Hallo Ihr lieben,
ich bin seit ca. 8Wochen Trocken (seit 24jahren sucht) und komme im Moment auch sehr gut klar soweit. Dank der Oasis sperre habe ich mich jetzt damit quasi selbst geheilt. Ja ich weis, die sperre ist noch nicht durch und trotzdem ist es mir gelungen dadurch mir selber eine sperre für die Sucht zu geben.

Vorher bin natürlich durch die Hölle gegangen und bevor sich wieder altbacken von damals wiederholen, den Schlussstrich gezogen.
Ich war kurz davor, wieder alles zu verspielen und da kam dann meine 4 Köpfe auf 40Cent und der Rest des Geldes was ich verzockte von dem Tag, war auch wieder drinne.
Mit meinem Gewinn merkte ich aber wie ich Haarscharf die Kurve genommen habe, anstatt wieder in den abgrund runter zu heizen.
Nur eine kleine Vorgeschichte und nun zu meiner Frage!
Wie macht Ihr es, wenn Ihr trocken seit, die damit verbundenen Seelischen Störungen zu reparieren.
-Depressionen
-Impulskontrollstörung
usw.
Zur Zeit habe ich ein riesen Problem mit meiner Impulskontrollstörung. Meine Beziehung steht alleine deswegen auf der Kippe. Wenn ich mal hier und da meine schlechte laune bekomme, weil mir dieses oder jenes auf die pisse geht, es sind natürlich immer nur kleinigkeiten, die mich nerven. Sie denkt nun natürlich das ich keine Lust auf die Familie habe aber das stimmt absolut nicht. Ich liebe Sie über alles und Sie ist auch noch mitunter einer der Gründe wieso das alles so super mit der Sucht klappt.
Aber immer diese ständigen streitereien wegen meiner schlechten Laune halte ich langsam. nicht mehr durch. Die Streits Zerreissen mein herz und machen mich psychisch so fertig, vorallem wenn Sie mich dann noch beleidigt und mir böse Sachen zu mir sagt.
Wie soll ich mir nun weiter helfen??
Von Therapien uns SHG halte ich nichts. Lieber bin ich mein eigener Herr und packe alles selber an. Nen Therapeuten zu bekommen, überhaupt die motivation zu finden und jemanden zu suchen, ist für mich zu viel.
Freue mich schon sehr auf eure Antworten.

euer Dennis

Hey,

Von Therapien uns SHG halte ich nichts.

Genau das hilft aber......genau das ist eine der besten Lösungen für Suchtdruck, für deine Laune,für deine Beziehung.  Denn der Stress in der Beziehung, aber auch Langeweile oder weil du dir mal was gutes tun willst  und die Gewohnheiten bringen dich wieder zu einem Rückfall.

Kennst du den Grund ,den Auslöser für deine Sucht?

LG Wolke

Wenn ich den wirklich waren Grund kennen lernen will, dann muss ich gaaanz tief in mich hinein gehen. Ich glaube schon das es tief verwurzelt ist, ungefähr mit 8 Jahren bin ich schon mit Geldspielautomaten in Kontakt gekommen. Ob es wirklich daher kommt, ist nur eine eigene These, dennoch gehe ich davon aus.
In einer SHG war ich auch schon, war nicht so gut besucht und denke mal wegen corona, das nur die gleichen Leute da waren.
Liiiiebend gerne möchte ich zur Therapie, nur dann aber auch eine, die wirklich auf mich zugeschnitten ist. Welche Klinik ist dann die richtige und wo bin ich am besten beraten??
Ich habe sehr viel scheiße gebaut und hinter mir. Das nach einer so langen Spielsuchtphase, sich irgendwelche Psychische Krankheiten, entwickelt haben stellt sich für mich ausser frage.
Zur Zeit fühle ich mich wirklich so als ob eine enorme lasst von mir fällt und ich Selbstbewwusst genug bin Nein zu sagen. Trigger Effekte habe ich auch nicht mehr, wie das sonst immer so war.
Nach dem heutigen Streit habe ich gemerkt, wieviele Macken auf einmal sich entwickelt haben. Ich möchte einfach nur noch ein glückliches harmonisches Leben mit meiner Zauberfee und ich werde alles dafür tun was ich kann.

So wie Du hab ich vor 15 Jahren auch geschrieben und geredet 

Du wirst alles zerdenken und zerreden können, ALL das bringt dich NICHT weiter.

Denk nicht mehr groß nach, geh auf ne Akutstation und lass dich darauf ein das DIR geholfen werden KANN.

Deine "eigene" These ist durchaus richtig -unter anderem- ich saß zum ersten mal mit ca 5 an so ner Kiste und hinter mir wurde fleißig weitergesoffen, ...

Ich wollte NUR auf den Spielplatz "spielen" und durfte die welt der blinkenden Lichter auf mich wirken lassen ^^

40 Jahre später ist dieser kleine bengel immernoch ein GROSSER Begleiter in meinem Leben und ich mach nun seit nunmehr 10 Jahren+ Therapien und alles was dazu gehört, mal schlechter mal BESSER was aber auch wiederum NORMAL ist, niemandem geht es IMMER gut... 

Von Therapien uns SHG halte ich nichts. Lieber bin ich mein eigener Herr und packe alles selber an. Nen Therapeuten zu bekommen, überhaupt die motivation zu finden und jemanden zu suchen, ist für mich zu viel.

Ja ne ist klar, du investierst die kraft ja auch lieber ins zocken, das ist mega anstrengend

Sorry, aber irgendwie musste das noch raus,....

Hallo Dennis,

auf eine Therapie muss man sich einlassen und man muss alles erzählen.  Nix aus Scham weglassen und wenn du dir bei manchen Sachen nicht sicher bist  ob sie wichtig sind ,dann sprich sie trotzdem an. Ein Therapeut braucht Infos,sonst kann er nicht mit dir arbeiten.  Er kann ja nicht Hellsehen.
Ich habe eine Verhaltenstherapie gemacht.  Da wurde an der Sucht und an dem Suchtauslöser gleichzeitig gearbeitet. Ich wollte erst  mehr die Sucht bearbeitet haben 70:30 ,später ging es immer mehr und mehr in die andere Richtung.  Ein paar andere Themen,auch akute Probleme von mir, waren auch immer mal Gesprächsthema.
Ein guter Therapeut will deine Ziele und Wünsche wissen  und durch die Gespräche, Hausaufgaben, Übungen (auf die man sich teilweise einlassen muss),wird die Therapie nur auf dich zugeschnitten.....mit deiner Hilfe. Du kannst dich nicht dahinsetzen und sagen........los mach mich gesund.
Es ist Arbeit an dir selber und du wirst merken, dass die Gespräche, die Übungen was mit dir machen,es arbeitet in dir ,es verändert was.
Man muss sich auch auf Übungen einlassen, wo man erst denkt, hä,was soll denn jetzt das......? Aber sie helfen/wirken. 

In einer SHG von der Caritas hast du z. B eine therapeutisch begleitete SHG. Zwischendurch hast du auch immer Einzelgespräche und wenn  du dich für eine Therapie in einer Klinik entscheiden solltest, helfen sie dir bei den Formalitäten und die Nachsorge,nach der Therapie, machst du auch bei Ihnen. Das sind dann nochmal Einzelgespräche jede Woche für einige Monate.  Dann vergrößern sich die Abstände. 

Es gibt sicherlich einige wenige Menschen, die es alleine schaffen und zuerst wollen wir es alle alleine schaffen  ,da bin ich keine Ausnahme, aber es gab spielfreie Tage,Wochen und Monate und immer wieder Rückfälle. Ich habe es erst mit professioneller Hilfe der Therapeutin und der SHG geschafft und der Hilfe von Freunden. Dieses Zusammenspiel aller 3 Faktoren war wichtig. 

LG Wolke

Hi Dennis!

Wie meisterst Du denn sonst so Dein Leben? Hast Du einen Job? Verfolgst Du den regelmäßig? Gliederst Dich in ein Team ein? Wie sieht es mit Innovationen aus? Baust Du die in Deine Arbeit stetig ein?
Ich denke mit, dass Du mitten im Leben stehst und dort auch Deinen Mann stehst, wie man so schön sagt.

Was hält Dich davon ab, auch psychische Innovationen anzugehen und auszuprobieren?
Es kann Dir niemand hinter die Stirn schauen, wenn Du das nicht zulässt. So lenst Du mit entsprechender Offenheit jedwede Therapie in die Richtung, die Du einschlagen willst. Oder Du blockierst, um beide Extrema mal zu nennen, die Therapie und tönst anschließend: Sch... Therapeut... Das hat mir nichts gebracht!

Ich habe selbst keine Therapie gemacht. Aber ich habe in vielen Seminaren mit den Profis gesessen und auch jetzt bei der Gruppenleiterschulung waren die Erfahrungen mit ihnen sehr intensiv. Meine Grundeinstellung zu ihnen hat sich im Laufe der Jahre komplett gewandelt. Wie Du verspürte ich zuerst Mißtrauen - was aber auf meine eigenen Ängste zurück zu führen war.
Sie haben immer alles getan, um mir ihr Vertrauen zu verdienen. Das ist nämlich die Basis für den Erfolg einer Therapie.
Und wenn das mal nicht klappt zwischen Therapeut und Klient, dann ist es Deine Pflicht dies anzusprechen.
Erinnerst Du Dich an Karate Kid? Ans Zäune streichen? An "rechte Hand Politur aufbringen" und "linke Hand Politur einmassieren"?
Auch da hatte der Protagonist gemeckert, was das alles denn solle und ihm wurde dann gezeigt, dass er längst beim Karate angekommen war.