Hi Jule!
Herzlich willkommen!
Ich merkte schnell, ohne Hilfe von aussen geht das nicht. Also besuchte er eine amulante Therapie.
Schnell war klar, diese reicht nicht. Momentan befindet er sich in einer Klinik, war über Ostern aber zuhause.
Von den 4 Tagen wo er zuhause war, ist er an 2 Tagen spielen gewesen.
Also reicht die Stationäre auch nicht! Ich verrate Dir gerne auch warum ... weil er spielen will. Ganz einfach und simpel ... Punkt ... Ende ... Aus ...
Die Therapien hat er nicht für sich mitgemacht, sondern für Dich. So bringt er Dich zum Schweigen, um in aller Ruhe seiner Sucht zu frönen.
Ich rede hier nicht von Niedertracht oder sonstigem böswilligen Verhalten ... er hat einfach keine Krankheitseinsicht. Für ihn gibt es sicherlich viele Gründe, die sein Handeln rechtfertigen. "Langeweile" gehört da garantiert auch dazu. Doch das sind Ausreden.
Ich weiß nicht, was ich machen kann.
Nichts ... Egal, was Du machst, es ist seine Entscheidung ob er spielen geht oder nicht. Du kannst bitten und betteln - Du kannst ihn anschreien - Du kannst ihn vorne und hinten betüddeln ... das ist alles egal, denn er fällt die Entscheidungen!
So lange er aber spielen will, da kannst Du Dich aufreiben, wie Du willst ... Du bist diejenige, die leidet. Und nein, Dein Junge leidet nicht unter seiner Sucht - zumindest nicht genug. Für ihn ist der Vorteil höher als der Nachteil.
Ich habe mich hinterfragt, habe ich etwas falsch gemacht, ihn immer zu sehr behütet, ihm immer zu viel abgenommen etc.
Paperlapapp ...
Nehmen wir mal an Du hättest Fehler gemacht ... na und? Er ist doch alt genug heute sein Leben selbst in die Hand zu nehmen! Er ist erwachsen!
Ich stehe uneingeschränkt hinter meinem Sohn.
Autsch ... Bei dem Satz habe ich eine Assoziation, die eigentlich nicht so von Dir gedacht war. Du stellst Dich hintern an ... Zuerst kommt Dein Sohn und dann kommst erst Du ...
Passt das nicht im Kontext Deines Beitrages?
Ich lese hier etwas von fallen lasse. Für mich unmöglich.....
Ich würde das heute anders formulieren: Lasse ihn in Liebe los ... und zwar in sein eigenes Leben!
Lasse ihn die Verantwortung spüren, die damit einher geht. Lasse ihn die Konsequenzen, die aus seinem Handeln entstehen, am eigenen Leibe und Geist spüren!
Ich habe 20 Jahre in der Sucht verbracht. Meine Eltern haben auf ihre unbeholfene Art auf mich eingeredet. Ich bin zigfach rausgeschmissen und wieder aufgenommen worden. Etwas dafür tun brauchte ich nicht. Heute denke ich mir, dass es wohl besser für mich gewesen wäre, wenn sie mich mal nicht wieder aufgenommen hätten.
Einmal habe ich zwei Wochen im Auto geschlafen ... im tiefsten Winter. Die Abende habe ich in Spielhallen verbracht. Ich hatte keine Einsicht und ich wusste ja schon ganz genau ... ich werde wieder aufgenommen.
Am Ende dieser zwei Wochen gingen mir langsam aber sicher die sauberen Klamotten aus. Mich selbst konnte ich in einem Raum meines AG mit Dusche und Waschbecken pflegen.
Wie lange hätte es wohl noch gebraucht, bis ich angefangen hätte über meine Situation nachzudenken und sie neu zu bewerten?
Ich weiss es nicht mit Sicherheit ... vielleicht 2 Wochen oder drei?
Nein, ich wurde aufgenommen ... meine Wäsche wurde gewaschen ... und ich machte weiter wie bisher. Erst wieder zurückhaltender ... irgendwann wieder wie eh und je ...
Du bist keine schlechte Mutter, wenn Du ihn in sein Leben entlässt! Rede Dir sowas doch bitte nicht ein!
Normalerweise geschieht die Abnabelung in der Pubertät - nicht mit 26 ...
Die Abnabelung geschieht auch nicht nur einseitig - Du musst diesen Prozess anscheinend auch noch durchlaufen ... kann das sein?
Wenn Du ihm, wie jetzt halbherzig geschehen, Deine Grenzen zeigst, dann ist das absolut richtig und nötig! Das war sehr gut!
Wie oft hast Du das schon gesagt? Wie oft gab es keine Konsequenzen? Überrasche ihn und Dich ... schockiere ihn ... setze die Konsequenzen um, die Du angedroht hast! Das ist Deine Pflicht Dir selbst und auch ihm gegenüber!
Bedeutet Muttersein nicht auch, in schlechten Zeiten an der Seite seines Kindes zu sein.
Nein! #Dumm aus der Wäsche schau# Du redest hier von wirklich alltäglichen Situationen, bei denen das durchaus zutrifft.
Doch wir reden hier über Sucht. Da ist es nunmal so, dass Du eher seine Sucht förderst, wenn Du ihm zu viel abnimmst.
Hinzu kommt, dass Du selbst darüber krank werden kannst, wenn Du nicht auf Dich aufpasst!
Es gibt eine Zeit in der Du einfach nichts machen kannst und ihn lieber in Liebe loslässt und es gibt eine Zeit, in der Du ihn unterstützen kannst. Diese beiden Zeiten sind schwer zu erkennen - die Grenzen verschwimmen manchmal - der Zeitenwechsel ist abhängig von seinem Bestreben seine Sucht zum Stillstand zu bringen - also von seiner Abstinenzentscheidung.
In Deinem Beitrag sehe ich die aber nicht. Im Gegenteil, ihr führt ein Tänzchen auf. Du denkst, dass Du führst, wirst aber geführt.
Er denkt, dass er geführt wird, gibt aber permanent die Richtung vor. Das ist im Grunde ein Spiel, was ihr da spielt.
Eines mit zwei Verlierern, die gar nicht wissen, dass sie verlieren. Ihr habt Euch beide ein so genanntes OK-Plateau geschaffen.
Das kann nur verlassen werden, wenn einer von Euch sagt: Es reicht mir!
Spreche Du es aus und bringe ihn so dazu es in Zukunft auch sagen zu können!
Was geht in einem Suchtkranken vor, dass er nach wochenlanger Abstinenz plötzlich wieder los geht?
Wenn ich als Spieler abstinent werden will, dann muss ich etwas dafür tun. Eine Sache, die bereits hundertprozentig in der ambulanten Therapie angesprochen wurde, ist für den Betroffenen der Entzug des Suchtmittels - also des Geldes.
Habt Ihr zwei ... Sohnemann und Du darüber kommuniziert? Wie kam er an sein Geld zum Spielen?
Ich vermute mal, dass er Dir nichts darüber gesagt hat. Wenn dem so ist, dann gab es niemals eine Abstinenz, sondern lediglich eine Spielpause.