Hi und herzlich willkommen!
Es gibt in Dir drin eine Waage. Sie entscheidet, ob Du spielen willst oder nicht. Bisher hast Du alle möglichen Gründe gefunden um zu spielen und hast sie auf die entsprechende Waagschale geworfen. Doch was packst Du auf die Spielfreiwaagschale?
Am schlimmsten ist es für mich in der Früh, wenn ich meine beiden Kinder sehe (5 jahre und 2 Jahre). In ihre unschuldigen Augen schaue. Und dann mir denke, ich bin so ein idiot als Vater. Könnte um das Geld was schönes kaufen.
Dieses Zitat dient alleine der "falschen" Seite. Du machst Dich klein und schlecht und so fühlst Du Dich dann auch. Du machst Dich zum Opfer Deiner Sucht. Da musst Du Dir mal, Hand aufs Herz, in den Allerwertesten treten und sagen: Schluss damit!
Im nächsten Schritt wechselst Du Deine Perspektive ... "Ich liebe meine Kinder und mir wird das bewusst, wenn ich in ihre Augen schaue. Es bewegt mich, wie sie ihre Welt, jeder für sich auf seine eigene Art, entdecken. Ich bin überglücklich ein Teil dieser Reise zu sein. Und ich möchte meinen Kleinen den Weg bereiten, damit sie eine glückliche Jugend haben. Daher erlaube ich mir spielfrei zu bleiben!"
Du kannst das für Dich absolut individuell anpassen und auch ausweiten. Was die Kinder nicht brauchen, dass ist ein Vater, der ihnen was schönes kauft. Sie brauchen einen Vater, der für sie da ist - mit ganzem Herzen. Das kannst Du nicht, wenn Du spielst.
Es geht also darum Dir Ziele zu setzen. Das hier ist eher ein langfristiges Ziel, Du kannst Dir aber auch kurzfristige definieren.
Somit hast Du doch schon "Gewichtiges" für die Spielfrei-Waagschale.
Zur Therapie: mir hat die NULL geholfen.
Stimmt der Satz tatsächlich so? Oder warst Du einfach noch nicht bereit für die Therapie? Das passiert schon mal des Öfteren ...
Ich habe das selbst an mir erlebt, damals in der SHG. Bin dort ziemlich regelmäßig hin, habe diesen Umstand aber als Alibi für mich selbst und meine Liebsten benutzt. "Ich mache ja was ...!" Als ich selbst den Schalter aber umgelegt hatte, da waren die gleichen Leute mit den gleichen Erfahrungen ungemein lehrreich für mich.
Warst Du bereit für die Therapie? Hast Du eine Vertrauensbasis aufbauen können und Dich aufrichtig einlassen können auf die Themen?
Wenn da nur ein Hauch eines "Nein", eventuell verbunden mit einem "aber", existiert, dann kümmere Dich umgehend um eine neue Therapie.
Und Ja meine Frau weiß von allem. Und sie hat gesagt: bitte such dir woanders Hilfe, wenn die Therapie nichts nützt.
Deine Frau ist ein Schatz ...
Ich will jetzt nicht meckern, doch wieso bist Du selbst nicht auf den Gedanken gekommen, Dich anderweitig zu orientieren?
Ich mag mich hier irren, doch für mich hat das ein wenig Geschmäckle nach: Ich werde gezwungen hier zu schreiben ...
Auf der anderen Seite freust Du Dich über einen Austausch ...
nachdem man im OC verzockt hat
Da ist dieses Wörtchen drin, was mir einerseits gefällt, andererseits aber auch wieder nicht ...
Gemeint ist das "man". Damit baust Du eine Distanz zu dem Umstand auf, dass Du gespielt hast. Du zeigst Deine Abneigung gegen die Gefühle, die Du nun verspürst.
Du darfst aber hier ruhig "ich" nutzen. Wenn Du das machst, dann baust Du noch mehr Distanz auf, weil Du die Ablehnung mit Deiner Person assoziierst. Wenn es aber nicht mehr "irgendwer" ist, dann liegt die Entscheidungsfreiheit für die Abstinenz oder für das Spiel auch bei Dir!
Ich war danach froh doch nicht mitgemacht zu haben.
Nur, weil Du nicht auch erwischt worden warst? Oder doch eher, weil es einfach gegen Deine Werte verstoßen hat?
Deine Worte "wir wollten doch nur wieder ins plus" klingen für mich nach einer deftigen Verharmlosung, die die eigentliche Tat aber alles andere als rechtfertigt. Du kannst Dich glücklich schätzen, dass Du beim späteren Überfall nicht mitgemacht hast, Du warst aber Mitwisser und hast Dich trotzdem strafbar gemacht. Eigentlich hättest Du die Polizei rufen müssen, um den Überfall zu verhindern.
Ich finde es bemerkenswert, dass Du heute davon so offen sprichst ... prima.
War dann bisschen über 1 Jahr clean und war wieder vom minus im Plus.
Na schau mal an ...
Du kannst also spielfrei sein, wenn Du nur genug motiviert bist! Anders ausgedrückt: Du hast die Kompetenzen spielfrei zu sein!
Na, daran können wir doch anknüpfen, nicht wahr?