Meine lieben Freunde,
ich habe heute den Schritt gewagt, mir hier ein wenig Hilfe und Beistand zu holen.
Ich möchte mich kurz vorstellen. Ich bin mitte 20, spielsüchtig, lange Zeit Alkohol und (harte) Drogen im schädlichen Maße konsumiert.
Ich möchte mit euch hier meine Geschichte teilen, weil sie so außergewöhnlich ist, wie es selten vorkommt und einem Freund von mir zu Liebe, der sich vergangenes Jahr das Leben genommen hat.
Ich möchte euch anhand meiner Geschichte warnen, falls es jemanden gibt, der sich mit meiner Situation identifiziert, jeden Menschen, den ich hier wegholen kann ist es mir wert. Also bitte verzeiht mir meine lange und authentische Vorgeschichte, die ich euch mitteile.
Aufgewachsen bin ich damals in einem mittelständigen bis gutbürgerlichen Elternhaus, ich hatte eine wunderschöne Kindheit, bis zum Alter von 10/11 Jahren. Ich habe als Kind viel Klavier gespielt, und Fußball seit ich 4 Jahre alt war. Alles in allem war ich eher introvertiert / autistisch und hatte viele Begabungen und Interessen auch im schulischen Bereich. Übersprungen in der 3. Klasse, da ich mich damals viel gelangweilt habe. Früher gemessener Intelligenzquotient von 130. Meine Eltern haben sich getrennt wo ich 4 war, ich kann mich noch an viele Gewaltausbrüche damals von meinem Vater erinnern. Etwas wie Liebe oder Zuneigung zeigen konnte er nie.
Ich kam aufs Gymnasium. Hier startete alles.. Ich war immer der jüngste in der Klasse und musste mich beweisen, ich wurde schnell zum Klassenclown und mein Notendurchschnitt verschlechterte sich vom guten Einserbereich in den mittleren Zweier Bereich. Das war aber von mir so gewollt. Ich fing an, Hausaufgaben nicht zu machen, oder gar nicht erst in die Schule zu gehen. Ich kassierte hier und da wegen Prügeleien oder anderer Kleinigkeiten Tadel und die Lehrer fingen an mich zu hassen. Ich fing mehr und mehr an, in der Freizeit auf dem Spielplatz abzuhängen und nicht mehr zum Fussballtraining zu gehen, manchmal machte ich mich auf den Weg in die Schule, nur um mich in den nächsten Park zu setzen und blau zu machen. Den Höhepunkt erreichte das ganze, als ich dann runter flog von der Schule. Alkoholkonsum im Unterricht mit 12 Jahren
Nächste Schule , nächstes Gymnasium. mit 13 Jahren in der 8. Klasse, Motivation = 0 , Schulleiter hat mir die letzte Chance gegeben, einen gymnasialen Werdegang wahrzunehmen. Hier gings richtig los. Notenschnitt verschlechterte sich auf den mittleren 3 er Bereich und ich begann neue Interessen zu entwickeln. Meine frühere "Leistungssportkarriere" ließ ich mehr und mehr schleifen, aus früherem 4-5 x Training wurde 1-2 x die Woche, auf dem Fußballplatz hing ich eigentlich nur noch ab, um dort mit den größeren Jungs abzuhängen, die schon Alkohol tranken und kifften. Hier lernte ich auch jemand kennen, dessen Onkel ein Cafe gehörte, in denen Automaten standen.
Und jetzt kommts zum eigentlich spannenden Teil. Ich sah, wie mein Freund Münzgeld in den Automaten schmiss (er war schon ca. 15 Jahre alt) und irgendwann hat die Ausspielung aufgeleuchtet, er war bei 4 Euro und versuchte hochzudrücken, er landete dann aber bei null. Er fragte mich, ob ich 50 Cent für ihn hätte und sagte, dass er sicher gewinnt. Tatsächlich gesagt getan, er drückte hoch und der Automat landete wieder bei der Ausspielung, ich bettelte ihn an auszuzahlen, was er tat. Wir machten 50/5 0, er bekam 2 Euro und ich bekam 2 Euro. Geld vervierfacht, nicht schlecht dachte ich mir. Ich bekam damals nur um die 1 Euro Taschengeld pro Tag, für mich waren selbst 2 Euro viel Geld.
Jetzt spitzte sich die Lage zu.. Ich begann gewerbsmäßig Ladendiebstahl zu begehen, ich malte Pläne auf von kleinen Läden, wir lenkten die Verkäufer ab, und der andere packte die Ware ein, oder wir klebten Etiketten von MP3 Player o.ä. um. Dann verkauften wir das Zeug. Ich spielte nun regelmässig mit 30-40 EUR pro Woche am Automaten. Dann wurde ich das erste mal beim Diebstahl bemerkt, ich erinnere mich sogar noch an den Tag , das Datum und daran was ich anhatte. Ich war genau mitte 13 Jahre alt und bei einem meiner Diebeszüge erwischt worden. Meine Mutter war außer sich und fing an sich Sorgen zu machen, zuvor dachte sie immer alles wäre gut bei mir. Danach hörte ich mit allem für ein paar Monate auf und konzentrierte mich auf die Schule. Die Noten wurden besser, wieder 2 er Noten, es gab Hoffnung. Kurz vor meinem 14. LJ dann der Schock. Ich hörte mit dem Fußball auf und wollte jetzt das ganz große Geld haben. Ich begann größere Dinger zu drehen, Raubdelikte , Drogenhandel o.ä. kamen dazu, um meine mittlerweile ziemlich ausgeprägte Spielsucht zu finanzieren. Ich kam das erste mal über einen Freund an jemand ran, der Gras organisieren konnte und in der Nähe von Holland bei sich zuhause anbaute. Ich schmuggelte das Gras in umgebauten Musikboxen vakuumverpackt rüber und vertickte es in der Schule. wir machten Sporthallen von Schulen leer.. Alles unbemerkt. Ich ging nur noch selten zur Schule auf dem Halbjahreszeugnis der 9. hatte ich 4 5 er noten.. das ging 1 Jahr so weiter, ich spielte mittlerweile alles.. Automaten, Sportwetten, Blackjack, Poker (online über account von vater, und offline kannte ich mittlerweile die tipico besitzer etc. ) ich wurde dann bald mit 15 angesprochen, von jemanden der sportwetten manipulation macht. da ging dsa ganze ding richtig los und auf einmal gings um 500 euro wetten (mit 15) . Ich verzockte viel im automaten oder wenn ich betrunken war und bekam immer mehr probleme. ich schrieb parallel meine leistungskurs arbeit in mathe über wahrscheinlichkeiten und stochastik, und ging danach an den automaten, mit dem wissen, wie schlecht die wahrscheinlichkeit ist.
schlussendlich bin ich mit 16 mehr oder weniger aufgewacht, wurde bei einem meiner kriminalitätssachen bemerkt, bei einer eher leichteren sache und habe die chance bekommen jugendgefängnis zu entgehen, wenn ich eine therapie mache mit sozialarbeitern jugendamt etc. , mein abi mache und mit der kriminalität aufhöre. ich hab mich dran gehalten, zumindest wurde ich nicht mehr bemerkt seit dem zeitpunkt erstmal. ich absolvierte mein abi mit 2,5 mit über 100 fehlstunden und war 17 jahre alt.
Jetzt geht die geschichte richtig los! ich habe seit dieser zeit so unglaubliches unvorstellbares leid erlebt, und würde es gerne mit euch teilen. ich möchte aber zuvor einen kleinen cut machen, und mir resonanz einholen, ob ihr überhaupt interessiert an meiner Geschichte seid. Wenn ja, werde ich sofort morgen die Fortsetzung erzählen.
Liebe grüße und ganz viel Kraft,
Giacomo