Hi Olli!
Danke Dir erst einmal für die schnelle Antwort.
Ich denke noch genauso, wie ich es damals geschrieben habe. Ich möchte auf keinen Fall Entschuldigungen oder Ausreden für die zwei Rückfälle ergründen.
Vielmehr möchte ich daraus lernen - weshalb es für mich wichtig ist, wie es zu Rückfällen kam.
Natürlich arbeite ich daran bereits in der Therapie, aber außerhalb der Therapie gilt es ja, das Ganze umzusetzen.
Mit dem Plan war eigentlich die spielfreie Übergabe des Kontos gemeint, nicht das geplante Spielen. Aber wie wir wissen, sind Rückfälle immer geplant, meist sogar unterbewusst.
Wie es mir während des Spielens ging? Furchtbar, ich habe mir von der ersten Sekunde an Vorwürfe gemacht. Das Spielen nutze ich zur Flucht, wenn ich in unangenehmen Situationen stecke. Natürlich war das Spielen zu der Zeit im Vordergrund, weswegen ich dahingehend die eigentliche Situation "beiseite" schieben konnte.
Nach dem Spielen überkam mich eine Welle der Scham, welche ich aber schnell wieder ablegen konnte. Gleich danach habe ich es meiner Therapeutin geschrieben.
In diesem Zeitpunkt habe ich das Geld als Lehrgeld verbucht und versuche nicht an dem finanziellen Aspekt zu denken, sondern vielmehr an den Genesungsweg. Ich habe einen Motivations-boost und mir geht es komischerweise nicht schlecht. Ich weiß nur nicht, was ich davon halten soll.
Und natürlich ändert das Spielen nichts an meiner blöden Situation, denn am Ende kommt diese um ein Vielfaches konzentriert zurück.
Ich habe wirklich das Gefühl, als machte ich nicht genug für meine Genesung. Ich habe die Abstinenzentscheidung getroffen, bekomme aber immer öfter das Gefühl, als würde ich mir etwas vormachen. Ich sollte meine Willensstärke verwenden, um mein Studium abzuschließen und im Leben voranzukommen, entsprechend meiner Werte und Ziele.
Edit: Mir geht es nun doch schlecht. Ich fühl mich ein wenig verloren und hilflos, wahrscheinlich wegen der Schuldgefühle. Das wird wohl wieder ein bisschen Zeit benötigen, bis ich wieder bessere Laune hab.