Hallo!
Vorab: ich habe mich hier registriert nachdem ich Stefanie‘s Geschichte gelesen habe, welche mich zutiefst berührt hat und welche eine ähnliche Dimension aufweist wie meine Geschichte. Ich glaube dass auch meine Story gut in die Rubrik „nur noch Verachtung für mich selbst“ rein passen würde, brauche aber noch etwas Zeit bis ich die richtigen Worte dafür finde.
(Liebe Stefanie, ich habe dir eine PM geschickt. Lies mal rein

)
Nachdem ich mir deinen Text durchgelesen hatte, ging es mir tatsächlich ein bisschen besser, weil ich mir dachte dass es nicht nur mir so geht..
das gibt mir ein bisschen Kraft um mich noch ein aller allerletztes Mal aufzurappeln.
Ich denke im übrigen, dass eine Privatinsolvenz in deinem Fall ein zweischneidiges Schwert sein kann und du da sehr vorsichtig sein solltest.
Dein Arbeitgeber (egal wo du gerade arbeitest) ist der Erste der davon Wind bekommt.
Aber ich glaube nicht dass dich deine Firma rausschmeißen kann, wenn du PI anmeldest. Müsste man recherchieren ob du da nicht so gar eine Art Kündigungsschutz erhältst..
Außerdem kenn ich einen Fall in meinem Bekanntenkreis, bei dem der Vater des Kindes das alleinige Sorgerecht eingefordert hat, nachdem die Mutter zahlungsunfähig wurde und Privatinsolvenz
anmelden mußte. Wobei es da auch um ein paar andere Dinge ging.. endete trotzdem nicht gut, soweit ich weiß.
Vielleicht ist der Vater deines Kindes da anders, aber diese Gefahr besteht dennoch..
Mich würde interessieren wie dein Bankgespräch verlaufen ist.. konnten die dir helfen?
Und als du die 60.000€ zurück bekommen hast.. welcher Anwalt hat dich vertreten?
Ich habe da eher mäßige Erfolge gehabt und bin aktuell auf der Suche nach einem geeigneten Rechtsbeistand.
(Kannst du mir auch gerne per PM oder Mail beantworten, falls du dass hier nicht öffentlich sagen möchtest)
Dass du Angst hast und nervlich am Ende bist, kann ich sehr gut nachvollziehen.
Bei mir hat diese schei** Spielerei sogar schon einen psychischen Schaden hinterlassen.
Ich bekomme kleinere Panikattacken wenn ich Stichwörter wie „SOFORT“ lese. Erinnert mich an SOFORT ÜBERWEISUNG und an die Nächte in denen ich davon Gebrauch gemacht habe. Auch der Blick auf mein Bankkonto fällt mir extrem schwer. (Kann seit Wochen nicht mehr aufs Konto schauen, weil ich mir nicht sicher bin welche „Überraschungen“ da noch auf mich warten.)
Meinen Laptop traue ich mich auch kaum zu öffnen, weil Angst habe, dass ich das Fenster vom Browser nicht geschlossen habe und dann sofort wieder auf der Seite eines Online Casinos bin. Abgesehen davon dass ich mittlerweile einen neuen Laptop habe, weil ich meinen alten nicht einmal mehr ansehen konnte..
Von Alpträumen, Zitteranfällen und plötzlichem Schweißausbruch ganz zu schweigen.
Das dauert dann immer alles ein paar Wochen, manchmal sogar Monate bis ich mich wieder gesammelt habe. In der Zeit glaube ich dann auch, NIE NIE wieder zu spielen und bin dann auch selber davon überzeugt die Finger davon zu lassen und einen Schlussstrich zu ziehen. Und wenn man dann ein paar Wochen die Finger davon lässt und glaubt man hätte es geschafft, braucht es nicht viel und der Wahnsinn beginnt von vorne.
Du solltest eventuell in Erwägung ziehen dich von einem Arzt als offiziell Spielsüchtig erklären zu lassen.
Vlt. hast du dann noch ein Mal die Chance dein Geld zurückzuholen.
Ich kann dir hier leider nicht den Link anheften, weil ich gerade mit dem Handy schreibe und dass irgendwie nicht hinhaut, aber gehe mal auf naske.at und dann auf „Spielsucht und Wettsucht“. Lies dir die Erklärung des Anwalts Dr.Naske hierzu durch. Klingt für mich plausibel.
Aber Achtung: ich rate dir von diesem Anwalt ab. Ich hatte schon mal das Vergnügen mit ihm. Gibt sicherlich bessere..
(sry für etwaige Rechtschreibfehler. Ich schreibe am Smartphone weil meine Laptop.. naja.. ich hab’s oben ja schon erklärt 😔)
Kopf hoch und LG aus Mödling!
Sascha