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Der Reiz des Daytradings

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Re: Der Reiz des Daytradings
« Antwort #45 am: 03 April 2022, 19:55:48 »
Beim triggern meine ich alltagseiflüsse wie krieg, corona, rohstoffe, und und und... Tagtäglich werden zukunftszenarien angepriesen. Und der medienkonsument mittendrin

Re: Der Reiz des Daytradings
« Antwort #46 am: 03 April 2022, 20:18:33 »
Ausserdem denke ich gibt es hier sehr viele die vom casino Konto aufs trade Konto umgestiegen sind...!

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Offline Olli

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Re: Der Reiz des Daytradings
« Antwort #47 am: 03 April 2022, 20:37:40 »
Hi!

Zitat
Wie lost trades schon erwähnt hat ist day traden mittlerweile oft schon als ganz normal angesehenen.

Aber wie kommst Du denn darauf? Mein Freundeskreis tradet nicht ... meine Kollegen auch nicht ... dito mein ziemlich großer Bekanntenkreis.

Traden ist eine Modeerscheinung, wie damals um 2006 das Pokern. Die Medien puschen das Traden, wenn auch noch in Maßen. Werbung für entsprechende Apps oder Portale wird i.m.A. gerade ziemlich viel betrieben.

Nur weil ein paar Leute das immer wieder behaupten, wird es nicht wahrer ...

Der Großteil unserer Gesellschaft hat überhaupt nicht die Knete dafür ...
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Der Reiz des Daytradings
« Antwort #48 am: 03 April 2022, 20:54:47 »
Olli du hast nicht ganz recht. Weil viele darüber nicht reden!
So sehe ich das.
Fragst du allerdings mal nach..., kommen Antworten wie ja paar Euro hier paar Euro da angelegt...

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Offline Wolke 7

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Re: Der Reiz des Daytradings
« Antwort #49 am: 03 April 2022, 21:25:28 »
Hey,

in meinem Freundes,Familien und Bekanntenkreis tradet auch niemand. 
Das Geld liegt auf dem Tagesgeldkonto oder wurde in Eigentum oder in die Selbstständigkeit investiert. 

LG Wolke

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Offline Ambivalenzforscher

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Re: Der Reiz des Daytradings
« Antwort #50 am: 04 April 2022, 17:36:25 »
Danke für den regen Austausch hier. Ich finde mich als "Tradingsüchtiger" in vielem wieder. Über einen direkten Austausch im Rahmen der angebotenen Webmeetings freue ich mich.
@Olaf: werde mir Samstag 19:00 frei halten und würde mich freuen wenn die beiden "Losts" ;-) auch dabei wären.

Viele zuversichtliche Grüße
"Lernling" Chris
Danke fürs zuhören, miteinander austauschen, einander unterstützen.

Euer Ambivalenzforscher Chris

Re: Der Reiz des Daytradings
« Antwort #51 am: 04 April 2022, 20:34:21 »
Edit Olli: Vollzitat entfernt


Hallo Ambivalenz Forscher, deine Geschichte interessiert mich sehr, hast du sie schon gepostet?

Ich bin leider an einer Gürtelrose erkrankt und war gestern im Krankenhaus, daher erstmal Out of order.
« Letzte Änderung: 05 April 2022, 05:37:08 von Olli »

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Offline Ambivalenzforscher

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Re: Der Reiz des Daytradings
« Antwort #52 am: 04 April 2022, 20:46:37 »
Edit Olli: Vollzitat entfernt

Gute Genesung wünsche ich dir in aller erster Linie.
 
Nein, ich habe meine Geschichte nicht gepostet, hab dies auch derzeit nicht vor.  Vielleicht sehen und hören wir uns ja mal direkt in einem der angebotenen Webmeetings :)
« Letzte Änderung: 05 April 2022, 11:01:45 von Olli »
Danke fürs zuhören, miteinander austauschen, einander unterstützen.

Euer Ambivalenzforscher Chris

Re: Der Reiz des Daytradings
« Antwort #53 am: 04 April 2022, 20:53:36 »
Edit Olli: Vollzitat entfernt

Schade, der Austausch bereichert mich immer sehr und das Gefühl, nicht die einzig "Doofe" zu sein. Vlt bis bald im Meeting!
« Letzte Änderung: 05 April 2022, 05:37:50 von Olli »

Re: Der Reiz des Daytradings
« Antwort #54 am: 13 April 2022, 22:43:59 »
@ Wolke 7:
Ich finde deinen Beitrag gerade nicht mehr, aber das 1% Hörbuch gibt es kostenlos auf Youtube. Ein sehr gutes Zitat, welches zu deinem Beitrag passt:" Gewohnheiten sind der Zinseszins der Selbstoptimierung."

Re: Der Reiz des Daytradings
« Antwort #55 am: 13 April 2022, 22:56:02 »
Gerade bin ich ziemlich verzweifelt. Ich habe leider weiter gespielt und viel Geld verloren. Ich habe mich heute zum zweiten Mal meiner Mutter anvertraut und ihr gesagt, dass ich nicht mehr weiter weiß und mir endlich Hilfe suchen muss. Kurze Zeit später rief mich mein Vater zurück und hat mir heftige Vorwürfe gemacht. Wegen mir leidet meine Mutter jetzt, ich soll einfach aufhören zu spielen, kann keine Verantwortung für meine Kinder übernehmen, er ist stinksauer etc.
Wir haben dann später nochmal telefoniert und beide gesagt, dass es besser ist, den Kontakt so lange abzubrechen, bis mein Leben wieder in Ordnung ist.
Schon traurig, ich wende mich hilfesuchend an meine Eltern und bekomme am Ende nur Vorwürfe und einen Kontaktabbruch.
Naja, ich bin fast 40 und muss es allein schaffen.

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Offline Wolke 7

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Re: Der Reiz des Daytradings
« Antwort #56 am: 14 April 2022, 06:04:45 »
Hey Lostnasdaq,

schön,dass du dich wieder angemeldet hast.

Deine Eltern sind überfordert und kennen sich mit Trading,Pokern und OC überhaupt nicht aus.

Wie weit bist du mit der Suchtberatung? Warst du schon da ? Oft haben die Kontakte zu einer SHG oder leiten direkt selber eine.
Du wolltest neben der Suchtberatung jemanden haben,der dein Geld verwaltet.  Vertrau dich deiner besten Freundin oder deinem besten Freund an. Die können das übernehmen. Lösch das Onlinebanking !!

Du musst ins Handeln kommen. Dir war dein Alltag zu langweilig, jetzt ist er es nicht mehr. Jetzt kommen viele neue Dinge auf dich zu ,wenn du die ersten Schritte machst. Also ,ruf gleich bei der Suchtberatung an,such dir eine SHG ,verabredet dich mit deinen besten Freunden ,um dich ihnen anzuvertrauen......

LG Wolke


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Offline Olli

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Re: Der Reiz des Daytradings
« Antwort #57 am: 14 April 2022, 06:53:04 »
Hallo meine Liebe!

Da bist Du ja wieder ... :) Vielen Dank, dass Du Dich erinnerst, wo Du Gehör findest!

Ich möchte ein wenig auf Deinen Vater eingehen. Schaue Dir auch mal den Film an, den Ilona eingestellt hat.
Erinnere Dich zurück, wie es bei Dir selbst war, als Du noch nicht problematisch getradet hast. Hast Du Dir irgend etwas unter Glücksspielsucht vorstellen können?
Man schnappt hier mal was auf und dort vielleicht auch noch mal. Das Wenige reicht dann aber schon für ein Bollwerk aus Vorurteilen.
Ach je ... der Klassiker: Na dann höre doch einfach auf!
Ja nu, wenn das denn mal so einfach wäre, nicht wahr? Einfach ist gar nichts, wenn es sich um eine Sucht handelt, gegen die Du Dich selbst ja noch gewehrt hast bisher. Einfacher wird es für Dich erst, wenn Du aktiv wirst und Dir Hilfe auch vor Ort organisierst.
Doch zurück zu Deinem Vater ... nein, gehen wir erst einmal zu meinem ...
20 Jahre habe ich gespielt und ca. 2 Monate, nachdem ich meine Abstinenzentscheidung durchgezogen habe, wollte ich mich meinem Vater gegenüber outen. Ich wollte es diesmal ... bisher gab es immer "Gründe" es zu müssen.
Also lenkte ich das Gespräch vorsichtig in die Richtung, bis er es schnallte. Was passierte ... ich flog raus.
Selbst nach 20 Jahren hatte er es nie für nötig gehalten, sich zu informieren, was Glücksspielsucht eigentlich bedeutet.
Da gab es irgendwo eine Blockade in ihm, sich dem zu stellen. Vielleicht hätte er dann über sein eigenes, jedoch nicht problematisches, Glücksspielverhalten nachdenken müssen? Er hat nie gelernt tiefgreifende Gespräche zu führen.
Selbst im letzten Jahr noch präsentierte er mir sein Vorurteil, dass die Spielfreiheit eine Frage des Willens und des Charakters wäre.
Wie üblich wurde ich nach 2 Wochen wieder aufgenommen. Damals sagte er dann das erste Mal: Suche Dir Hilfe!
Ich selbst sah diese Frage als einen Angriff gegen meine Person an, denn ich hatte ja auch meine Vorurteile. Doch er sagte mir mit den 3 Worten eigentlich: Ich kann Dir nicht helfen. Ich bin hilflos. Also suche sie Dir bitte dort, wo man Dir helfen kann.

Ich denke, dass Dein Vater hier ähnliche Motive hat. Gib ihm ein wenig Zeit sich zu aklimatisieren. Du kannst diese Zeit nutzen, um Dir Hilfe zu suchen. Und wenn Du ihm dann sagst, was Du bereits angeleiert hast, wird ihn das nicht nur beruhigen, er wird auch intuitiv stolz auf Dich sein. Auf diese Art kannst Du aktiv die Distanz zwischen Euch wieder aufheben.
Er ist Dein Vater - er wird es immer bleiben. Nicht nur Deine Mutter macht sich Sorgen - er auch! Sie sind aber auch keine jungen Hüpfer mehr. Ihnen fällt es etwas schwerer, sich der Situation zu stellen und sie anzugehen.
Ich glaube kaum, dass Deine Eltern für sich eine Suchtberatungsstelle aufsuchen werden. Es wird also in Zukunft Deine Aufgabe sein, ihnen über Dein Beispiel die Theamtik näher zu bringen. Es ist aber vollkommen normal, wenn Du jetzt hilflos denkst ... wie denn?
Du wirst auch dazu lernen. Du wirst das hin bekommen. Denn, wie heißt es doch so schön, alles, was Du benötigst, um spielfrei zu werden, steckt bereits in Dir. Du brauchst Dir nur helfen lassen, es heraus zu kitzeln.

Habe Geduld mit Deinem Vater - er wird auf seine Art das Beste versuchen, Dich doch noch zu unterstützen.

Du könntest ja am Samstag mit Deinen Eltern ins Webmeeting kommen? Why not?
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
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Re: Der Reiz des Daytradings
« Antwort #58 am: 14 April 2022, 10:26:24 »
@Wolke7 Tatsächlich habe ich niemanden mehr in meinem Umkreis, dem ich mich anvertrauen kann und möchte.
Ich habe nichts gegen mein Problem getan, weil ich es wieder nicht wahrhaben wollte. Es lief so gut und ich dachte, ich hätte alles unter Kontrolle.


Re: Der Reiz des Daytradings
« Antwort #59 am: 14 April 2022, 11:25:50 »
@Olli das klingt aber auch hart mit deinem Vater. Habt ihr jetzt eine gute Beziehung zueinander?
Mein Vater ist ein sehr schwieriger Mensch, mit dem sich keine tiefgründigen Gespräche führen lassen.
Er hat mich nie so akzeptiert wie ich bin.
Ich war immer diejenige, die Probleme gemacht hat und Schuld daran war, wenn es meiner Mutter schlecht ging. Dabei ist er derjenige, unter dem meine Mutter am allermeisten leidet. Das sagt sie auch selber so. Er ist ein komplett uneinsichtiger Mensch und hat noch nie einen Fehler eingesehen. Ganz im Gegenteil, er ist stolz auf sich und sagt immer wieder, dass sich andere ein Beispiel an ihm nehmen sollen.

 

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