Hallo Pascal,
es geht hier für uns Betroffene um einen geschützten Raum. Es ist meistens ein besonderer Weg, der zur Genesung führt. wenn ein Suchtkranker Mensch seine Lebensgeschichte erzählt. Das Bild, ein Alkoholiker sitzt in der Eckkneipe, und erzählt seinen Kumpels bei einem Glas Orangesaft vom "Trockendock", also der Entwöhnungsklinik. Vielleicht hat er keinen inneren Zugang vom Alkohol mehr, aber wenn er trocken bleiben will, muß er sich von seinen Saufkumpanen lösen. Das war bei mir ja auch so. Wer zeigt einen Alkoholiker, der nach Hause torkelt, Frau, Kind und Hund verprügelt, um dann das Klo voll zureiern?.
Der Spielsüchtige lebt in Bildern, die seine Traumwert spiegeln. Diese Traumwelt ist nicht der mögliche Gewinn, der beim nächsten Match, bei der nächsten Runde ausgelaufen wird. Die Traumwelt suggiert eine schöne heile Welt, in der der Spieler meint, Leben zu können. Also, wenn ich der Gewinner bin, bin ich liebenswert, habe meinnen Platz in der Gesellschaft gefunden, brauche mir keine Sorgen mehr zu machen, keine diffusen Scham und Schuldgefühle, kann den Groll runterschlucken, dann bin ich allmächtig, weil perfekt.
Also müssen Gewinner her, die Zeigen, daß - hier Sportwetten glücklich machen. Dem ist nun einmal nicht so. Viele Spielsüchtige Menschen , so auch ich, geben an, daß sie im Unterbewußten - verlieren wollen. Damit erfüllt sich die gefühlte These: Looser, Cooler zu sein. Ich fordere deshalb diejenigen auf, die sich einer Befragung, wie seriös si immer nur sein kann, sich in die Hände einer Selbsthilfegruppe zu begeben. Der Austausch untereinander , das ist der reale Gewinn, das Gemeinsam schaffen wir es.
Dieses sind meine Gedanken. Ich kann auch nur von meiner Spielerkarriere berichten.
schöne 24 Stunden
Andreas