Hallo Arda,
ich kann dir eine SHG nur ans Herz legen. Ich wollte da auch erst nicht hin. Ich war schon einige Monate in Therapie und die Therapeutin hat mir die SHG trotzdem sehr ans Herz gelegt.
Ich hatte erst ein Einzelgespräch bei der Caritas, eine Woche später bin ich in die Gruppe gegangen. Ich war sehr nervös ,aber alle waren total lieb und haben erstmal alle von sich erzählt und dann zum Schluß habe ich mich vorgestellt.
In der Gruppe spricht man über verschiedene Dinge .....was einen grad aktuell bewegt ,auch über Rückfälle ,die vielleicht jemand hatte .....über Stress, über Gefühle , über Skills , Suchtdruck, Familie, Arbeit, und und und . Meine Gruppe wurde therapeutisch geleitet, d.h. es wurde auch mit Bildern gearbeitet, mit Rollenspielen ( wenn man sich z. B auf was vorbereiten wollte ,sich selbst testen wollte) ,manchmal hat man "Hausaufgaben" aufgekommen und und und. Mir hat die Gruppe sehr viel gebracht und die Menschen da ,wachsen einem doch sehr ans Herz.....
Die Gruppe wird dir auch mal die andere Seite zeigen. Manchmal erzählt oder macht man was ,was ganz anders beim Gegenüber ankommt ,als man es selber sieht und das öffnet einem schon die Augen.
Du denkst ,du schaffst es allein? Was macht dich da jetzt so sicher ? Vorher wolltest du auch schon aufhören und hast wieder gespielt. Der Wille ,die Erkenntnis ,der Ekel vor dem Zocken, die Verluste .....das alles unterstützt dich nicht . Mein Konto war leer ,ich hatte sehr hohe Schulden ,Rechnungen waren offen, Mahnungen kamen....ich war für ein paar Tage schockiert. Dann war alles wieder vergessen, hab mir wieder Geld geliehen, Sachen verkauft und weiter gezockt.
Schlaflose Nächte ,der Körper tat weh und wieder weitergemacht. Der Suchtdruck war so stark,keine Chance......trotz meiner Hürden und die Unterstützung von Freunden.
Die Wende brachte die Verhaltenstherapie und die SHG . Man lernt da so viel über sich selbst ,das ist Wahnsinn.
Greif zu jedem Strohhalm,zu jeder Hilfe die du kriegen kannst . Nimm jede professionelle Hilfe an.
Einen Berg von 1000m könntest du mit Turnschuhen besteigen....die Chance ,dass du 100 Blasen bekommst, ausrutschtst, umknickst, abstürzt, ist allerdings sehr sehr groß. Warum ziehst du dann nicht direkt die Bergsteigerschuhe (professionelle Hilfe/SHG ) an und nimmst das Kletterseil mit? Denn wenn du abstürzt, musst du dich erst von Verletzungen (und Schulden) erholen und kannst dann erst wieder den Berg besteigen und es wird immer schwerer werden,also warum nicht gleich die beste Ausrüstung anziehen?
LG Wolke