Unterstützen Sie unsere Arbeit Jetzt spenden!
Hallo Gast
Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
» Mittwochsgruppe    |    » Samstagsgruppe
     

Stein auf dem Herzen

  • 9 Antworten
  • 1776 Aufrufe
Stein auf dem Herzen
« am: 07 Juli 2022, 23:08:57 »
Hallo ! Habe keine Ahnung ob das hier richtig ist oder nicht aber ich muss mir meine Sorgen von der Seele schreiben.
Mein Verlobter ist Spielsüchtig wusste ich von Anfang an jetzt nacj 4 Jahren und 2 kleinen Kindern stehn wir vor einem sScherbenhaufen. Nicht nur finanziell sondern auch mit meiner Familie.
Wie es dazu kam ? Seine Großeltern haben ihm Geld gegeben um sein Konto zu decken, diese hat melne Mutter angerufen vor lauter Sorge. Und jetzt beginnt mein richtiges Drama.nicht nur um uns sondern vor allem. Meine Mutter hat ihn konfrontiert war natürlich nicht Optimal und ist beschissen gelaufen.
Meine Eltern wollen das ich ohne wenn und aber die Beziehung beende falls er nicht in Therapie geht.
Ich habe in zwei Wochen einen Termin bei einer Therapeutin für Angehörige will mit ihr besprechen wie ich ihn dazu bewegen kann das er eine macht das wenigstens dieser Druck meiner Familie von mir fällt.
Ich liebe ihn ich will ihn nicht im Stich lassen will ihm helfen.
Momentan befürchte ich das er nicht gehen will - da er schon für kurze Zeit einmal war und nicht sonderlich positiv darüber spricht.
Er gibt auch momentan Sätze von sich wie das das Spielen nicht das Problem wäre sondern das Geld einzahlen jedesmal.
Ich bin einfach unsagbar traurig momentan.
Glaube das meine Mutter nicht eher Ruhen wird bis ich ihn sitzen lasse sie har sogar ohne mein Wissen beim Jugendamt sicht schon erkundigt für den Fall einer Trennung - deto glaube ich das sie gar nicht an uns glauben will. Sagt mir ich soll noch sehr lange mit dem Heiraten warten habe heuer Weihnachten einen Antrag bekommen.
Ich bin Verzweifelt ich habe das Gefühl das ich so oder so Menschen verliere die ich Liebe.

*

Offline Wolke 7

  • *****
  • 1.271
Re: Stein auf dem Herzen
« Antwort #1 am: 08 Juli 2022, 00:04:58 »
Hey  ,

herzlich Willkommen hier im Forum.

Ich finde es nicht gut und gefährlich, dass sich deine Eltern so einmischen und sogar mit dem Jugendamt sprechen.

Zitat
Ich habe in zwei Wochen einen Termin bei einer Therapeutin für Angehörige will mit ihr besprechen wie ich ihn dazu bewegen kann das er eine macht das wenigstens dieser Druck meiner Familie von mir fällt.

Du möchtest, dass er eine Therapie macht,damit du den Druck deiner Familie nicht mehr spürst......?!
Ist nachvollziehbar, aber so geht das nicht. Du musst dich und deine Kinder schützen, ja. Aber er muss einsehen, dass er ein Suchtproblem hat und sich Hilfe suchen, weil er es möchte,nicht du oder deine Familie, sonst ist das zum Scheitern verurteilt.

Was meinst du damit, das Einzahlen wäre sein Problem?? Hinter jeder Sucht ,steckt eigentlich ein anderes Problem und das muss ein Spieler erkennen, kennen und z.b mit einem Therapeuten dran arbeiten.  Erst dann kann man wirklich an der Spielsucht arbeiten. 

Ich würde ihn an deiner Stelle erstmal nicht heiraten.  So schützt du dich eventuell vor gemeinsamen Schulden und eine Trennung ist unkomplizierter.

Du liebst ihn,rede mit ihm. Erzähl ihm von deinen Ängsten und Gefühlen, aber erzähl ihm nichts von dem Druck deiner Familie,das ist kontraproduktiv.
Sag ihm,dass du einen Termin bei einer Suchtberatung für Angehörige hast und ob er vielleicht mitkommen möchte. Zeig ihm ,dass du ihn unterstützen möchtest.
Wenn du etwas androhst,wie eine Trennung z. B. ,dann musst du das auch durchziehen.  Wenn du es immer nur sagst und es nicht machst wird  ,er dich nicht mehr ernst nehmen und mit dir spielen.  Also überlege dir deine Worte gut.

Und rede mit deiner Mutter ......das sie sich um dich und die Enkel sorgt,ist ok ,aber ein Anruf beim Jugendamt kann auch mal dazu führen, dass die plötzlich vor der Tür stehen, nur um mal zu gucken und dann führt eins zum anderen. Und sowas löst bei euch beiden Stress aus. Nicht das der Vater denkt,du willst ihm die Kinder wegnehmen oder so.

Redet in Ruhe miteinander und ohne Vorwürfe.  Danach kennst du deine nächsten Schritte.

LG Wolke




Re: Stein auf dem Herzen
« Antwort #2 am: 08 Juli 2022, 07:41:24 »
Hallo danke für deine Antwort.
Ich finde es eine Katastrophe und eine Frechheit was sie gerade macht sie unterstützt mich so nicht , ja sie hat angst das ich mir unter gehe aber so lenkt sie alles in die falsche Richtung.
Mit Druck meinte ich das ich dan meine Ruhe habe und mit ihm das lösen kann versuchen kann.
Sein Suchtverhalten beruht auf dessen glaube ich das er als Kind nichts hatte und er sagt ja immer das er seinen Kindern was bieten möchte nicht so wie er es hatte. Aber ich bin kein Therapeut 🤷‍♀️
Gestern kam dan noch der ober Knüller von meiner Mutter ich solle mich wegen der gemelnsamen Obsorge erkundigen ( die wir ja haben ) ob er mir nicht irgendwann die Kinder nehmen kann. Sie dreht völlig am Rad aber komplett.

Mein Plan ist jetzt das ich da hingehe mir anhöre wie sie mir eventuell helfen kann das ich ihn dazu bewege das er wieder eine Therapie anfange und das vorallem mit einer Ruhe und nichr zu Emotional bin.

Ich höre immer wieder das ich ja kein Vertrauen mehr haben kann und so weiter- vielleicht bin ich naiv aber ich vertraue ihm ich wusste immer was er tur er hat mir immer alles erzählt.

Mit dem Einzahlen meine ich das er momentan wieder sagt dass er kein Geld mehr auf das online Wettkonto denn das macht uns ja die Probleme einzahlt. sein  er macht nämlich online Sportwetten.

Seit gestern ist meine Mutter wieder tief beleidigt weil er gesagt hat es geht niemanden etwas an wenn dann müsse wir zwei das schaffen für unsere Familie. Sieht sie anders sagt es wäre ihr gutes Recht denn ich bin ja ihr Kind und sie soeht nicht zu blabla ..
sie macht mir einfach alles nur schwieriger.

Zu mir selber ich stehe Finanziell momentan sehr bescheiden da bin in Karenz muss aber jetzt arbeiten gehen wieder unbedingt das mehr Spielraum wieder ist da ich selber nicht sonderlich gut mit Geld umgehen kann manchmal was ich ändern will. Und da brauche ich wieder meine Mutter wegen der Kinder das sie mir aufpasst darauf.
Sie nimmt das alles so fürchterlich persönlich was es aber nicht ist für sie.

Wie gesagt bin Ratlos momentan.

*

Offline Olli

  • *****
  • 7.338
Re: Stein auf dem Herzen
« Antwort #3 am: 08 Juli 2022, 08:29:20 »
Guten Morgen meine Liebe!

So aus der Ferne etwas zu beurteilen, ist schon nicht einfach. Ich lese hier gerade einmal 2 Beiträge von Dir. Aber ... es kristallisiert sich hier etwas in meinen Augen heraus.
Du redest immer von "wir". Was möchtest und kannst Du unternehmen, damit Dein Zukünftiger spielfrei wird und bleibt?
Hat irgend etwas, was Du gesagt und getan hast, ihn bisher davon abhalten Sportwetten einzuzahlen? Damit meine ich nicht das eine Mal, wo er dann das Handy weglegte. Hat er jemals versucht - ersthaft - mit dem Spielen aufzuhören? Der Abbruch der aus seiner Sicht sicherlich erzwungenen Therapie spricht eine deutliche Sprache.
Oder stellst Du Dir die Hilfe nun tatsächlich so vor, dass Du als vierfache Mutter zusätzlich noch einen Job aufnimmst, damit ihr über die Runden kommt - etwas zu Beißen auf dem Tisch steht?
Das, was Deine Mutter überzieht, das liegt in Deinem Verhalten begründet. Sie will Dich und die Kinder schützen und Du erkennst den Ernst der Lage gar nicht.

"Ich will meiner Familie etwas bieten" - dieser Satz im Kontext ist einfach nur ein Alibiargument. Hättet Ihr ein Auskommen, wenn er nicht zocken würde?
Doch was macht er? Er sorgt dafür - und ja, ich sage hier ganz bewusst - er manipuliert Dich - dass und damit Du ihn in seiner Sucht unterstützt. Du sorgst jetzt dafür, dass er mehr Suchtmittel zur Verfügung hat!

Du bist Dir der Auswirkungen Deiner Handlungen gar nicht bewusst - oder? Möchtest Du, dass Deine Kinder in Armut aufwachsen? Einer die Klamotten des Anderen aufträgt, damit Dein Mann Euch noch etwas "bieten" kann, wenn er wettet? Möchtest Du, dass die Defizite, die Deinen Mann in die Sucht treiben, von Deinen Kindern erlernt werden?
Sie so in Zukunft auch einer Sucht gegebenenfalls verfallen?

Stellst Du Dir so eine Liebe vor? Im Grunde seid Du und die Kinder doch nur 2. Wahl ... die Erste ist die Wettbude.

Wie gesagt gibt es bisher wenig Informationen. Daher kann ich noch nicht beurteilen, ob eine Trennung angebracht ist oder nicht. Ich bin selber Spieler und ich würde mir auch immer erst eine Chance geben. Schon tausend Male erzählt ... als ich noch bei meinen Eltern wohnte, bin ich bestimmt ein Dutzend Mal rausgeworfen worden. Doch ich kam fast jedes Mal in der Wohnung meiner Schwester unter, die gerade in Urlaub war. Einmal habe ich zwei Wochen im tiefsten Winter im Auto geschlafen. Habe mir Zeitungen zwischen Haut und Kleidung gepackt, damit ich die Kälte nicht so spürte.
Doch ich brauchte mich nicht ändern, denn ich wusste genau, dass ich nur abwarten brauchte. Irgendwann bekam ich einen Anruf und ich durfte zurückkommen.
Heute frage ich mich, was wohl passiert wäre, wenn niemand angerufen hätte?

Als Glücksspielsüchtiger habe ich immer behauptet, ich hätte keine Wahl. Aber die hatte ich - immer! Ich wollte diese Entscheidung aber nicht treffen.
Die Sucht suggerierte mir fatale Scheußlichkeiten, die mir passieren könnten, wenn ich das Spielen sein ließe. Sie beschönigte die Sucht als Ausübung von Freiheit und Vergnügen. Und obwohl meine Angehörigen absolut gegen diese Suchtausübung waren, haben sie sie auf ihre Art unterstützt.
Wenn ich gewusst hätte, dass ich sie verliere, wenn ich weiter spiele, hätte ich abwägen müssen, ob ich das tatsächlich wollte oder nicht. Viele entscheiden sich dann lieber für die Abstinenz.

Wieso sollte Dein Zukünftiger etwas ändern, wenn Du ihn in Watte packst und ihn z.B. vor Deiner Mutter beschützt?
Rede mit ihm, dass das mit seiner Suchtausübung so nicht mehr weiter geht. Du musst für Euch beide an die Kinder denken. Lasse ihn die Entscheidung treffen.
Sage auch ruhig, das Du den Weg der Genesung gerne mit ihm gehen möchtest - aber auf gar keinen Fall den der Sucht.

Vielleicht hast Du und Dein Mann ja Lust am Samstag ind Webmeeting zu kommen? (Link siehe oben links auf der Seite) Keine Bange ... keiner von Euch wird vorgeführt. Vielleicht hilft es Euich beiden aber bei einer Entscheidungsfindung.
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Stein auf dem Herzen
« Antwort #4 am: 08 Juli 2022, 09:02:52 »
Hallo Oli danke für deine Antwort.
Hab jetzt gerade wieder Tränen in den Augen aber man kann sich vor der Wahrheit nicht verstecken oder ?

Leider kann ich bezüglich deiner Frage zu ihm was er denn gemacht hat alles nur mir NEIN beantworten er hat nichts unternomen.

Zu den infos:
Sind vor 4 Jahren ein Paar geworden kennen uns bereits seit 10. Seine Voherige Beziehung ging  in die Brüche da sie von dem Wetten und den dazugehörigen Schulen erfahren hat.
Bitten meinerseits eine Therapie anzufangen werden verneint.
Nun siehts so aus das er einen Kredit in höhe von ca 90.000 euro laufen hat. Sein Gehalt gehen für alle Fixkosten drauf ( Wohnung ect. & Kredit)
Meine Eltern haben gesagt sie unterstützen mich auch Finanziell ich soll keine Angst haben.
Ich habe ihm gesagt wenn nochmal Geld eingezahlt wird bin ich weg mit unseren Kindern da es für mich so kein Leben mehr ist.
Ich will das er die Sucht bekämpft deswegen gehe ich auch zu dieser Beratung in 2 Wochen sowohl dss ich ihm vl helfen kann und aber auch informieren wie mir geholfen werden kann und meinen Kindern. Und das ich eine psychische unterstützung habe die ich dringend benötige.

Er ist so ein lieber Mensch & Vater aber er geht kaputt oder ist es schon.

Ich wollte meinen zwei kindern immer einen Vater geben und das macht mich am traurigsten das ich sie wahrscheinlich räumlich trennen muss. Mein Sohn liebt ihn abgöttisch es bricht mir mein Herz.
Er hat keine Ahnung das ich diesen Termin habe. Mein Plan ist das ich dort hingehe ihm dann sage was ich mache das ich mir wünsche für unsere Zukunft und die Kinder das er sein leben ändert ich ihm helfe dabei. Wenn er sich gegen uns dan entscheidet muss ich einen Schlussstrich ziehen es geht nicht mehr anders 😓. Und ich habe so eine Angst davor so eine unglaubliche Angst mir wird das Herz brechen ich liebe ihn und am schlimmsten ist für mich wenn der kleine nach seinem Papa weinen wird. Möchte und werde ihm natürlich auch wenn er das dann möchte so oft die Kinder geben wie er will. Werde die Zeit dann für mich auch brauchen.
Vielleicht kommt er so dann zur Einsicht oder auch nicht.
Ich habe dann weder noch ein Auto noch sonst was macht mir auch irgendwie Sorgen 🤷‍♀️
Ich fühl mi h momentan so versteinert so handlungsunfähig ganz schlimm so kenn ich mich nicht.

*

Offline andreasg

  • *****
  • 2.083
Re: Stein auf dem Herzen
« Antwort #5 am: 08 Juli 2022, 09:55:20 »
Hallo und Herzlich Willkommen,

das wichtigste zuerst: Olli hat auf den Link des Online - Meetings hingewiesen, denn - die Krankheit Spielsucht kann nicht alleine zum Stillstand gebracht werden, aber gemeinsam schaffen wir es. Dein Statement drückt es sehr markant aus: Spielsucht ist eine Familienkrankheit, da ist, wie bei Alkoholikers die ganze Familie, Freunde und Weggefährten mit eingespannt.

Nur zwei Punkte von mir: "Das Kind, das nichts in seiner Kindheit hatte, und nun selber geben möchte": Ich habe eine Therapieform gewählt, die das "Innere Kind" mitnimmt, bildlich - an die Hand nimmt, und mit dem ich mich aussöhne, und in eine Welt gehe, die frei von der Selbstzerstörung ist.. "Das Jugendamt". Zwischen unserer Wohnung und der Schule war ein Jugendamt, ein kleines Haus aus roten Ziegeln. Von beiden Seiten wurde mir gedroht, also Eltern wie Pauker: "wenn Du nicht parierst, müssen wir das Judgendamt infrmieren"!. Ich sage mal, ich hatte Respekt vor dieser Behörde. Vor Jahren habe ich von einer Frau gelesen, der auch die Angst vorm Jugendamt eingehämmert wurde, die über wand die Angst, ging zu den Sozialberatern dort, und wurde von ihren dyfunktionalen Eltern getrennt, und konnte in die Normalität gehen,
Sie Weigerung des Spielers hier, sich auf eine Therapie einzulassen, kann angstgesteuert sein. Die Angst - ein Traumata könnte aufbrechen - nein, ich will nicht über andere spekulieren, ich will bei mir selber bleiben. Wenn wir VERTRAUEN geben, kann das zu gewaltigen Aggressionsschüben , meistens verbal führen. Ich habe viel Sehnsucht danach, eben einen Mangel an Urvertrauen, und das braucht fachärztliche Hilfe, möglich eine Klinik.

Ich wünsche Dir dieses Vertrauen und Hoffnung.

schöne 24 Stunden
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

*

Offline andreasg

  • *****
  • 2.083
Re: Stein auf dem Herzen
« Antwort #6 am: 08 Juli 2022, 09:57:49 »
Hallo D3sire,

bezieht sich der Name Deines Treads auf das Märchen von Wilhelm Hauff: "Das steinerne Herz"?  ;)
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

*

Offline Olli

  • *****
  • 7.338
Re: Stein auf dem Herzen
« Antwort #7 am: 08 Juli 2022, 10:31:03 »
Ich kann Deine Ohnmacht absolut verstehen. Für Dich in Deiner Vorstellung geht schon alles den Bach runter.
Alles, was Du Dir für Dich und die Kinder erhofft und ersehnt hast für die Zukunft, Deine Wünsche und Ziele stehen auf der Kippe.

Nur um es klar zu stellen ... ich mache Dir keine Vorwürfe ... wie könnte ich ... und Du bist ja längst auch nicht mehr untätig. Das ist ganz große klasse, dass Du Dich in einem Suchtselbsthilfeforum Deinen Gedanken und Gefühlen stellst und sogar die Beratungsstelle aufsuchen wirst.

Wie immer, wenn etwas festgefahren ist, braucht es einen Perspektivwechsel ... und den suchst Du Dir.

Ich möchte Dich mit einem Umstand vertraut machen, auch wenn es noch nicht so weit ist. Oft gehen Spieler, wenn sie mit ihrer Sucht konfrontiert werden, in den Gegenangriff über. Da ist auf einmal der oder die Angehörige sogar schuld an der ganzen Misere. Wenn doch bloss nicht so viel Druck ausgeübt würde ... bla bla bla ...
Nein, meine Liebe, ich zitiere hier mal eine Psychologin, die ich vor vielen Jahren im TV gesehen habe. Sie sagte:

Es ist von einem Angehörigen nicht zu viel verlangt sich zu trennen!

Es kristallisiert sich ja auch bei Dir heraus ... Du leidest ... er aber nicht. Wieso aber solltest Du leiden? Wenn er es doch wenigstens ernsthaft versuchen würde abstinent zu leben ... Dann wäre auch ein Rückfall verkraftbar, weil er dann die Chance hat daraus zu lernen. Doch, Du hast es ja bestätigt, er macht nichts ... absolut nichts ...
Wieso legt er Dir die Bürde auf zu leiden? Ängste auszustehen? Schlaflose Nächte zu haben, während er seelenruhig neben Dir liegt und schnarcht?
Der Satz besagt, dass es absolut in Ordnung geht, dass Du Deine Grenzen zeigst und auch Konsequenzen ziehst, wenn dagegen verstoßen wird.
Da gibt es kein "bis dass der Tod Euch scheidet" ... oder "in guten, wie in schlechten Zeiten"  ... Ihr seid ja noch nicht einmal verheiratet ...

Du hast Angst, dass er sich, wie in der vorherigen Beziehung, nun gegen Dich entscheidet. Doch bitte katastrophisiere durch diese Angst nicht. Natürlich wird Sohnemann traurig sein, wenn der Papa ausziehen muss. Doch er wird ihn sehen - regelmäßig! Er wird sich damit abfinden!
Katastrophisiere doch mal absichtlich den Fall, dass ihr zusammen bleibt und er weiter spielt ... Du gehst arbeiten ... kommst nach Hause, der Kühlschrank, ist wie das Konto leer. Wie oft hast Du schon gesagt, er soll es bleiben lassen zu wetten. Du gehst ins Wohnzimmer und siehst gerade noch, wie er das Handy unter einer Zeitung verschwinden lässt. Wahrscheinlich hat er gerade noch mal ne Wette platziert. In der Post liegt ein Schreiben ... uiui ... eines Inkassounternehmens ... die Kreditraten wurden seit Monaten nicht mehr bezahlt. Ein Schreiben vom Vermieter findet sich unter seiner frischen Unterwäsche im Schrank. Wo bleibt die Miete? Zwischenzeitlich trägst Du nachts auch noch Zeitungen aus. Und doch wird der Gerichtsvollzieher permanenter Gast in Deiner Hütte. Von Deinem Freund ist nichts mehr zu erwarten ... er arbeitet gar nicht mehr ... wozu auch, wenn alles sofort abgeführt wird an die Gläubiger? Könntest Du nicht noch, während Du kochst und die Hausaufgaben der Kinder durchsiehst, nebenher Garagentüröffner zusammenschrauben, damit wenigstens hier und da was Vernünftiges auf dem Tisch steht? Deine Eltern haben kapituliert ... sie haben alle Kontakte abgebrochen. Mach mal selbst weiter ... da geht noch mehr ...

Diese Szenarien würden mich viel mehr schocken. Du weisst im Fall der Fälle, dass Du Menschen hast, die sich um Dich und die Kinder kümmern. Sie sind schon mittendrin ... sie ... sie lieben Dich!

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

*

Offline Olli

  • *****
  • 7.338
Re: Stein auf dem Herzen
« Antwort #8 am: 08 Juli 2022, 10:33:21 »
https://onlineberatung.aygonet.de/index.php?%20fw_goto=verwaltung.chat/overview/6bd93

Schaue mal hier nach den Terminen ... Katrin und Verena machen ihren Job da echt prima ...
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Stein auf dem Herzen
« Antwort #9 am: 09 Juli 2022, 10:57:03 »
Hallo Oli,
Du sprichst von keinen ungewöhnlichen Ereignissen hatten wir jetzt alles in den letzten 3 Wochen bezüglich Inkasso ( konnte durch aufstockung des kredites vermiden werden seiner seits ) das er den finanziellen druck hatte wegen mir da ich auch nicht mit geld umgehen kann und er und so geholfen hat usw. Ich muss dazu sagen ich hänge finanziell bei seinem Kredit gott sei dank nicht mit drinnen ! Für
Meinen Kontostand bln ich selber verantwortlich deshalb möchte ich ja ein bisschen arbeiten gehen.
Zu meiner Mutter ja sie will mir helfen das weis ich bin ich auch dankbar und froh darüber aber sie hat generell am liebsten noch sehr die hat über mir drüber was in vielen Dingen schwierig ist da sie ein sehr impulsiver Mensch ist was ich in der jetzigen Situation nicht förderlich finde.
Die Sitaution war für mich  persönlich wie sie in zu Rede gestellt hat nicht richtig.
Sie ist in die Wohnung gekommen hat ihn aus dem bett gerissen ( hatte Nachtschicht ) und hat im sofort damit gedroht wenn er keine therapie macht nimmt sie mich und die Kinder mit da sie nicht zusieht.
Ist völlig in Ordnung nur finde ich das man mit einem ruhigen Gespräch weiter gekommen wäre. Seine Reaktion war dann natürlich alles andere als förderlich ( war mlt der Situation auch überfordert wahrscheinlich ).

Aufgrund der letzten Tage habe ich ja beschlossen jetzt etwas zu unternehmen.
Momentan wird kein Geld eingezahlt behauptet auch das er das nicht mehr will da er wisse das er uns kaputt macht damit.
Eine gute Einsicht was unterstützt gehört in meinen Augen deswegen will ich das er uns und sich zuliebe eine Therapie beginnt. Für unsere Familie - wenn er das nicht will weiß ich wo wir für ihn stehen. Und werde melne Konsequenzen daraus ziehen so schmerzhaft wie es ist für mich. Mein Vater meinte liebe er ein ende mit Schrecken als
Eine schrecken ohne Ende. Wo er recht hat.

Ich habe eigentlich nur Angst vor dem Tag wo ich Ausspreche alles mit Therapie usw aber das ist glaube ich normal.
Oder wie würdest du denn das Angehen ? Mir hilft es wirklich mit anderen Spielern darüber zu sprechen.

Danke für den Tipp mit dem online Treffen- bin glaube ich nur selber nicht soweit heute für mich war es schon ein riesen Schritt mir einen Termln auszumachen bei der Therapeutin.


 

Wir danken dem AOK Bundesverband für die Finanzierung des technischen Updates dieses Forums