Nein, ich kenne deine Sucht nicht. Aber ich kenne meine, und die ist ganz ähnlich 'drauf'.
Sie hat immer einen Weg gefunden, mir zu zeigen, daß ich sie hinnehnen muß, weil sie stärker ist als ich, und darum immer ihren Willen bekommt.
Es geht gar nicht anders.
Auch das ist kognitive Dissonanz.
Das tut sie heute nicht mehr, aber das war ein langer Weg.
Also ja, es ist verdammt schwer, aber nicht unmöglich.
Ich habe übrigens auch immer gedacht, online zu spielen wäre irgendwie... reizlos, weil etwas Entscheidendes, Physisches, Greifbares fehlen würde. Mag sein, oder auch nicht. Eins ist aber sicher - daß das 'ungefährlicher' wäre, ist ein Trugschluß, denn es würde mich nur dazu bringen, mehr zu wollen, in welcher Form auch immer.
Es gibt daher keine 'harmlosere' Form von Glücksspiel für mich, denn meine 'Automatismen' würden wieder 'anspringen', und es würde von vorne losgehen.
Die Frage, wo ich dann am Ende wieder mein Geld und mein Leben 'versenken' würde, wäre dann aber eh nicht mehr relevant. Entscheidend ist nur, daß ich es gar nicht erst soweit kommen lasse.
Olli hat da meiner Meinung nach recht. Du wartest darauf, daß endlich mal jemand vernünftig auf dich 'aufpaßt', weil es deren 'Pflicht' wäre. Stimmt wohl. Aber auch diese Denkweise ist letztlich nur Selbsteschiß.
Denn was machst du in der Zwischenzeit? Weiterspielen?
Es werden auch in Zukunft Dinge passieren, die dein sogenanntes Suchtgedächtnis 'aufwecken'. Eine Sperre allein reicht da also nicht. Sie ist bestenfalls eine Unterstützung, aber kein Allheilmittel.
Eigenverantwortung bedeutet daher, sich nicht auf Andere zu verlassen, um komfortablerweise gleich noch einen Schuldigen zu haben, falls das dann schiefgeht, sondern seinen eigenen Part zu erkennen, und Wege aus 'alten Mustern' zu finden. Damit ich gar nicht mehr testen 'muß', ob die Sperre noch funktioniert.
Wenn man allerdings gleich sagt "Geht eh nicht bei mir." ist das natürlich einfacher. Ganz besonders für die Sucht