Den Beiträgen hier, zumindest den mir bekannten, konnte ich entnehmen, dass die meisten Anbieter bzw. deren Anwälte nach einer Niederlage (LG) hoch bis vor das OLG ziehen. Alleine schon um auf Zeit zu spielen. Den BGH traut sich die Gegenseite wahrscheinlich nicht zu, um einem höchstrichterlichen Negativurteil aus dem Weg zu gehen.

Das Ganze nimmt von Monat zu Monat eine immer größer werdende Dynamik zu Lasten der Gegenseite auf (mehr Positivurteile = immer mehr Anwälte und Prozesskostenfinanzierer, die sich der Sache annehmen etc.). Erschwerend kristallisiert sich auch bei den Sportwetten langsam aber sicher die Tendenz pro Verbraucher heraus. Ich bin gespannt wie man in Folge dessen reagiert. Alle Verfahren zu bedienen, dürfte schwer werden. Früher oder später müsste die Gegenseite doch logischerweise Prioritäten setzen, sprich auf Verfahren, bei denen es um mehr Geld geht. Die Taktik mit dem Zeitspiel dürfte sich m.E. bald erübrigt haben oder wie seht ihr es?

Dazu passt auch, dass mir nun erst im Laufe bzw. nach meiner Verhandlung erstmalig ein Vergleich angeboten wurde. Der Vorteil wäre, ich würde schnell an mein Geld kommen und könnte endlich mit der Sch... abschließen. Ich bin aber noch unentschlossen. Auf der anderen Seite denke ich mir, wozu soll ich nicht versuchen alles zu holen. Zumal der Prozessfinanzierer ja auch ein Stück vom Kuchen abbekommt. Abgesehen davon könnte ich anderen Ex - Spielern mit einem weiteren Sportwettenurteil helfen.

Was spannend ist:

Bisher haben (nach meinen Recherchen) alle Oberlandesgerichte Prozesskostenhilfe per Beschluss / Urteil (für Casino und für Sportwetten) bewilligt. Einige Landgerichte haben PKH-Anträge abgewiesen.
Ich bin gerade dabei fehlende PKH-Beschlüsse zu recherchieren. Olaf hat aber schon eine sehr aussagekräftige Urteils-Sammlung zusammengestellt. Durch die Gruppierung nach Jahren ist die Urteilssammlung sehr gehaltvoll.

Warum sind die PKH-Beschlüsse der OLGs wichtig?
Es könnte ein Hinweis sein, wie die OLGs die Verfahren beurteilen...

Ich glaube das ist erst der Anfang. Es wird Alles noch eine Nummer größer. Wird aber auch Zeit....

Kleiner Einwurf:

Die Taktik mit dem Zeitspiel dürfte sich m.E. bald erübrigt haben oder wie seht ihr es?

Hi!

Das glaubst Du doch nicht wirklich ... oder?

Die GI spielt schon auf Zeit, seitdem es sie gibt. Die Gesetzgebung hinkt immer um Jahre hinterher.
Ein kleines Beispiel: Es gab die gesetzliche Regelung eines Höchstgewinns von damals 2 DM pro Spiel. Also wurden die "Sonderspiele" erfunden ...

Heute gibt die Vorgabe, dass Nebenspiele gar nicht zulässig sind an Automaten. Wenn aber der Buchungsvorgang das eigentliche Spiel sein soll ... was ist das ganze andere Gedöns, was da auf dem Bildschirm passiert? Die Geräte haben ihre technische Zulassung erhalten - wie kann das sein?

Ach ... wenn ich weiter schreibe, dann sprenge ich Deinen Thread ... muss mich selbst verwarnen und mich nachher vielleicht sogar noch in ne selbst auferlegte Zwangspause begeben ...

Mag sein, dass ich mich irre. Es bleibt dennnoch spannend und abzuwarten, wie man die zahlreichen Verfahren bedienen möchte. Und es werden sicher nicht weniger....

Das glaubst Du doch nicht wirklich ... oder?

;-) … die Anwälte werden sich neue Tricks und neue Schikanen ausdenken… die Industrie beschäftigt Tausende Anwälte, die den ganzen Tag nichts anderes machen, als die Behörde mit zig Dokumenten zu überfordern, und das Geschäftsmodell mit allen Mitteln verteidigen …

Zeit ist Geld, und in diesem Fall dein Geld   Wenn der Betrag schön hoch ist, gibt es Zinsen und  alles steht Dir zu.
In einem anderen Beitrag hier im Forum stand, dass der BGH bald die schnauze voll hat und ein Machtwort sprechen wird, aussage eines Anwaltes bzw. eines Richters am LG. Weil, die Sache immer mehr an Fahrt aufnimmt

@Olli :  Habe ich es richtig verstanden, die sog. Free-Spins sind an Automaten verboten? Ich dürfte also nur in den "Normalen Spins" mein Geld gewinnen?

So, wie ich es verstanden habe, darfst Du nur hin und her buchen ... mehr nicht ...

Das rechnet sich immer noch für die Gegenseite for das OLG zu ziehen - Rechtslage hin oder her. Dann geht eben nochmal Zeit ins Land, der psychische und finanzielle Druck auf den Kläger wird größer. Und wenn es dann auch in zweiter Instanz ein Urteil gibt, dann kommt ein schlechter Deal / Vergleich zustande.

Dann geht eben nochmal Zeit ins Land, der psychische und finanzielle Druck auf den Kläger wird größer.

Oh ja … ein Zivilprozess ist aufreibend.

In Österreich haben die Casinos Drohbriefe an Spieler versendet, die klagen wollen… in Bremen haben Kriminelle Wettbüros betrieben …

Beängstigend…

Das rechnet sich immer noch für die Gegenseite for das OLG zu ziehen - Rechtslage hin oder her. Dann geht eben nochmal Zeit ins Land, der psychische und finanzielle Druck auf den Kläger wird größer. Und wenn es dann auch in zweiter Instanz ein Urteil gibt, dann kommt ein schlechter Deal / Vergleich zustande.

Wenn man sich in zweiter Instanz mit einem positiven Urteil auf einen Vergleich einlässt, hat man definitiv den falschen Anwalt. Außer es handelt sich um (keinen "größeren") Anbieter, der schnell von der Bildfläche verschwinden könnte.

Also ich fand auch das der Gerichtstermin viel Kraft gekostet hat. Das sollte man vorher wissen. Dazu kommt auch der finanzielle Druck den erst mal muss man natürlich in Vorleistung treten, wobei eigentlich jede der bekannten Kanzleien sich auch auf eine Ratenzahlung einlässt. Am Schluß ist es aber auch nur wie sparen, denn wer geht davon aus das ein OLG das Urteil des LG wirklich kippt. Ich nicht. Es wird auch auch nicht komplett neu verhandelt sondern geschaut, ob es Fehler gab.

Ich für meinen Teil gehe bis zum BGH und werde mich auf keinen Vergleich einlassen. Warum sollte ich dies tun? Der Anbieter ist zumindest aktuell so groß, dass ich nicht davon ausgehe, das er insolvent wird. Ich habe vorm LG gewonnen und zu 95% wird das OLG das Urteil bestätigen. Warum sollte ich dann nur 50 oder 70 oder 90% nehmen, wenn mir die volle Summe zu steht. Dann lieber bis zum BGH und dann gibt es endlich ein Grundsatzurteil.

Hast im Grunde genommen Recht. Wieso mit weniger abspeisen lassen? Die Zinsen machen ja auch noch einiges aus und werden bei Vergleichen nicht berücksichtigt?!

Würde mich mal interessieren wie es beim OLG abläuft. Du sagst ja, das Verfahren wird nicht komplett neu aufgerollt. Eigtl. sollte man sehr zuversichtlich an die Sache ran gehen wenn es beim LG gut gelaufen ist.

 

Die Zinsen machen ja auch noch einiges aus

Mir ist heute eingefallen, dass bei dem Wort Zinsen dass man hier im Forum öfters liest, man sich wirklich keine allzu großen Gedanken machen sollte.

Schließlich fängt die Verzinsung, wenn ich es richtig gelesen habe, erst ab dem Tag der Zustellung der Klage an. Selbst bei einem großen Streitwert liegt die Verzinsung von 5% in einer relativ unbedeutenen Höhe, die hier nicht als ernsthaften Faktor für eine Klage dienen kann.

Nicht falsch verstehen, es ist keine Werbung für die Gegenseite die ich hier betreibe, aber wenn ein hoher Vergleich auf dem Tisch liegen würde, dann sollte man das fortführen der Klage nicht mit einem Argument der Verzinsung in betracht ziehen. Man hat schon so viel verloren und ist in den meisten Fällen wirklich froh, dass man überhaupt etwas zurück bekommt, was machen da ein paar Euro mehr aus.

In meinem Fall wären es 83 Cent pro Tag, für ein paar Monate... wow.

@Andreas … ich stimme dir da voll zu.

Alle Zivilprozesse (kein Glücksspiel-Fall), die ich geführt habe, habe ich mit einem Vergleich abgeschlossen.

Die Prozesse dauern lange und sind aufreibend. Vor Gericht wird scharf geschossen … während meiner Prozesse gab es keinen Tag, an dem ich nicht an den Prozess gedacht habe. (Es besteht ein Rückfall-Risiko…) solltet ihr obsiegen, kann der Prozess aber auch ein riesiger Baustein für ein spielfreies Leben werden!!!

Das Prozessrisiko würde ich bei einem guten Vergleich immer rausnehmen.

Ein Vergleich ist unanfechtbar.

Vor Gericht ist man des Richters Narr…

Haltet alle durch! Es kann nur besser werden.