Also das was ich jetzt sage ist ausschließlich meine eigene Meinung und ich möchte definitiv keinen Menschen dadurch beeinflussen, weil jeder Fall individuell ist: Aber... vor einiger Zeit war ich selbst ein verbissener "Bis zum bitteren Ende" Kläger, nur will ich gleichzeitig sagen dass wenn ein Vergleich mal auf dem Tisch liegen sollte, die Wahrscheinlichkeit extrem hoch bei mir ist, dass ich diesen eher annehmen werde, als Gefahr zu laufen dass das ganze sich um 1-2 (?) Jahre durch Zeitspiele verlängert.... da habe ich ehrlich gesagt auch wenig Lust drauf, rein rechnerisch wäre es für meine Lebenssituation auch nicht von Wert, für die Differenz (zwischen gutem Vergleich und volle Summe) noch ein weiteres Jahr+ dran zu hängen... ich weiß es mag schwach klingen, ich schreibe hier jedoch als anonyme Person, diese Haltung würde ich niemals der Gegenseite auf dem freien Feld offenbaren. Das schreibe ausschließlich aus meiner Perspektive, ich meine hier niemanden, offen und ehrlich wie ich fühle.
Dieses sinngemäße "du bist jetzt schon so weit, jetzt mach auch weiter" ist leicht gesagt von außen und verfolgt natürlich einen, aber ...man muss es definitiv auf die Waage legen, mit potenzieller Berufung + X Kosten für die weitere Verfolgung. Ich spreche in diesem Sinne auch aus meiner Person als Selbstfinanzierer.... ist natürlich dann auch ein Unterschied, wie bei mir niedrige fünfstellige Summe... oder jemand der fast ne Million einklagt... muss man klar trennen.
Für diejenigen, die ich bis hierhin nicht verwirrt habe: Klagen ist wichtig, Klagen bedeutet sein Recht durchsetzen. Nur... bei dieser Thematik kann man sich sehr schnell im Wald verlaufen, ein guter Vergleich ist per se nichts böses, es könnte unter Umständen (nur in Absprache mit dem Anwalt) eine eventuell bessere Option sein, in Anbetracht der Situation dass man viele Fälle wie Kaugummi ins unendliche ziehen kann... Stichwort Stress, Rückfall, Kosten, Vollstreckung....
Ob das finanzielle "kämpfen" sich für die potenzielle Differenz "lohnt"... ist echt ne individuelle Frage ... für mich nicht. Vielleicht klingt das doof für euch, aber ich brauche primär kein Urteil um auf einer Webseite einer Kanzlei als "gewonnen" verzeichnet zu werden, für die Statistik. Man könnte jetzt wieder ein Fass aufmachen, würde ich es tun wenn ich keine rechtliche Möglichkeit hätte? Natürlich nicht, aber wieso auf für mich lebensverändernde Summen verzichten? Da schreibe ich wieder zu viel drumherum.
Aber eins noch... Ich bin am Leben, ich tue etwas für meine Gesundheit. DAS habe ich schon mal "gewonnen", alles andere ist sekundär.