Ach herrje ... wieso muss denn das leidige Thema Schuhe angesprochen werden?
Guten Morgen zusammen!
Für mich ist das immer wieder ein Graus ... wieso? Versucht mal in Größe 49-50 ein paar Schuhe zu finden! Überhaupt Geschäfte zu finden, die diese führen! Im letzten Sommer bin ich 50 km gefahren, ins Bergische Land hinein, quer über die Berge und Dörfer.
Da habe ich mir direkt 4 Paar Schuhe gekauft - 2 Paar feste und 2 Paar offene Schuhe. An der Kasse bekam ich eine Tube Schuhcreme geschenkt - es waren ja auch bald 450 € ... Dat is nix Besonderes ... kein Schlangenleder oder sonstiger Schnickschnack ... einfache maschinelle Ware, wie es heute üblich ist ... nur eben in Übergröße ...
Aber zum Thema ... Geld ...
Ich habe 2 Jahrzehnte lang Geld nicht gewertschätzt. Es war Suchtmittel. Je mehr Geld ich hatte, umso länger konnte ich der Sucht frönen. Das führt dann natürlich auch dazu, dass ich mir hier und da "günstigere" Artikel gekauft habe, um nur kurze Zeit später hunderte von Euros zu verballern.
Ich habe mir irgendwann einmal ein elektronisches Haushaltsbuch zugelegt. Ich wollte genau wissen, wofür ich Geld ausgebe.
Ich wollte sehen, was ich einnehme, ausgebe und was am Ende übrig bleibt. 2 Jahre habe ich es gemacht und dann wurde es mir zu langweilig. Ich hatte da keine großen Schwankungen in meinem Kaufverhalten und so stand da Monat für Monat immer wieder das Gleiche. Allerdings habe ich so auch angefangen zu planen mit meinem Geld.
Mein Häuschen schluckt derzeit am Meisten meines Geldes. Hier bin ich bereit weniger Geld in Verschleißartikel zu stecken, dafür aber umso mehr in Dinge, die ich fest einbaue und die bleiben.
Ich will nur ein Beispiel nennen: An 3 Stellen im Haus habe ich Akzente gesetzt mit Glas-Alu-Mosaik - 160 € / m² - Plus Kleber, Fugzeug und Edelstahlleisten.
Ich sehe diese Flächen aber jeden Tag und ich erfreue mich auch daran.
Letzte Woche ist der Sekretär meines Vaters bei mir abgeliefert worden. Es ist eine Antiquität. Irgendwie passt er gar nicht in meine Einrichtung, doch er bekommt trotzdem sein Plätzchen. Es ist 35 Jahre, wenn nicht länger her, da hat mein Vater ihn bei Kunden gekauft. Das Ehepaar war bereits in Rente und sie hatten in ihrem riesigen Haus Antiquitäten gehortet. Kein Wunder, sie haben damals damit gehandelt gehabt. 6.000 DM hat mein Vater dafür hin gelegt, bzw. mit seiner Arbeit verrechnet.
Ein paar Jahre vorher ist er schon mal restauriert worden. Seitdem hat der Zahn der Zeit aber auch wieder an ihm genagt.
Ich weiss noch wie viel Aufwand mein Vater erbracht hatte, um den Sekretär heller zu bekommen. Erst ging er mit Beize daran. Womit bekommt ein Fliesenleger Kalkschleier vom Verfugen von den Fliesen? Richtig - er hatte noch etwas von dem Mittelchen übrig und eines Tages kam ich nach Hause und der Sekretät stand dem Haus gegenüber auf einer Wiese und mein Vater behandelte das Schätzchen mit Salzsäure! Entfernte dieses dann unter fließend Wasser ...
Da kann ich heute echt immer noch ungläubig den Kopf drüber schütteln.
Nun, an der rechten Seite kann man Spuren der Salzsäure sehen. Da ist sie wohl herunter gelaufen und hat sich eingefressen.
Man müsste das aber mit Haut und Knochenleim schlämmen und somit wieder verfestigen können.
Hatte ich schon gesagt, wieso man das Möbel nicht heller bekommt? Es ist aus Mooreiche! D.h. dass der Baumstamm jahrelang im Moor gelegen hat und regelrecht getränkt wurde mit den Farbstoffen - bis in die kleinste Pore hinein.
Nun ja .. auch hier bin ich bereit Geld in die Hand zu nehmen. Ich suche gerade einen Restaurator und schaue mir tatsächlich Schreinervideos an in meiner Freizeit. Aber auch hier werde ich mich noch einige Jährchen dran erfreuen können.