Hallo an alle,
Nun ist es soweit, daß ich mir ein paar Tipps bzw Meinungen einholen möchte.
Vor 1 Jahr lernte ich einen Mann kennen, er war für mich direkt etwas Besonderes. Wir haben uns verliebt und sind relativ schnell zusammen gekommen.
Nach ein paar Wochen erzählte er dann sein Konto wäre gesperrt, wg einem Erbeingang, welcher nicht zugeordnet werden konnte. Ich hab es geglaubt... Nach einigen Wochen weiter bat er mich dann um Geld, da er ja nicht an sein Konto konnte. Ich hsn ihm immer wieder Geld gegeben... Er arbeitete nicht zu der Zeit. Es waren suspekte Dinge dann, wie ich hab einen Tisch für uns bestellt, musste ihn sofort bar bezahlen, deswegen konnte ich dir die 600 Euro nicht auf dein Konto zurück zahlen... Dann folgten mehrere Arzt Besuche, die er, aufgrund von privat versichert selbst zahlen musste, und immer wieder Geld von mir bekommen hat.
Natürlich zahlte er auch wieder etwas ein, aber letztendlich hebte er das meiste wieder ab.
Wenn man ihn ansprach ob er spielsüchtig sei, sagte er immer, nein auf keinen Fall. Ich würde dich nie belügen. Die Situation spritzte sich soweit zu das ich dachte, dann muss er eine andere haben. Er war tagsüber auch oft weg, oder ging abends spazieren für 3,5 Stunden.
Für mich spricht alles für eine spielsucht.
Ich hab unsere Beziehung beendet, da ich mit dieser Unklarheit und meinem komischen Gefühl innerlich überhaupt nicht mehr klar kam.
Ich fühle mich schlecht, mein Herz ist schwer, aber ich kann einfach nicht mehr.
Wahrscheinlich werde ich nie raus bekommen, was wirklich hinter dem ganzen steckte. Ich muß nun versuchen nach vorne zu schauen.
Meine Intuition sagt ganz klar, spielsucht. Aber beweisen kann ich es nicht.

Ich kämpfe mich seit der Trennung die Tage so durch.

LG johweiha

Wird wohl so gewesen sein. Vor allem wenn er sich eh nicht mehr gemeldet hat und dir diie SItuation zu erklären... Nie Geld zu haben oder Geldversprechen mehrmals nicht einzuhalten ist schon ein indiz hierfür... Manche gehen damit offen rum um manche verheimlichen das auch ihren engsten gegenüber. Wichtig ist aber doch dass Du dich wohlfühlst. Wenn er nun spielsüchtig ist, dann ist das auch das beste was du tun konntest. Mit einem Süchtigen, der obendrauf nicht bereit ist offen zu sein gibt es keinen Grund weiter  zusammen zu leben.

Ja, das weiß ich. Ich hab natürlich trotzdem Gefühle für ihn. Und versteh es einfach nicht, das er da nicht offen und ehrlich sein konnte. Zu guter letzt ging es ihm körperlich auch sehr schlecht, Magen Probleme, Herz, etc...
Und er hat mich als Lügnerin und betrügerin bezeichnet. Also wirklich völlig surreal. Kontakt haben wir noch, da ich auch noch Geld von ihm bekomme. Ich bin gespannt...

Als ich an einer Spielsucht Therapie teilnahm, meinte der Oberpsycho zu uns. Ihr seid überdurchscnittlich intelligent. So kann ich das auch nur unterschreiben, und zwar nicht unbedingt auf mich bezogen, sondern auch die Süchtigen, welche ich kennengelernt habe nahm ich alles andere als dumm war.

Daher solltest Du auf der Hut sein. Vielleicht suchst Du dir auch Hilfe bei deiner Familie, freunden oder auch Anlaufstellen... das ganze ist sicherlich nicht einfach.

Er ist total clever, das hab ich sowieso gemerkt. Ich finde es wirklich erstaunlich wie man lügen kann, und diese Lüge so dermaßen als wahr zu verkaufen, das man keine chance mehr hat dagegen zu reden.
Den bestellten Tisch hab ich natürlich nie gesehen, ebenso wie andere Dinge, die nie eintrafen, was er versprach.
Ich bin froh, auf mein Bauchgefühl gehört zu haben nach Monaten des Misstrauens. Ich hätte ihm gern geholfen, aber mit verleugnung und abstreiten, ist ihm nicht zu helfen.

Wenn du schon so toll reflektiert bist gib "n scheiß" auf die kohle, lass ihn laufen und schau nach vorne....

Hallo meine Liebe und herzlich willkommen!

Hmmm ... Du hast den Eindruck, dass er spielsüchtig ist und äußerst dies hier auch.
Dadurch besteht die Gefahr des automatischen Mitschwimmens auf dieser Welle.

Ich kann Dir nicht sagen, was die Wahrheit ist. Ist er spielsücjtig? Hat er eine Andere? Tausende Dinge könnten wir hier diskutieren und wir kämen doch der Wahrheit keinen Schritt näher.

Doch weisst Du was? Es ist irrelevant. Das hier ist wichtig:

Ich hab unsere Beziehung beendet, da ich mit dieser Unklarheit und meinem komischen Gefühl innerlich überhaupt nicht mehr klar kam.

Was willst Du mit einem Kerl, der Dich ausnimmt? Was willst Du mit einem Kerl, der Dich belügt? Wo bleibt die Wertschätzung? Wo das Vertrauen?

Ich fühle mich schlecht, mein Herz ist schwer, aber ich kann einfach nicht mehr.
Wahrscheinlich werde ich nie raus bekommen, was wirklich hinter dem ganzen steckte.

Auch Letzteres ist uninteressant. Und na klar hast Du Dir Hoffnungen gemacht, dass das mehr wird und bist nun enttäuscht.

Sei stolz auf Dich, dass Du ihm den Laufpass geben konntest, denn so etwas, wenn Gefühle involviert sind, ist kein Selbstläufer.
Wahrscheinlich ist er Deine Trauer um die Beziehung gar nicht wert. Und das Geld ... zur Not winke ihm einfach mal hinterher und dann hake es ab.

Ja ich weiß das innerlich natürlich auch. Hätte keinen Sinn ergeben weiter zu kämpfen. Er hat sich Mühe gegeben in dem Ausmaß wie er es konnte. Hat hier bei mir gelebt, kam gut mit meinen Kindern zurecht. Aber ich weiß, daß dieser Schritt der Richtige war. 😊Auch wenn es noch weh tut.

schmerz vergeht irgendwann 

Ja das wird wohl so sein 😊 ich bin halt selbst erschrocken über mich, daß ich ihm alles geglaubt hab, bzw glauben WOLLTE, wenn er wieder nach Geld fragte. Die dollsten Geschichten 😏🙃

Ich finde es Schade das man oft sagt, mach Schluss oder das war eine gute Idee Schluss zu machen etc. In den meisten Fällen sind Süchtige aus der Sucht raus, weil der Partner geblieben ist und der Partner der Antrieb war aufzuhören oder der Partner einen gezwungen hat zur Therapie zu gehen. Ich bin seit 2020 Spielfrei, hätte meine Frau mich verlassen, wäre ich heute noch am zocken.
Ich fände es schön, falls Gefühle da sind, das man füreinander da ist. Einen Partner für gute Zeiten gibt es an jeder Ecke andersrum eher selten und genau diese Partner sind Gold Wert und Man(n) weiß ein Leben lang  zu schätzen.
Viele die aufhören schaffen es auch ohne Therapie. Ist wie bei Rauchen, kaum einer ist zu Therapie, die meisten haben so aufgehört zu rauchen. Man muss mit sich im reinen sein und man muss sich selbst einen Schlussstrich setzen. Das ist nur meine persönliche Bewertung.

Ziemlich egoistische Sichtweise.
Würdest du ernsthaft einem Angehörigen raten, die eigene finanzielle und emotionale Sicherheit hintenanzustellen, um bei einem uneinsichtigen spielsüchtigen (oder aus anderen Gründen verlogenen) Partner zu bleiben?
Denn immerhin könnte es dem Armen dann ja schlecht gehen.
Wie dramatisch.
'Füreinander Dasein' gab es bei mir jedenfalls genug, allerdings war das doch recht einseitig. Niemand sollte sich an sowas 'aufreiben'.
Zumindest was mich angeht, hatte ich genug Chancen. Irgendwann reicht es eben einfach.

Sicher... den Schlußstrich habe ich auch selber gezogen - wer denn sonst? (Hä?)
Genau das ist ja der Punkt. Kein Anderer kann mich dazu überreden oder zwingen.
Bei mir war es aber letztlich genau andersrum... hätte meine bessere Hälfte mich am Ende nicht doch vor die Tür gesetzt, wäre ich heute sicher nicht spielfrei, sondern hätte munter weitergemacht. Das Ganze war doch sehr komfortabel. In dieser Beziehung hätte ich das nie geschafft - eben gerade weil immer jemand für mich 'da' war. So mußte ich die Konsequenzen meines Handelns nie in vollem Umfang selber tragen - und das meine ich gar nicht mal unbedingt nur finanziell.
Und eine Therapie, zu der ich gezwungen worden wäre, hätte genau Null gebracht - außer ein willkommenes Alibi.

Von daher hat die Threaderstellerin auch in meinen Augen am Ende alles richtiggemacht, indem sie ihr Leben wieder selbst in die Hand genommen hat.
Danke daher für deine Rückmeldung, Joweiha.
Und alles Gute für die Zukunft.

Ist doch schön wenn es dir geholfen hat verlassen zu werden.
Bei mir war es eben anders.
Es gibt verschiedene Sichtweisen, oder?
Das war eine und zwar meine persönliche.
Bei uns in der Stadt sagt man
„Jede Jeck is anders“

Nein, verlassen zu werden war absolut nicht schön, aber zumindest hat es ein Umdenken bei mir bewirkt. Und genau darauf kommt es ja an.
Natürlich gibt es verschiedene Sichtweisen... in einem solchen Fall aber halt eben pro Person per se immer nur Eine. Oder anders gesagt: Ich kenne nur eine Perspektive - und das ist meine Eigene.
Denn ich kann natürlich nicht wirklich mit Sicherheit sagen, ob und wie lange ich noch weitergespielt hätte, wären wir zusammengeblieben - und du kannst auch nicht wirklich sagen, ob du ohne deine Frau nicht doch auch irgendwann aufgehört hättest.
Von daher sind das lediglich Erfahrungsberichte, und alles Andere wäre reine Spekulation.
Soweit, so gut. Da sind wir uns einig.

Jo, jeder ist anders... auch richtig. Aber es geht hier ja gar nicht um dich oder mich.
Ich verstehe sehr oft schlichtweg nicht, was Angehörige (meine bessere Hälfte inklusive) antreibt, sich das anzutun und so lange zu bleiben. Darum antworte ich bei sowas auch eher selten. Gelinde gesagt verwirrt es mich.
Was ich aber zumindest verstehe, ist, daß das emotional sicher nicht gesund ist.
Denn Angehörige 'leiden' immer - und das anscheinend oft sehr lange. Und sie haben nicht den Luxus, den ich hatte - nämlich selbst den Schlußstrich unter meine Suchtausübung setzen zu können.
Da bleiben dann nicht viele Alternativen.

Die 'andere Seite' hingegen kenne ich.
Es ist immer einfach, von 'In guten wie in schlechten Zeiten' und 'Geben und Nehmen' zu phaseln, wenn man selbst nur nimmt, mit der Begründung, die Zeiten wären gerade schlecht.

Das ist dann auch keine Meinung mehr, sondern eher eine Grundeinstellung.

Moin!

Denn ich kann natürlich nicht wirklich mit Sicherheit sagen, ob und wie lange ich noch weitergespielt hätte, wären wir zusammengeblieben - und du kannst auch nicht wirklich sagen, ob du ohne deine Frau nicht doch auch irgendwann aufgehört hättest.

Vollkommen richtig und ... hier ... vollkommen uninteressant ...

Aber es geht hier ja gar nicht um dich oder mich.

Ganz genau!

Hier geht es alleine um die Perspektive der/des Angehörigen. Es geht nicht um den Spieler!
Wenn Joweiha leidet ... oder Hinz und Kunz ... dann müssen wir die Perspektive wechseln. Da ist es egal, welche Statistiken man zu Rate ziehen könnte, aus denen dann hervor geht, wie viel Beziehungen an einer Sucht scheitern oder auch nicht. Oder ob es dem Spieler geholfen hat oder auch nicht. Oder ... oder ... oder ...
Was wichtig ist, das ist die Entscheidung von Joweiha und die Gründe, die dazu führten.

Das, lieber Manollo, das hast Du vollkommen außer Acht gelassen. Du bürdest hier pauschal und anhand Deiner Erfahrung eine Bürde auf.
Gehe mal in den Angehörigenbereich und lese dort die Erfahrungsberichte der Angehörigen. Da weisst Du, was es denn heißt diese Bürde sich auf den Buckel zu laden und wie schwer es ist, diese wieder los zu werden.

Man kann als Abgehöriger Einfluss auf den Spieler nehmen. Man muss ihn nämlich da packen, wo es bei ihm weh tut. Bei manchen reicht die Androhung von Konsequenzen, bei anderen laufen die ausgeführten Konsequenzen allerdings ins Leere. Der Einfluss kann also massiv sein oder doch gar nicht existent. Dazwischen liegen dann noch ganze Welten an Möglichkeiten.

Auch Joweiha hat versucht ihren Einfluss geltend zu machen, doch sie ist gescheitert. Da ist es vollkommen legitim für sie die Trennung zu wollen und durchzuziehen. Wie Du siehst, ist es auch für sie nicht einfach!

Erst gestern kam ein Update von Carina ... schaut mal ... https://www.forum-gluecksspielsucht.de/forum/index.php/topic,582.new.html#new