Wie würde man gefährdete Kunden wohl schützen? Mann würde den Zugang zu sämtlichen Anlageprodukten verwehren. Beim Glücksspiel jedenfalls ist es so. Man kann nicht sagen, Spiel A ist Böse und Spiel B ist weniger gefährlich.
Dieses Thema finde ich interessant, auch weil der Übergang fließend ist. Meine Lieblings-Metapher ist das Fleischmesser: in der Hand eines Metzgers wichtiges Arbeitsgerät, in der Hand eines Kleinkinds potenziell lebensgefährlich.
Der Markt ist ohnehin im deutschsprachigen Raum (ex Schweiz!) schon kaputtreguliert. in Deutschland haben die Scheinchen-Emittenten und CFD Buden durch erfolgreiche Lobbyarbeit das Sagen.
Ich habe politisch eine liberale Einstellung, mehr Regulierung brauchen wir nicht: der Staat bekommt es sowieso nicht geregelt die BaFin ist ein institutioneller Totalausfall (Stichwort Wirecard). Wer zocken will wird es dann eben in Zypern und Co fernab heimischer Regulierung tun. Viel mehr braucht es meiner Meinung nach Aufklärung bezüglich der Gefahr von Spielsucht, gewisse Instrumente sollten erst dann zugänglich sein wenn man eine gewisse Erfahrung ernsthaft nachweisen kann (nicht durch ein paar Mausklicks). Wie auch immer das in der Praxis umgesetzt werden kann.
Im Mekka des Kapitalismus, den US of A sind Zertifikate und Differenzkontraktwetten (CFDs) ja verboten. Ausserdem wird allen Konten unter 30k US$(?) die PDT Rule auferlegt (ich meine die Abkürzung steht für Pattern day trading Rule). Damit soll schlicht die Frequenz des Handelns eingeschränkt werden, man darf binnen 5 Handelstagen nicht mehr als 4 taggleiche Transaktionen (day trades) umsetzen. Egal wie realitätsfern die Regel auch ist, die Macher hatten sicherlich die Gefahren der Glückspielsucht im Sinn indem sie exzessives Handeln damit unterbinden wollten.
Langer Rede kurzer Sinn: es sollte was passieren, ich hab nur keine Ahnung was genau. Und Gebote sind besser als Verbote