Hallo,
ich habe kürzlich erfahren dass mein Neffe, (der lebt nicht in Deutschland), ein Automat Spieler ist. Neffe hat in zwischen 15.000 €, schulden gemacht. Er spielt seit mehr als 20 Jahren, aber wird alles schlimmer. Vor zwei Jahren hat sein Vater mehr als 5 Tausend Euro, seine Schulden beglichen. Neffe kann sich nicht mehr an Vater oder Mutter wenden, daher hat er mir einen sehr bewegenden Brief geschrieben. Alecs weiß nicht mehr wie er sich helfen kann aus der Misere, und hat mich gefragt (schriftlich) ob ich im finanziell helfen könnte. Ich habe darauf geantwortet ich helfe Dir, wenn Du auch etwas tust und zwar, ich habe von im verlangt zum Arzt zu gehen. Daraufhin war Alecs einmal bei Psychiater, aber ob er weiter geht wird sich erst herausstellen. Meine Frage, war es richtig im zu versprechen die Schulden zu zahlen? Alecs ist immer noch berufstätig, aber ist die Frage wie lange noch, da er einige seine Arbeitskollegen überredet hat im für  9 (neun) Kredite Bürgerschaft zu übernehmen. Er ist 39 Jahren alt, hat Frau und zwei Kinder. Der Junge ist 11 und das Mädchen 9. Seiner Frau ist auch wie er in Krankenhaus beschäftigt was die Situation noch komplizierter macht. Deren Monatliche Verdienst ist 450 €. (Sie ca. 200 und er 250€). Die Arbeitskollegen die Bürgerschaft übernommen haben kommen zu seine Frau und verlangen von ihr das sie die Raten für Krediten bezahlt, oder werden Sie in Ganzen Stadt und Krankenhaus bekannt machen, und auch Alecs verklagen. Sie schämt sich vor allen und Sie ist die jenige die mich täglich kontaktiert und fragt bitte helfe uns. Alecs wird seine Arbeit verlieren, kommt in Knast, und die Schulden bleiben weiterhin. Dort wo er lebt gibt es nicht die Möglichkeit privater Insolvenz zu melden. Sie versucht die Situation von den Kindern zu vertuschen, aber die merken dass etwas im Hause nicht stimmt. Ich habe bis jetzt zweimal 1000 € bezahlt für Kredit Raten, aber bin mir nicht sicher ob das der richtige Weg ist. Außerdem bin ich  Rentnerin (1400€), und habe wirklich nicht im Überfluss. Daher meine große Bitte an Sie alle, soll ich meinem Neffen helfen und weiter bezahlen, oder was soll ich machen um zu helfen? die Frau und Kinder nicht leiden zu lassen, ihn selbstverständlich auch nicht. Ich habe in sehr lieb und werde wirklich alles (richtige) machen im zu helfen, aber möchte nicht falsch machen.
Für euere Ratschläge bin sehr dankbar.
Grub Doris

Hallo Doris,

willkommen in unserem Forum. Bevor ich auf deine Fragen eingehe, habe ich selbst einige. du schreibst, dass dein Neffe nicht in Deutschland lebt. Gibt es da wo er lebt ähnliche Automaten? Oder hat er die Schulden angehäuft, als er noch in Deutschland war. Gibt es da wo er jetzt lebt Hilfeangebote wie z.B. Suchtberatungsstellen oder Selbsthilfegruppen?

Alles Gute und viele Grüße, Ilona

Hallo Ilona,
Vielen Dank für Ihre Interesse und Fragen. Also mein Neffe hat die Schulden in Bosnien gemacht, und so weit ich weiß gibt es nicht Suchtberatungsstellen und Selbsthilfegruppen. Dort gibt es genau dem gleichen Automaten wie hier. Hier in Deutschland war er nur bei mir zu besuch. Es gibt einige psychosomatische Kliniken.
In Serbien habe ich gehört gibt es einige Kloster die sich spezialisiert haben für Drogen süchtigen, und eine Klinik in Belgrad da für. Aber alles kostet Geld, und ich weiß es nicht was ich als erste zahlen soll.
Herzlichen Dank und alles liebe
Doris

Hallo Doris,

wir duzen uns hier alle im Forum. Ich hoffe, das ist ok? Das sind knifflige Fragen, die du stellst. Generell gilt für Angehörige der Satz: Gib einem Glücksspielsüchtigen nur Geld, wenn du möchtest, dass er weiter spielt! Diese Erfahrung haben wohl die Eltern deines Neffen und die Arbeitskollegen auch gemacht. Er hat das Geld anscheinend zum Weiterspielen benutzt. Oder?

Wenn er in Deutschland in so einer Situation mit seiner Frau in eine Beratungsstelle ginge, würde man u.a. zunächst eine Aufstellung aller Schulden machen, Kontakt zu den Gläubigern aufnehmen und konkrete Rückzahlungen vereinbaren. Dabei würde es sich in vielen Fällen um sehr kleine Summen handeln. Jeder Gläubiger wüsste aber wo er dran ist. Es nutzt nichts hier falsche Versprechungen: "Nächsten Monat bekommst du dein Geld" zu machen. Das schafft nur neuen Stress. Gleichzeitig müsste er natürlich alles dran setzen spielfrei zu werden. Es macht wenig Sinn, jemanden zu entschulden, der noch spielt. In der Zeit, in der er noch wackelig ist, müsste er sein sauer verdientes Geld vor sich selbst beschützen. Das ist auch nicht einfach, weil es viele als kränkend empfinden, sich das Geld einteilen zu lassen. Es kommt natürlich auch drauf an, wer das macht. Möglichst nicht die Partnerin oder Ehefrau. Das bringt zusätzliche Probleme in die Partnerschaft. So oder so ähnlich würde man das Problem in Deutschlöand angehen.
Damit ist dir jetzt wenig geholfen, es soll aber nur kurz aufzeigen, dass es nicht damit getan ist, Schulden zu übernehmen. Du möchtest deinem Neffen im Rahmen deiner Möglichkleiten helfen. Wie wäre es, wenn du ihm hilfst eine Behandlung zu machen? Glücksspielsucht ist eine Krankheit, die behandelt werden muss. Das solltest du auch seiner Frau sagen! Die wiederum sollte die Kinder einweihen. Es macht keinen Sinn, so zu tun, als sei nichts. Wie du richtig schreibst, merken die Kinder, dass was nicht stimmt. Alle müssen an einen Tisch, dann muss das Problem auf den Tisch. Die Kinder müssen nicht in die Details eingeweiht werden. Sie sollten aber wissen: Papa hat ein Problem und tut etwas dagegen. Soviel erstmal.

Alles Gute und viele Grüße

Ilona
 

Hallo Ilona, vielen Dank für Deine Unterstützung und Ratschläge. Was betrifft das wir uns duzen habe ich damit kein Problem. Ich habe Gestern Abend ein längeres Gespräch mit meinem Neffen gehabt und er sagte mir dass er wirklich bereit ist sich behandeln zu lassen. Er hat Heute Termin bei seiner Psychiaterin. Im Gespräch fragte ich ihn nach seine konkrete Pläne die Schulden zurück zu zahlen. Er meinte über meine Hilfe ist er sehr dankbar, da er sich damit Zeitnot überschaut, und er bereite sich vor im Frühling verschiedene Teesorten einzupflanzen, um damit Geld verdienen zu können, und seine restlichen Schulden zahlen zu können. Er verspricht mir das Geld was ich im ausgeliehen habe zurück zu zahlen, aber ich rechne nicht damit. Wenn ja ich werde es nehmen, aber wie gesagt ich rechne nicht damit. Ich fragte ihn ob er eine Hilfsorganisation gründen könnte die hilft solchen Leuten die es genau wie er schwer hat. Die Idee fand er sehr gut, aber meinte wie soll die finanziert werden? Ich dachte da er in Krankenhaus tätig ist könnte bestimmt einige Ärzte motivieren die bereit sind Gruppenweise zu helfen. Vielleicht gibt es eine Möglichkeit in Brüssel oder sonst irgendwo eine finanzielle Unterstützung zu bekommen um diese Organisation zu gründen. Leider nach dem Krieg sind sehr viele Leute unter Stress und Zukunftslosigkeit in so einen Abgrund gerutscht. In dem kleinem Städtchen sind sagt Alecs mindestens 500 Leute in so einer Spielsucht, und alle wehren dankbar wenn denen geholfen wird.   Ilona weis Du es ob es möglich wehre, irgendwo einen Antrag zu stellen, um den Leuten helfen zu können. Wie gesagt er wehre sehr interessiert sich in so eine Organisation zu engagieren, da er da durch wahrscheinlich seine Spielsucht eben mitheilen kann. Ich versuche etwas zu finden was ihn aber auch andere aus dem raus zieht.

Gruß und Danke
Doris

Hallo Doris,

eine Selbsthilfegruppe kostet erstmal nichts ! Die können sich irgendwo treffen, z.B. bei Deinem Neffen im Wohnzimmer !
"Witzig" finde ich, "kann man da in Brüssel einen Antrag stellen ?"
Liegt Brüssel in Bosnien ?

Dein Neffe ist ja recht talentiert im auftun von Geldquellen (9 Bürgen gefunden...) und jetzt bist Du eben dran ! Alles was Du ihm jetzt schickst an Geld, wird in die Spielsucht investiert, da kannst Du von ausgehen.

Ja, so isses

Chris

Hallo Cris,

Danke für Dein Kommentar. Ich möchte der Familie an erste Stelle der Frau und Kinder helfen. Was Alecs betrifft, da bin ich wirklich überfordert, habe keine Ahnung was ich machen kann? Selbstverständlich er darf kein Geld in Seine Hände bekommen, egal woher.
Gruß Doris

Hallo Doris,

Du möchtest der Frau und den Kindern Deines Neffen helfen!
Dann lass Dir evtl. die Gläubiger mit Bankverbindungen geben und überweise das Geld direkt dorthin. Du kannst Dir dann sicher sein, dass das Geld in die richtigen Hände kommt. Der Frau Deines Neffen würde ich das Geld auch nicht geben, Du weißt nicht, welchen Einfluss Dein Neffe auf seine Frau hat. So gibt es keinen Ärger zwischen den Beiden.
Einem Spielsüchtigen darf man nicht trauen auf gar keinen Fall, er wird immer wieder versuchen seine Sucht durch Lügen und betrügen zu finanzieren. Inwieweit seine Frau dieses Spielchen mitmacht kannst Du nicht beurteilen. Sie wird, solange sie bei ihm bleibt, mit in den Sumpf hineingezogen. Bleib stark und überweise, wenn es schon sein muss, nur an die Gläubiger direkt. Postbar geht das übrigens auch, falls kein Konto vorhanden sein sollte.

Alecs ist ein erwachsener Mann mit Familie und ich denke er soll sich selber helfen. Wenn er wirklich mit dem spielen aufhören will, dann findet er auch einen Weg.
Außerdem würde ich ihm sagen, dass er von mir zukünftig keine Hilfe mehr bekommt. Solange er weiß, seine Schulden werden getilgt, wird er wohl nichts unternehmen, um von der Sucht loszukommen. Man sollte evtl. schon Konsequent sein. Sonst wird das ein Fass ohne Boden.
Marzipine

Hallo Mazipine, Dein Beitrag ist sehr konstruktiv und hilfsreich. Ich habe bis jetzt nur 2000 direkt seiner Frau gegeben und so wie ich verstanden habe hat sie direkt in die Bank eingezahlt. Ich bin hier in Deutschland und bleibt es mir nicht anderes übrig als seine Frau zu vertrauen. Es ist etwas was sie persönlich und ihr Arbeitsplatz betreffen. Ich kann es mir nicht vorstellen dass sie mit in der gleichen Sache machen wird. Meine andere Schwägerin die eingeweiht ist meint die ist am Ende mit ihren Nerven. Ich plane demnächst runter zu fahren und selbst darüber mich zu informieren was da läuft. Aber das ist gute Idee dass mein Bruder vielleicht das in seiner Hand nimmt und das Geld in die Bank bringt. Da ich dem Alecs nicht mehr vertraue, und seine Frau bleibt es auch nicht übrig als auch im zu glauben, ansonsten wehre sie schon längst weg aus dem gemeinsamen Wohnung. Aber wie gesagt ich plane runter zu fahren und werde mal sehen was da los ist. Noch mal vielen Dank für die guten Inputs.
Gruß Doris