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Spielschulden und Depressionen

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Spielschulden und Depressionen
« am: 06 Oktober 2022, 00:04:32 »
Hallo,

Ich habe die letzten Wochen viel still mitgelesen und wollte mich auch mal vorstellen. Ich bin 38 Jahre alt, ledig und komme aus Stuttgart Umgebung. Spielsuchtig bin ich seit dem ich 18 bin würde ich sagen. Ich spiele ausschließlich sportwetten. Mit Geld konnte ich nie was anfangen. Immer wenn mein Konto mal wieder gedeckt war, habe ich es wieder verspielt. Seit ca 3 Jahren arbeite ich in einem Softwarehaus als Informatiker und verdiene ca 2900 Euro. Durch die Sucht und meinem guten verdienst als lediger war es ganz leicht meine Sucht durch Kredite zu bedienen. Mittlerweile habe ich 8 Kredite zahle ca900 Euro monatlich ab und bin noch bei rest Schulden von ca 40000 Euro. Seit Mai habe ich nicht mehr gespielt, das verlangen ist auch nicht mehr da. Ich schaue kein Sport Ereignisse mehr an, sodass ich nicht Versuchung komme. Auf sämtlichen Seiten habe ich mich sperren lassen. Auf meinem Rechner spezielle Softwares installiert. In der Hinsicht bin ich denke ich auf einem guten Weg. Nichts desto trotz geht es mir seelisch nicht gut. Ich leide sehr oft an Depressionen und das führt dazu das ich viele Krankheitstage in den Letzen 2 Jahren hatte. Auch meine Arbeitsleistung ist immer schlechter geworden. Ich hatte letztens auch einen ernsthaftes Gespräch mit meinem Chef. Denke wenn sich die Ausfälle nicht mindern, könnte demnächst die Kündigung kommen. Die erste Rettung für mich wäre wenn ich meine Arbeitszeit verkürzen würde. Ich würde sehr gerne nur 50% arbeiten. Nur würde ich dann ca 1500€ Euro verdienen, was für mich ohne Kredite eigentlich reichen würde. Das Problem wäre ich könnte dann die Kredite nicht mehr bezahlen. Ich würde so gerne teilzeit gehen und mich privat insolvenz melden. Nur weiß ich das es so nicht geht, da man laut Gesetzen eine vollBeschäftigung machen muss während dem Insolvenzverfahren. Ich bin so einer Zwickmühle weiß nicht mehr weiter, was ich machen soll  :-[

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Offline Wolke 7

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Re: Spielschulden und Depressionen
« Antwort #1 am: 06 Oktober 2022, 02:13:16 »
Moin Steve,

durch die Arbeitszeitverkürzung kommst du aber nicht aus der depressiven  Phase raus.......
Ich kenne sowas leider auch. Schaffe dann wenig bis gar nichts im Haushalt, sage alle Verabredungen ab,nehme mir trotzdem viel vor,schaffe nichts und der Frust wird größer......die Kraft reicht dann nur noch so gerade für die Arbeit,für mehr nicht.

Hast du schon mal an eine Therapie bzw erstmal an einen Arztbesuch gedacht? Depressionen können aus Fehlfunktionen des Körpers bzw Hormonshaushalts entstehen oder aus psychischen Gründen (Spielsucht z. B. auch).  Du solltest ersteres mal mit deinem Arzt besprechen und checken lassen......von der Schilddrüse angefangen.......
Und wenn da alles ok ist vielleicht mal einen Therapeuten aufsuchen. Das ist nichts schlimmes und tut sehr gut. Bespreche das alles mal mit deinem Hausarzt und dann siehst du weiter.

Was deine Spielsucht angeht hast du ja schon einiges in die Wege geleitet. Weiß jemand von der Spielsucht ,hast du jemanden zum Reden? Freunde helfen dir auch aus der depressiven Phase raus.
Sport ist auch sehr gut. Du musst dich körperlich auspowern.

Überlege dir das sehr gut mit der Arbeitszeitverkürzung. In der heutigen Energiekrise nicht einfach......plötzlich kommen große Nachzahlung en. Und ob du Insolvenz bei einem Halbtagsjob anmelden kannst ,weiß ich nicht.
Was ist ,wenn dem Chef das nicht passt und dir dann kurze Zeit später kündigt? Wie lange möchtest du denn halbtags arbeiten ? Du bist noch jung,du musst auch später an deine Rente denken,so zahlst du auch viel weniger ein......aber ich sehe in der Verkürzung keine Verbesserung deiner gesundheitlichen Lage. Eher eine Verschlechterung deiner gesamten Lebenslage.

Willkommen hier im Forum

LG Wolke

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Offline Olli

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Re: Spielschulden und Depressionen
« Antwort #2 am: 06 Oktober 2022, 06:46:29 »
Hi Steve!

Herzlich willkommen!

Vielen Dank, dass Du Deine Gedanken mit uns teilst. Nachdem Du wochenlang mitgelesen hast, war das Verfassen eines eigenen Beitrages genau der richtige Weg. Es ist, wie mir scheint, ein neuer Weg für Dich. Überlege mal wie es war, als Du den Beitrag geschrieben und dann auch abgeschickt hast. Jetzt liest Du hier schon mehrere Antworten auf Deine Worte. Wie hast Du Dich gefühlt und wie fühlst Du Dich jetzt gerade?
Wenn Du nicht geübt darin bist, Deine Gefühle in Worte zu fassen, dann reicht vollkommen es in gut oder schlecht zu kathegorisieren.
Ich gehe jetzt einmal von Ersterem aus ... :)
Aus Deinem Beitrag ist zu erkennen, dass Du gelernt hast immer selbst nach Lösungen zu suchen. Bei einer Krankheit ist dies aber ein schlechter Ratgeber. Ja, ich weiss, dass das Thema Glückspielsucht ungemein schambesetzt ist. Nun muss bei Dir jedoch erst einmal ankommen, dass Scham in der Suchthilfe absolut fehl am Platze ist. Die Einen haben ähnliche Erfahrungen gemacht ... die anderen haben studiert, um gerade uns zu helfen.
Wem hilft da Scham? Richtig - dem kleinen Suchtteufelchen in uns. Der kann weiter schalten und walten ...
Die Glücksspielsucht kann behandelt werden! Oft entsteht erst eine Depression im Rahmen der Glücksspielsucht. Auf jeden Fall haben mit die Profis des Öfteren bereits gesagt, dass beide gleichzeitig behandelt werden sollte.
Nehme Dir also ein Herz und wende Dich an eine Suchtberatungsstelle. Wenn es dort bei Euch eine geschlossene und geleitete Gruppe gibt, dann ist Deine bisherige Abstinenz schon einmal von großem Vorteil. Suchtberatungsstellen angeschlossen sind meist Schuldnerberatungsstellen. Auch hier musst Du Dich umgehend informieren. Erste Informationen kannst Du Dir aber auch in der Schuldner Community holen ... google mal nach dem Forum.

Und? Ist es ein gutes Gefühl?
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Spielschulden und Depressionen
« Antwort #3 am: 06 Oktober 2022, 09:57:47 »
Hi. Mir ging wie Dir. Ähnliches Alter.. Mir hat 50 % weniger Arbeit geholfen. Mach das aktuell immer wieder mal. Dann hat man 50% mehr Zeit für schöne dinge. Das hat mir bei Depressionen sehr geholfen.

 

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