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Mein Schaaaatz

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will

Re: Mein Schaaaatz
« Antwort #15 am: 27 Dezember 2022, 19:23:13 »
Die Blume der Liebe
Die Blume der Liebe ist von jeher die Rose.
Trotz ihrer Dornen wird sie geliebt.
Wie die Dornen der Rose zu manchen Zeiten
kann auch die Liebe Schmerzen bereiten.
Und doch – wie schön, dass es sie gibt.
(Anita Menger)

Nicht nur schön dass es sie gibt, nein, sie ist für ein Menschen,  FÜR MICH  lebesnotwendig und durch NICHTS ZU ERSETZEN.
« Letzte Änderung: 27 Dezember 2022, 19:24:56 von will »

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will

Re: Mein Schaaaatz
« Antwort #16 am: 28 Dezember 2022, 13:24:09 »
Wieso gab es in meinem Leben "Rückfälle"? Ich habe meine Krankheit nicht verstanden.

Ich war auch ignorant gewesen.
Also war ich  beides, ignorant, also wollte es nicht wissen und habs nicht verstanden.

Heute verstehe ich meine Krankheit. Den Auslöser. Es gibt keinen Grund  "Rückfällig" zu werden.


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Offline Wolke 7

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Re: Mein Schaaaatz
« Antwort #17 am: 28 Dezember 2022, 16:25:47 »
Hallo Will,

bei jedem ist die Ausgangssituation etwas anders. Auch wenn man selbst vorher weiß, was die Sucht auslöst oder es erst später mit professioneller Hilfe aufarbeiten kann ,geht es leider nicht mit einem "Schnipps" und schon ist man spielfrei. Die Sucht ist am Anfang ein ganz großer Freund ,der einem hilft alle anderen Probleme und Sorgen zu verdrängen.  Mir hat die Sucht erst gut getan,später geschadet, der Leidensdruck war groß mit vielen neuen Problemen und die alten kamen wieder hinzu ,die man mit der Sucht "im Griff" hatte.

Auch als ich wusste, die Sucht hilft dir nicht und schon Hilfe in Anspruch nahm und selbst nicht mehr wollte,hatte ich noch Rückfälle.

Alle Hilfen zusammen brachten mir die Spielfreiheit ,den größten Anteil hatte die Verhaltenstherapie. Und ich bin echt dankbar dafür ,die richtige Therapeutin für mich gefunden zu haben. 

LG Wolke

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will

Re: Mein Schaaaatz
« Antwort #18 am: 28 Dezember 2022, 17:36:24 »
Hi, Wolke 7
ich wünsch dir tiefes Verständnis für deine Krankheit, damit auch Du spielfrei sein kannst, da du ja behauptest, dass das nicht so einfach ist.

Was bei mir nicht einfach war zu erkennen und zu verstehen. Ich glaube die meisten Süchtigen verstehen ihre Krankheit selbst nicht. Es ist ja auch nicht einfach dies sich einzugestehen. Es ist nicht einfach, dass jemand zu einem sagt mit dir stimmt was nicht, wenn man es selbst nicht weiß.

"Schnipps" und schon ist man spielfrei

Um da Konkret drauf zu antworten, und Dir meine Krankheit zu erklären.
Durch das Spielen konnte ich den Verlust von geliebten Menschen kompensieren.

Erst als ich eben das verstanden habe, konnte ich mit dem Spielen aufhören. Und zwar nicht nur so, ja ich hör auf, sondern aus der Tiefe heraus. Ich weiß nun, dass das Spielen mir meine geliebten Menschen nicht zurückholen kann. Daher macht es für mich KEINEN SINN  mehr weiterzuspielen.

Natürlich hat jeder Mensch andere Konflikte.
Aber jeder dieser Süchtigen hat eine "tiefe Verletzung (en), die mit dem Spielen verdrängt wird. Das ist meine Meinung, und das soll mir mal ein Süchtiger widerlegen.

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Offline Wolke 7

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Re: Mein Schaaaatz
« Antwort #19 am: 28 Dezember 2022, 18:08:04 »
Zitat
Durch das Spielen konnte ich den Verlust von geliebten Menschen kompensieren.

Ich konnte damit verdrängen, dass jemand gestorben ist. Musste mich nicht mit der Trauer beschäftigen,mit meinen eigenen Gefühlen.
Ich wusste von Anfang an,dass die Spielsucht keine Toten erwecken kann ,aber das Spielen half mir dabei ,nicht daran zu denken ,dass dieser geliebte Mensch plötzlich tot ist.

Ich bin seit 5 Jahren spielfrei, aber ich muss ehrlich zugeben, dass auch andere Probleme und Sorgen bei mir manchmal Suchtdruck auslösen.....Früher war ich Stressresistenter....Jetzt entfachen einige Probleme und Sorgen ein Dauerfeuerwerk im Kopf,um das loszuwerden, würde ich manchmal gerne zocken gehen.  Dann wär Ruhe im Kopf.
Die Schlaflosigkeit ist leider geblieben, das bringt mich oft aus dem Rhythmus.  Muss die Tiefpunkte am Tag überwinden.

Ich finde es super,dass du ,so wie es sich anhört,schnell aufhören konntest . Ich wollte mein Hirn einfach nur weiter betäuben,damit andere Dinge keinen Platz hatten.

Zitat
Aber jeder dieser Süchtigen hat eine "tiefe Verletzung (en), die mit dem Spielen verdrängt wird. Das ist meine Meinung, und das soll mir mal ein Süchtiger widerlegen.

Die Krankheit ist ja kein Wettbewerb, wo man anderen was beweisen muss. Ich glaube auch ,dass das bei den Meisten zutrifft  ,aber es gibt auch ein paar wenige, die mit dem Zocken just for fun angefangen haben oder um mehr Geld für Freizeitvergnügen zu haben.
Zu meiner aktiven Zeit waren viele junge Männer zocken. Oft waren die Freundinnen dabei . Saßen gelangweilt daneben, drängten darauf ,schnell wieder zu gehen. Später saßen sie selber vorm Automaten.  Ließen sich erst alles vom Freund erklären, später zockten sie alleine ,waren auch in unterschiedlichen Räumen unterwegs.....wenn die Risikoleiter bis nach oben gedrückt wurde oder es ein Vollbild gab ,wurde der Freund angerufen. Der kam dann schnell rüber um zu gucken.
Hinter diesem Schicksal der "Spielerfrauen" ,die selber zu Zockern wurden ,steht keine tiefe Verletzung.Sie haben das Problem ihrer Freunde unterschätzt ,nicht gesehen und fanden es dann selbst cool. Vielleicht haben sie mit der Beerdigung der Beziehung auch damit aufgehört, ich weiß es nicht,aber ich hoffe es für sie.

LG Wolke


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will

Re: Mein Schaaaatz
« Antwort #20 am: 28 Dezember 2022, 18:33:37 »
Jetzt entfachen einige Probleme und Sorgen ein Dauerfeuerwerk im Kopf,um das loszuwerden, würde ich manchmal gerne zocken gehen.  Dann wär Ruhe im Kopf.
Die Schlaflosigkeit ist leider geblieben, das bringt mich oft aus dem Rhythmus.  Muss die Tiefpunkte am Tag überwinden.

Das Leben ist ein Geschenk und wir sind hier um glücklich zu sein und normal zu sein. Ich kann mir nicht vorstellen dass ich jemals wieder zocken werde eben aus dem genannten Grund.

Und wie auch Du sagst, die Toten kommen nicht wieder zurück.

Ich glaub auch umso länger das ganze geht, umso tiefer sitzt es. Mit 14 hatte ich zwei "schläge" die mir den Boden unter den Füßen gezogen haben... Ich hab natürlich mit 14 nicht gespielt, aber war schon damals nicht mehr "normal"...

Ich schätze so richtig süchtig war ich 11 Jahre.

Es braucht Zeit um das ganze auch im Kopf hinter sich zu lassen. Es geht ja nicht nur darum dass man kein Geld fürs Spielen ausgibt, sondern auch wie man im Kopf "beinander" ist.

Du tust ja schon einiges. Und wie es schön heißt geteiltes leid ist halbes leid. :)

Der Kopf hat immer was zu melden, aber ich entscheide letztlich was ich tu und was ich sein lass. Ich lasse es sein, weil es absolut nichts bringt.


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will

Re: Mein Schaaaatz
« Antwort #21 am: 06 Januar 2023, 14:34:21 »
"Mein Tagebuch".

Es wurde begonnen, da hab ich das mit dem Glücksspiel (Krankenspiel) nicht verstanden und habe auch meine Krankheit nicht verstanden. Ich hatte nicht verstanden, dass meine Krankheit nichts mit "dem Spielen" zutun hat, sondern mit meiner persönlichen Lebensgeschichte, mit meinen persönlichen Konflikten in meinem Leben.

Ich weiß heute, dass das Glücksspiel (Krankenspiel) reiner Betrug ist, und das nicht weil ich öfter verloren habe als gewonnen (Es gibt Momente, da kann man sehr wohl gewinnen, sogar beim Manipuliertem Krankenspielspiel kann man gewinnen), also, weil ich Zehntausende von Euros verloren habe, sondern weil es generell so ist, dass Glücksspiele (Krankenspiele) nur deswegen existieren, um die Masse (Kranke) ab zu zocken. Leider wird dies viel zu selten kommuniziert, dass Glücksspiele (Krankenspiele) nur dafür da sind, um neben Geldwäsche auch kranke Menschen ab zu zocken, denn es ist mittlerweile kein Geheimnis mehr, dass nur kranke Menschen am Glücksspiel, also Krankenspiel teilnehmen.

Heute verstehe ich auch meine Krankheit, und weiß die Ursachen und wie ich mich Verhalten zu habe. Selbst wenn ich in meinem Leben weitere Konflikte erleben werde (Was niemand ausschließen kann), kann ich nicht mehr zurück zum Glücksspiel (Krankenspiel) zurück kehren, da es mir nichts bringt.

Wenn ich nur meine Sorgen und Probleme vergessen könnte und auch das viele Geld, was versprochen wird, im Krankenspiel, all meine Probleme und Sorgen auflösen lassen könnte, so würde ich weiter am Krankenspiel festhalten. Ich kann daran nicht mehr festhalten, weil es nicht so ist. Es kann mich nur noch noch Kränker machen.
Es gibt Menschen, die meinen man kann mit dem Krankenspiel seine Sorgen und Probleme vergessen usw... aber in Wirklichkeit ist das nicht so. Die Sorgen und Probleme kommen gesetzesmäßig in voller Härte zurück.

Ich wünsche all jenen, welche mit ihrer Sucht zu kämpfen und noch nicht so weit sind, einfach nur die Einsicht, an zu erkennen, dass das Krankenspiel, nichts kann, außer einem das Geld aus der Tasche zu ziehen, und noch zusätzliche Sorgen und Probleme verursacht, als man eh schon, ohne dem Krankenspiel hat.

Das Tagebuch endet hiermit für mich, weil das Krankenspiel beendet ist. Ich habe hierfür lange Zeit gebraucht. Ich war ignorant, ich habe das mit meiner Krankheit nicht verstanden und ich habe nicht verstanden, dass nicht das Krankenspiel (Ob legal, Illegal, manipuliert, Zufall) mein wahres Problem ist und war, sondern meine persönliche Lebensgeschichte mit deren Konflikten.

NUR KRANKE SPIELEN. Ich nicht mehr.



« Letzte Änderung: 06 Januar 2023, 14:38:38 von will »

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Wirbelwind

Re: Mein Schaaaatz
« Antwort #22 am: 06 Januar 2023, 15:22:54 »
Ich denke du bist ein Paradebeispiel dafür das es ein Unterschied macht zwischem KOGNITIVEM DENKEN und EMOTIONALEN FÜHLEN.
Meiner Meinung nach redest du dir etwas ein, aber wenn es DIR hilft ist das vollkommen OK.

Ich denke genau DAS ist das Problem was ICH in reelen Shgs oft habe bzw in Gruppen grundsätzlich.

Ich höre sie sprechen, stabil, selbstsicher, selbstüberzeugt,... Schau ich in deren Augen sehe ich etwas ganz anderes,...

Kein angriff oder vorwurf, gott bewahre, ganz im gegenteil, wie so oft...

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Offline andreasg

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Re: Mein Schaaaatz
« Antwort #23 am: 06 Januar 2023, 15:34:35 »
Die Blume der Liebe ist die Lilie,
sie hat keine Dornen.

Lie Lilie auf dem Felde ist die Pflanze, die und der umfassenden Sammlung von Glaubenssätzen genannt und wertgeschäätzt wird.
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline Wolke 7

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Re: Mein Schaaaatz
« Antwort #24 am: 06 Januar 2023, 19:25:57 »
Zitat
dass nicht das Krankenspiel (Ob legal, Illegal, manipuliert, Zufall) mein wahres Problem ist und war, sondern meine persönliche Lebensgeschichte mit deren Konflikten.

Das stimmt !!!

Will ,ich hoffe ,das nur dein Tagebuch endet,du hier aber noch etwas aktiv bleibst. Obwohl ich auch verstehen kann,wenn man etwas mehr Abstand zu dem ganzen Thema braucht. Ich nehme mir da auch immer mal wieder Auszeiten, wenn ich das brauche. 
Ea ist schön das du spielfrei bist ,du weißt woran es liegt und du dadurch alles unter Kontrolle hast. Ein spielfreies Leben ist wieder ein Leben !

LG Wolke

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will

Re: Mein Schaaaatz
« Antwort #25 am: 07 Januar 2023, 21:36:47 »
Die Blume der Liebe ist die Lilie,
sie hat keine Dornen.

Die Dornen an der Rose hatten mich aufgespießt und ich bin an den Einstichen und Verletzungen erkrankt.

Du darfst aber die Lilie bevorzugen. Da sie keine Dornen hat macht sie ja auch attraktiver und ungefährlicher zugleich ;)

@Wirbelwind ich danke Dir, ich weiß Du meinst es gut, weil ich es fühle ;) @Wolke ich wünsch Dir auch alles Gute! Danke auch an Olli, der versucht, die Leute abzuholen, dort wo sie sind, auch wenn dies oft nicht möglich ist, aus Gründen der Ignoranz/mangelnder Einsicht usw. ich denke er macht das, was er kann.

Danke an allen die hier ihre Geschichten teilen, denn nur so, kann man andere vor gleichen Fehlen bewahren.

Ich beende hiermit das Tagebuch. Sollte ich unbedingt etwas loswerden müssen oder wollen, gehts weiter mit einem Eintrag. Aktuell sehe ich keinen Grund und Bedarf.

 

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