Hi Florian!
Herzlich willkommen!
Na, da hast Du ja schon einiges in die Wege geleitet ... prima. Als ich damals das erste Mal aufflog, da konnte ich mein Kostgeld nicht mehr bezahlen. Natürlich hatten meine Eltern es mir gestundet und es gab auch eine Geldverwaltung durch meine Mutter. Doch ich habe nichts gegen meine Sucht unternommen. Du hast geschrieben, dass Du früher schon mal Fehler gemacht hattest. Ich machte sie immer und immer wieder.
Und so freue ich mich für Dich, dass Du dem, was da jetzt auf Dich zukommt so offenherzig entgegen blickst.
Klar brauchte es auch bei Dir eine Initialzündung durch Deine Mutter und sie wird sicherlich auch etwas Druck auf Dich ausgeübt haben. Doch Du bist gerade die Person, die alles in die Wege leitet für die Therapie und diese dann auch durchziehen möchte.
Mir persönlich sind Deine psychosomatischen Beschwerden nicht bekannt, weiß aber von Berichten Anderer, dass so etwas durchaus vorkommen kann. Ich glaube nicht, dass es von der Traumwelt herrührt, in die Dich das Glücksspiel treibt. Eher befürchte ich, dass Du Dich extremst unter Stress gesetzt hast. Vielleicht kam ja noch anderweitig Stress dazu? Bei mir war das tatsächlich damals so. Hauptjob, mehrere Nebenjobs - später noch Vereinsarbeit en mas. Die finanziellen Probleme wurden auch nicht weniger. Ich spielte immer gleich an mehreren Automaten, zwischen denen ich dann hin und herlaufen konnte. Ich begegnete Stress mit Stress.
Da keine körperlichen Probleme zu den Symptomen führt, werden sich diese wohl mit zunehmender Abstinenz auch wieder legen.
Eine Bitte habe ich ... belasse es nicht bei einer Geldverwaltung durch Deine Mutter. Macht daraus ein gemeinsames Geldmanagement. Führt ein Haushaltsbuch und sprecht darüber. Einnahmen - Ausgaben - Planungen ... Schaut Euch die verschiedensten Verträge an ... bist Du überversichert? Zu teurer Strim- oder Handytarif ... Siehe zu, dass Dein Suchtmittel wieder bei Dir zum reinen gesetzlichen Zahlungsmittel wird.
Wenn Du die Therapie hinter Dir hast, ist die Spielsucht nicht weggeblasen. Sie wird von nun an immer ein Teil von Dir sein. Es ist wichtig, dass Du auf Dich achtest. Keine Bange, das wird zur Routine. Übernehme also nicht sofort wieder Deine Finanzen, sondern höre in Dich hinein, ob die Sucht in Dir dies wiederhaben möchte. Wenn ja, dann belasse alles beim Alten, wenn nein, dann lasse es langsam - Stück für Stück - auslaufen. Sobald da irgendwelche Zweifel in Dir auftauchen, gehe wieder einen Schritt in Richtung mehr Schutz.