeutet, sich mit dem geschehenen aktiv auseinander zusetzen. Nur dann lerne ich aus Fehlern, wenn ich den Kopf hochhalte und meinen "Mann" stehe. Man kennt dies aus der Phase, wo ungeöffnete Briefe sich stapeln und man am besten den Kopf in den Sand stecken will. Jedoch hat noch kein Mensch es geschafft, mit derartigem Vorgehen die Probleme zu lösen.
Es ist tatsächlich ein starker symbolischer Akt, nach den Einlasskontrollen vor Gericht auf einem Stuhl zu sitzen, die Fragen des Richters im gefülltem Raum zu beantworten, die vielen Menschen dort zu sehen. Was einen unterstützenden psychologischen Effekt hat, auch sich die Frage zu stellen: Will ich mich weiter ruinieren, nach dem langatmigen Weg und dem ganzen Theater hier?