Guten Tag,
mein Sohn hat sich durch Glücksspielsucht hoch verschuldet. Anfang des Jahres hat er es uns gebeichtet, weil die sich weiter auftürmenden Probleme dadurch für ihn unaushaltbar wurden.
Er investierte sein Ausbildungsgeld in Online-Trading-Geschichten, wo der nächste Hoffnungskick nur einen Mausklick weit entfernt war.
Wir sind daraufhin gleich Anfang des Jahres mit ihm zur Schuldnerberatung, wo nun seit geraumer Zeit seine Privatinsolvenz in der Mache ist. Damit einher die Gründung eines Pfändungsschutzkontos. Zeitgleich hat er eine physiotherapheutische Beratung gestartet, die aber auf eine überschaubare Anzahl an Terminen begrenzt war.
Er ist volljährig und hat sich nun entschieden zu seiner Freundin zu ziehen und seine Ausbildung in der neuen Stadt fortzuführen. In der Organisation des Umzuges kam heraus, dass er seit Anfang des Jahres keine Rücklagen gebildet hat, weil er wieder angefangen hat sein Ausbildungsgeld für Trading-Geschichten auf den Kopf zu hauen.
Ihm ist das Suchtproblem sehr bewusst, auch dass er sich mit diesem Verhalten um die Möflichkeit der Privatinsolvenz bringen kann. Da er mit dem Umzug aus dem gefederten Umfeld seiner Eltern verschwindet, ist unsere Sorge nun sehr groß, dass sein Weg in die Selbstständigkeit total in die Hose gehen kann.
Mit einem Umzug muss man sich eine neue Schuldnerberatung suchen, das hat er getan und auch schon einen ersten Termin in der neuen Stadt. Das gesamte Privatinsolvenzverfahren startet allerdings neu, es kann nichts großartig aus der alten Schuldnerberatung übernommen werden, irgendwie scheinen die bundesweit nicht großartig zusammenzuarbeiten.
Er hat sich auch eine neue Therapeuthin in der neuen Stadt gesucht, was so erstmal alles für uns etwas beruhigend klingt.
Ich habe ihm für seine erste eigene kleine Wohnung eine Miet-Bürgschaft für den Vermieter gegeben, das war so gefordert und ich kenne das von früher auch als ich meine ersten selbständigen Schritte in der Ferne gemacht habe. Wahrscheinlich ahnen Sie, dass all diese Umstände trotzdem für ein großes Sorgengrummeln bei mir und meiner Frau sorgen.
Eine Idee von meinem Sohn und uns ist nun gewesen, das P-Konto treuhänderisch zu betreuen. Also, sein Gehalt geht auf unser Konto oder ein neu zu schaffendes Konto. Von diesem neuen Konto aus werden monatlich alle seine Fixkosten (Miete, Strom, Gas usw.) gezahlt und wir sparen auf diesem Konto für ihn ein paar Rücklagen an, falls es zu unerwarteten Nachzahlungen kommt (Gas, Strom etc.)
Mein Sohn bekäme dann jeden Monat lediglich eine Art "Taschengeld" auf sein P-Konto von uns überwiesen, von dem er dann einkaufen kann, mal essen gehen kann, in die Disko oder ins Kino gehen kann etc. Wichtig ist uns, dass er nicht in die Verlegenheit kommt, sein Gehalt für seine Spielsucht auszugeben und dann in die Verlegenheit kommt seine Miete nicht zahlen zu können. Wir wollen ihm nichts vorenthalten, wir wollen nichts an der Steuer oder am Insolvenzverwalter vorbeischleusen - wir wollen nur unseren Sohn schützen.
Seine noch jetzige und auch die neue Schuldnerberatung haben uns dahingehend keine Optionen aufzeigen können. Ein P-Konto scheint dahingehend Suchtkrankheiten der jeweiligen Inhaber nicht berücksichtigen zu können, was ich aber irgendwie nicht glauben kann.
Gibt es aus Ihrer Sicht eine Lösung?
Danke!