Ich habe mal für einen Zulieferer der Tabakindustrie gearbeitet. In der Gegend ist es ein sehr bekannter Arbeitgeber. Es kamen daher öfter Sponsoring-Anfragen von Sportvereinen oder Abizeitungskommitees, diese wurden jedoch von der firmeneigenen Marketingabteilung grundsätzlich abgelehnt, eben wegen des eigenen 'Images'. (Indirekte) Zigarettenwerbung hat nichts auf den Trikots der Jugendmannschaft, oder in der Abizeitung, zu suchen.
Meinem Arbeitgeber war die eigene... mhh... 'gesellschaftlich fragwürdige Stellung' also durchaus bewußt. Da waren dann eher die Abiturienten diejenigen, die das nicht verstanden.
Es würde heutzutage auch keiner mehr ein Stadion 'Marlboro-Arena' nennen, selbst wenn das erlaubt wäre. Eben weil das Bewußtsein in der Öffentlichkeit da ist.
Von diesem Bewußtsein ist man aber, was Glücksspiel angeht, (wieder) weit entfernt.
Es hat nur leider Jahrzehnte gedauert, bis in puncto Alkohol und Tabak ein kollektives Bewußtsein erzielt wurde.
Am Anfang standen auch dort Werbeverbote - und damit zumindest eine Einschränkung der Reichweite von Lobbyarbeit.
Zu dieser Ablehnung aus der Gesellschaft heraus muß man auch mit dem Glücksspiel (wieder) hinkommen, denn sie ist das Einzige, was zumindest 'eindämmend' funktioniert.
Nur passiert gerade das Gegenteil - all die bestehenden Hemmungen werden mit allen Mitteln versucht, abzubauen.