Hi Domme!
Du schilderst sehr schön die Ambivalenz, die da in uns vorgeht. Auf der einen Seite möchtest Du unbedingt aufhören, auf der anderen Seite suchst Du das Spiel mit kleinen Einsätzen.
Welche Motive haben Dich denn dieses Jahr spielfrei sein lassen?
Bevor ich auf den nächsten Punkt eingehe, möchte ich Dich daran erinnern, dass ein Jahr Spielfreiheit ein riesiger Erfolg sind! Wie ich immer sage, hast Du ja "nichts" für Deine Genesung getan - also SHG etc. Nun stelle Dir vor, was möglich wäre, wenn Du hier und da mal einen neuen Blickwinkel auf bestimmte Dinge bekommst? Der muss ja dann nicht ultimativ sein, könnte aber etwas auslösen, was Dir wieder hilft.
Nun also der zweite Punkt: Das Glücksspielen übt bei Dir eine Funktion aus. Es ist damit positiv besetzt. Wenn Du die Funktion nicht versuchst heraus zu finden, bleibt diese "Lücke" und da ist es absolut verständlich, wenn Du irgendwann wieder das machst, was Dir "gut getan" hat.
Bei mir war es so, dass ich erst mit Abstand erkannt habe, WIE sehr ich mir tatsächlich geschadet habe. Finanziell und auch emotional.
Somit habe ich die Abstinenz positiv besetzt und habe mich so selbst motiviert weiter anstinent zu bleiben.
Aus Deinem ersten Beitrag sieht man auch Deine Ambivalenz zum gesetzlichen Zahlungsmittel ... wollte es nur mal einwerfen.
Noch mal zurück zum "kontrollierten Spiel". Ich bin der Überzeugung, dass wir, sofern wir einmal den Schritt über die imaginäre Suchtlinie gemacht haben, es kein Zurück mehr gibt zum zwanglosen Spiel, wie es einmal war. Du wirst, wenn Du auch nur eine Ausnahme machst, immer wieder ins exzessive Spiel verfallen. Da hilft nur absolute Abstinenz.
Was löst diese Info gerade in Dir aus?