Hi Marieclaire!
Wenn ich mich für den Schlussstrich entscheide, wird dieser für immer sein. ... Ich habe in der Familie einen Angehörigen gehabt der war alkoholabhängig und hat seine Sucht besiegt. Ich wünsche mir hier den gleichen Ausgang. Falls ich ihn für immer verlieren sollte, dann wird es so sein, ich will mich nicht hinterher Fragen , hätte er es vielleicht geschafft wenn ich noch länger ausgehalten hätte. Wenn eine sofortige Trennung Verbesserungen bringen würde, hätte ich es schon getan.
Wenn ich die Sachen so mal zusammenkopiere ... was fällt mir auf ...
Wieso wäre ein Schlussstrich für immer? Wieso bist Du für eine Zukunft, die noch nicht geschrieben wurde, so rigoros? Für die Gegenwart hingegen nimmst Du garantierte Qualen kommentarlos hin?
Woher nimmst Du die Gewissheit, dass es ihm nichts bringen würde, wenn Du Dich trennst? Wieso fragst Du Dich nicht, ob es etwas bringen würde? Ob Du ihn dadurch zum Umdenken anregen und so zurückgewinnen kannst?
Du klammerst das generell aus, weil Du denkst, dass Du ihn kennst. Du hast Dich doch schon negativ überraschen lassen ... wieso nicht mal positiv?
Ich denke, dass Du diese Argumentation noch mal besser überprüfst, denn sie wackelt an allen Ecken und Enden.
Wenn Du aus anderen Gründen keine Trennung durchführen möchtest, dann ist das OK. Du solltest Dir selbst gegenüber jedoch mehr Klarheit verschaffen, damit es hinterher nicht heißt: Wie konnte ich nur ...
Er lügt sich die Welt schön.
Ein Psychologe sagte mal in der Gruppenleiterschulung, dass jeder Mensch in seiner Realität lebt. Du ... er ... und ich auch ...
Natürlich habe ich mir meine Realität auch so zurechtgebogen, damit sie mir schlüssig vorkam. Als ich dann merkte, dass mir das extremst schadete, da waren 20 Jahre vergangen. Seitdem sind noch mal bald 17 Jahre vergangen und ich kann Dir nur sagen, ... und dieses Gespür entwickeln wir Menschen wohl erst, wenn wir älter werden, ... Du verschwendest wertvolle Lebenszeit und Lebensqualität!