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Ich und meine Spielsucht

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Ich und meine Spielsucht
« am: 12 Juni 2022, 05:57:57 »
Hallo Leute,

Mit dem Spielen habe ich mit 18 angefangen. Damals noch 10 euro höchstens in der Woche… bis ich das online Casino entdeckt habe. Bis 25 jahren habe ich dann höhere Einsätze gespielt und habe lediglich mein Azubilohn verzockt. Aber da ich bei den Eltern gelebt habe hat mich das nicht gejuckt.

Heute bin ich seit 6 jahren verheiratet und 31 jahre alt. Habe in den letzten 2 Monaten insgesamt 5000 euro verzockt. Ich verdiene zwar 4,5k im Monat aber trotzdem ist das eine Summe womit man andere schöne Dinge mit machen kann.

Ich weiß doch eigentlich, das die Bank immer gewinnt. Auch wenn du mal ab und zu gewinnst wirst du trotzdem alles wieder reinstecken. Das weiß ich.. aber ich weiß nicht wie ich weg von dieser Schei*e komme.

Ich habe auch Zeiten gehabt wo ich Monate lang nicht gespielt habe, bin aber immer wieder Rückfällig geworden.

Ich möchte damit aufhören. Kann aber nicht. Ich kann nicht mal mehr in die Augen meiner Tochter gucken.

Ich kann seit Tagen nicht mehr schlafen..

Was soll ich nur tun?

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Offline Wolke 7

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Re: Ich und meine Spielsucht
« Antwort #1 am: 12 Juni 2022, 06:31:24 »
Moin und herzlich Willkommen hier,

guck mal hier......ist schon einiges zusammengefasst.....

https://www.forum-gluecksspielsucht.de/forum/index.php/topic,4365.0.html


Es kommt nicht darauf an ,wieviel man verspielt und verdient, Sucht ist Sucht und die muss man bekämpfen.  Du merkst ja ,wie es dir den Schlaf raubt. Kannst du mit deiner Frau darüber reden oder hast du es schon?

LG Wolke

*

Offline Olli

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Re: Ich und meine Spielsucht
« Antwort #2 am: 12 Juni 2022, 08:39:13 »
Hi Gerati!

Auch das hatten wir gestern im Webmeeting als Thema, Du bist also nicht alleine damit, dieser Blockade vor dem Beginn der Abstinenz.
Sie ist eine Angst vor dem "Was kommt danach?" begleitet von Fragen, wie "Schaffe ich das?" - "Halte ich dem Suchtdruck stand?" - "Was mache ich, wenn nicht?"

Diese Angst ist gewaltig und vielfältig. Nun musst Du verstehen, dass Angst eine Schutzfunktion hat. Doch wer spricht hier aus Dir? Ist es der gesunde Part in Dir oder doch nicht eher der süchtige? Versucht nicht die Sucht hier sich selbst zu schützen? Denn auch die Sucht übt eine Funktion bei uns aus. Welche, das darfst Du selbst herausfinden.
Was aber eine Angst auch macht, das ist übertreiben bis hin zur Katastrophisierung! Also sollten wir uns einmal in Ruhe darüber unterhalten, was wirklich passieren wird, also der Angst einen Gegenpart vorsetzen.

Es ist schon etwas kurios. Das gesamte Leben besteht aus Veränderungen und meistens gehen wir sié an wie nichts. Es ist ja Normalität.
Du hast da eine sehr wahrscheinlich wunderbare Person an Deiner Seite und ihr habt Euch entschieden zu heiraten und gemeinsam ein Kind zu bekommen. Mit wie vielen gravierenden Veränderungen war das alles verbunden? Und doch ... ihr habt es getan.

Und nun frage ich Dich wieso? Die Antwort ist einfach - weil Euer Ziel für Euch positiv besetzt war. Ich habt es Euch gewünscht und wolltet das erreichte Ziel auch gemeinsam genießen. Euer Erfolg auf dem Weg gab Euch Recht.

Nun, wieso also auf dem Weg in die Abstinenz nicht das Gleiche machen? Welche positiven Aspekte erhoffst Du Dir durch die Spielfreiheit?
Ganz oben auf der Liste sicherlich: Du möchtest Deinem Kind wieder in die Augen schauen können. Was ist mit Dir selbst im Spiegel? Ist es da nicht genauso? Du möchtest also Verantwortung tragen - ein gutes Vorbild sein - nicht mehr lügen wollen - mehr Zeit für die wichtigen Dinge im Leben haben ... mache ruhig weiter in dieser Liste ...

Das mit der Katastrophisierung ist dann nachher ein Klax. Natürlich wird es Suchtdruck geben. Bis zu einem gewissen erträglichen Maß wirst Du ihn aushalten müssen. Doch wenn er zu unangenehm wird, dann gibt es Skills, die über Sinnesreize die Gedanken überlagern/ablenken.
Suchtdruck ist immer endlich. Er vergeht genau so schnell, wie er gekommen ist.
Ein Mantra von mir, einst in der SHG aufgegriffen und dann auf mich umformuliert: Ich erlaube mir nur für Heute spielfrei bleiben zu dürfen!
Der Satz klingt ein wenig ungehobelt, doch jedes einzelne Wort hat hier seine Berechtigung und Wichtigkeit!

Nur, wenn wir den Suchtdruck zulassen, gewinnt er mehr und mehr an Macht. Hast Du schon mal probiert, was passiert, wenn Du ihm ein lautes und kräftiges "Nein" entgegen setzt? Oder kalt duschen gehst? Die Treppen mehrmals rauf und runter läufst? Es gibt auch Noppenknetbälle für die Hände. Einen flitschen lassenden Gummiring um das Handgelenk tut auch seine Wirkung. Ein Zettel im Portemonnaie, mit Deinen Zielen drauf - oder  einen kurzen und knappen Wort darauf, welches Dich ermahnt: Freiheit! Es gibt auch Chiligummibärchen zu kaufen.

Das, was Dich aber am Meisten motiviert den abstinenten Weg weiter zu beschreiten, dass ist der Weg selbst. Die Erfahrung heute: Ich bin nicht alleine! Ich kann meine Probleme teilen! Ich kann von den Erfahrungen Anderer profitieren und brauche keine Experimente machen, die mich evtl. in Gefahr bringen.
Auch nicht schlecht ist ein Kalender irgendwo in der Wohnung, wo Du für jeden abstinenten Tag einen kleinen grünen Punkt machst.
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Ich und meine Spielsucht
« Antwort #3 am: 20 Juni 2022, 13:34:16 »
Hi Gerati,

merkst du es? Du bist schon auf dem Weg. Du weisst genau, wie sinnlos diese Scheisse ist und wie es dich fertig macht.

Ich habe eine ähnliche Geschichte. Ich weiß genau, wie sich diese Leere anfühlt und wie du dich fühlst. Wie du an allen vorbei lebst, völlig egoistisch und von der Sucht getrieben.

Du solltest genau JETZT anfangen aufzuhören.

5000 in 2 Monaten, d.h. du hast ein Monatsgehalt auf den Kopf gehauen. Kleiner Vergleich: Das Gartengrundstück, was ich gekauft habe hat 10.000 gekostet. Und das ist nicht weg, das ist immer da und wächst und blüht. Da sieht man wo die Kohle hin ist. Und es gewinnt sogar an Wert

Es macht aber auch keinen Sinn dem Geld hinterher zu trauern. Wichtiger ist, dass du etwas änderst sonst wirst du in einer unachtsamen Minute wieder den selben Mist machen.

Mach reinen Tisch mit dir und deiner Frau. Pack die Karten auf den Tisch und fang heute noch an!

Re: Ich und meine Spielsucht
« Antwort #4 am: 26 Juni 2022, 20:08:26 »

Du solltest genau JETZT anfangen aufzuhören.


Servus,

ist alles andere als bös gemeint, aber wenn Du einem Spielsüchtigen den "Rat" gibst, es solle anfangen aufzuhören, dann warst Du mit Sicherheit noch niemals süchtig...
Denn wenn man bei einer Sucht "einfach mal anfangen könnte aufzuhören", hätte sie ihren Namen wohl nicht verdient!

Genau solche Aussagen machen es meiner Meinung nach nur noch schlimmer und erinnern mich an die Aussage eines Freundes, der zu meiner Situation die glorreiche Idee hatte: "Hör doch einfach auf, es zwingt dich doch niemand"! Spätestens dann breche ich das Gespräch immer sofort ab, denn obwohl ich "Aussenstehenden" absolut keinen Vorwurf bezüglich solcher Aussagen mache, weiß ich sofort, dass es einfach keinerlei Sinn macht weiterzureden.

Re: Ich und meine Spielsucht
« Antwort #5 am: 26 Juni 2022, 21:12:55 »
Hi Just,

glaub Anthra und Olli mal, wir sind alle spielsüchtig. Die Aussage von ihm war gar nicht böse gemeint, sie kam vom Herzen. Natürlich will man das von seinem Gegenüber nicht hören, aber hinter der Aussage steckt so viel mehr als nur ein: "Hör doch einfach auf, ist doch ganz easy". Du kannst natürlich nicht von jetzt auf gleich aufhören, wie schön wäre das bitte? Du kannst aber gezielt die Entscheidung treffen, nicht mehr zu spielen - und zwar mit Hürden, die du dir aufbaust. Sei es ein Sperrauftrag bei OASIS, eine Suchtberatung/Selbsthilfegruppe oder technische Sperren wie Gamban. Ich habe meine Finanzen einem Kumpel gegeben, um einfach Abstand zum Spielen zu bekommen. Danach gab es diese Schritt für Schritt wieder.

Ja, es ist lästig und unschön - Aber wie du selbst gesagt hast, es heißt nicht umsonst Sucht.
One day at a time.

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Offline Olli

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Re: Ich und meine Spielsucht
« Antwort #6 am: 26 Juni 2022, 21:14:51 »
Hi!

Da muss ich widersprechen, Just ...

Die Aussage des Freundes ist ein klassisches Vorurteil. Das bringt in Deinem Sinne niemanden weiter. Wenn es so "einfach" wäre, hätte ich nicht 20 Jahre in der Sucht verbracht.

Tatsächlich aber beendet man eine Sucht mit dem Beginn der Abstinenz! Irgendwann braucht es eine Initialzündung im Oberstübchen, die uns diesen Schritt machen lässt. Die Motivation von Anthrazit könnte ein solcher sein. Er redet ja nicht davon, dass es einfach wird, sondern dass sein Gesprächspartner ins Handeln kommt. Nur dann kann sich irgend etwas ändern. Es wird kein Feuervogel vom Himmel geflogen kommen und Dich seine Tränen trinken lassen - als Wunderpille und schwups alle Probleme und Süchte sind gelöst und aufgelöst.
 
liest sich das besser für Dich?
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
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Offline andreasg

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Re: Ich und meine Spielsucht
« Antwort #7 am: 26 Juni 2022, 21:36:00 »
 "Hör doch einfach auf, es zwingt dich doch niemand"!

Hallo Just,

hier sehe ich den Unterschied in dem Satz: Es gibt nur einen Menschen, der den Zwang hat, Spielen zu gehen. Nur der Protagonist selber! Eine außenstehende Person kann Dir davon abraten, aber nicht jede/jeder erkennt die Zwangshandlung des Spielers. Der Zwang wird wohl durch Fehlleitungen im Gehirn ausgesucht. Kein normaler Mensch macht das Fenster auf, und schmeißt sein Geld raus, normal ist, : durchlüften und tief durchatmen, also sich seiner Seele und dem überfrachteten Gehirn frische Luft, Suerstoff als Lebenselixier zu geben.

Wir Spielsüchtigen sind gehalten, unser System wieder auf eigene freie Entscheidungen zu polen. Bei mir ist es der "aufrichtige Wunsch", mir etwas zu erarbeiten, etwas zu lernen, daß ich konstruktiv umsetzten kann.

Ich habe die freie Entscheidung, mich für einen Tag - Heute - vom zwanghaften Glücksspiel fernzuhalten. Dafür fülle ich den Tag mit Aktivitäten, die mal unangenehm, aber auch sehr schön seinen können. Das bringt mich wieder in ein Gleichmaß meiner Gefühlswelt.

schöne 24 Stunden
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: Ich und meine Spielsucht
« Antwort #8 am: 26 Juni 2022, 21:47:58 »
Hallo ihr drei,

wie schon erwähnt, war es keinesfalls böse gemeint, aber vielleicht sollte man letztendlich zwischen "Kettenrauchern" und "Gelegenheitsrauchern" im Bezug auf unsere Spielsucht unterscheiden und in meinem Fall gehöre ich leider zu den "EXTREM-Kettenrauchern", der knapp 400k bzw. mehr als sein Hab und Gut verzockt hat und bereits einen -leider misslungenen- Suizidversuch hinter sich hat...

Was ich damit sagen will ist, dass nicht jeder -je nach Schweregrad- empfänglich für solche Ratschläge ist und sie einen oft nur noch mehr verzweifeln lassen!

Ich will keinem Spielsüchtigen die Hoffnung nehmen (ganz im Gegenteil), denn ich berichte ausschließlich über meine Sicht der Dinge... und das ist ja hoffentlich erlaubt!  ;)

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Offline Olli

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Re: Ich und meine Spielsucht
« Antwort #9 am: 26 Juni 2022, 22:00:19 »
Zitat
und das ist ja hoffentlich erlaubt!

Ne ... so nicht ... da muss "hoffentlich" raus und dann fehlt ein Wort: "ausdrücklich"! :)

Ich finde es gut, dass Du hier Deine Interpretation einbringst. So führt es dazu, dass wir das Thema ausweiten und so ein besseres Verständnis zu dem Thema aufbringen.

Was ich schade finde, das ist zum Einen das " -leider misslungenen- Suizidversuch". Zum Anderen ist es die negative und ein Stück weit hoffnungslose Sicht auf Deine Person.

Um aber darauf näher eingehen zu können, brauche ich mehr Input über Dich. Magst Du Dich mal etwas detaillierter vorstellen?
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Ich und meine Spielsucht
« Antwort #10 am: 26 Juni 2022, 22:29:59 »
Da Du "etwas" detaillierter erwähnt hast, mache ich es natürlich gerne, denn würde man dieses Wort weglassen, würde es in meinem Fall definitiv den Rahmen sprengen...  ;)

Was ich vorweg bzw. bezüglich meines angesprochenen Suizidversuchs vielleicht erwähnen sollte ist, dass man mir meine abartige Spielsucht vollständig nehmen könnte und ich hätte nach wie vor keine Lust mehr zu leben... klingt hart, aber wenn es so ist, sollte man sich nicht selbst belügen!
Soll heißen, dass bei mir so so viel im Argen liegt, dass das Spielen nahezu schon eine gelungene Abwechslung bzw. der einzige Kick im Leben ist, auch wenn es sich schlußendlich noch negativer auf dieses auswirkt. Deshalb ist nachvollziehbarer Weise auch keinerlei Motivation bezüglich einer Therapie und dergleichen vorhanden.

Ich habe unzählige psychische Probleme, fast ebenso viele körper- bzw. gesundheitliche und mein Liebesleben ist seit unzähligen Jahren aufgrund einer damals sehr sehr schmerzhaften Beziehung nicht mehr vorhanden. Ich denke, dass diese Argumente ausreichen, um meine Einstellung zum Leben nachvollziehen zu können.

Keinesfalls will ich jemandem die Hoffnung "auf Heilung" nehmen, aber gleichzeitig verlange ich, dass man meine Einstellung (ausschließlich auf mein eigenes Leben bezogen) respektiert!

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Offline andreasg

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Re: Ich und meine Spielsucht
« Antwort #11 am: 27 Juni 2022, 00:03:49 »
Hallo Just,

das sind lediglich Ausflüchte aus Deiner Realität. Spielsucht ist nicht bei jedermann heilbar, aber es gibt Spielsüchtige auf dem Genesungsweg. Das ist der Blickwinkel, den wir uns anschauen müssen!

Geht nicht - geht nicht.

Kein Problem ist zu groß, daß wir die Hoffnung verlieren müssen, es nicht lösen zu können.

Das Stichwort "Liebesleben" bedrückt mich, immer noch, auch wenn das Älterwerden dem natürliche Schranken setzt. Und genau daß ,das Fehlen einer erfüllten Libido, habe ich in der Psychosomatischen Klinik angesprochen, und ich habe infolgedessen Pferde kotzen gesehen.. Und ich habe Antworten darauf bekomen.
Mit einem früheren Forenfreund teilte und teile ich meine Erfahrungen in der Klinik, und schaue, wie ich Heute damit umgehe.

Ich bin gerne mit dem Wort: "Selbstmitleid" konfrontiert worden. Das half dann auch nur meinen Depressionen weiter auf ihrem Vormarsch.

Ich habe einen neuen Leitsatz: "Eine liebende Kraft gibt uns das, was wir alleine nicht tun können, die Fußarbeit aber müssen wir selber bewältigen..

Einen Tag zur Zeit

Andreas

Bei Suiziddruck: 112 anrufen!
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: Ich und meine Spielsucht
« Antwort #12 am: 27 Juni 2022, 08:17:26 »
Hi Just!

Danke für deinen kritischen Beitrag, aber ich habe das nicht Larifari dahergesagt.
Diese Geschichte liest sich wie meine und ich wollte nur das unterstützen, was sich da bei ihm/ihr im Kopf eh schon eingestellt hat.

LG

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Wirbelwind

Re: Ich und meine Spielsucht
« Antwort #13 am: 27 Juni 2022, 19:38:41 »
Hallo Just

Ich hab jetzt nicht alles gelesen aber eines kann ich Dir sagen

Seit über 13 Jahren bin ich in Behandlung, Summen kann ich nicht benennen und ehrlich gesagt will ich das auch nicht, ich hab ein katastrophales Leben hinter mir, incl. Suizidversuchen und JETZT wo es mir LAAAAAANGSAM anfängt besser zu gehen fährt mein Körper alles hoch was ihm einfällt bis hin zu ner Panikattacke heute Nacht während des schlafens.
Hab die Nacht und den Tag relativ gut überstanden und

HEY ICH LEBE NOCH !!!!

Hab Therapeutin und Neurologe informiert und kaum das ich hier schreibe zitter ich und bin sowas von angenervt aber auch das wird VORBEIGEHEN !!!!

AUFGEBEN ist KEINE Option !!!  ;) ;) ;) ;) ;)

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Online Fury

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Re: Ich und meine Spielsucht
« Antwort #14 am: 04 Juli 2022, 15:36:46 »
Zitat
Was ich vorweg bzw. bezüglich meines angesprochenen Suizidversuchs vielleicht erwähnen sollte ist, dass man mir meine abartige Spielsucht vollständig nehmen könnte und ich hätte nach wie vor keine Lust mehr zu leben... klingt hart, aber wenn es so ist, sollte man sich nicht selbst belügen!
Soll heißen, dass bei mir so so viel im Argen liegt, dass das Spielen nahezu schon eine gelungene Abwechslung bzw. der einzige Kick im Leben ist, auch wenn es sich schlußendlich noch negativer auf dieses auswirkt. Deshalb ist nachvollziehbarer Weise auch keinerlei Motivation bezüglich einer Therapie und dergleichen vorhanden.

Ich kann den Inhalt deines Textes gut nachvollziehen und sehe/erlebe es ähnlich - ohne jetzt Details zu beschreiben...Sportwetten waren/sind für mich eine gute Ablenkung, so dass ich mich nicht auf meine anderen Probleme fokussieren muss/musste.
Sie stellen/stellten für mich auch eine Art "Lebensqualität" dar und ich wollte diese nicht aufgeben - wären diese nur im Rahmen geblieben/abgelaufen.
Wie schon - bestimmt auch schon von anderen mehrfach - beschrieben, setzt sich aber ein  "Automatismus" in Gang, den ich/man nicht kontrollieren kann und der mich/uns eine Menge Kohle gekostet hat.
Ich empfinde mein Leben auch als (harmlos ausgedrückt) sehr unfair und fühle mich von etwas dominiert, was ich nicht als "ich" bezeichnen würde - sonst wären viele Dinge in meinem Leben anders gelaufen.

Was ich damit sagen möchte: Ich versuche die Dinge die ich beeinflussen kann zu beeinflussen, damit ich mir später selber nicht vorwerfen muss, es noch schlimmer gemacht zu haben. Alles andere liegt nicht in meiner Verantwortung/Gewalt...
« Letzte Änderung: 04 Juli 2022, 15:40:35 von Fury »

 

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