Hi!
und vor allem meine krassen Emotionen haben mir recht schnell die Augen geöffnet und ich glaube da ist es echt egal, was man suchtgefährdendes konsumiert.
Vollkommen korrekt!
Ich habe damals gespielt, um einen eingeschränkten Emotionenfundus exzessiv zu verspüren. Das liest sich für mich bei Dir genau so.
Kurze Frage: Wann hast Du das letzte Mal bewusst beim Aufwachen dem Gezwitscher der Vögel draussen gelauscht? Oder einem Gewitter? Dem Wind, der durch die Bäume streicht?
Wann bist Du das letzte Mal durch Deine Wohngegend gezogen und Dir sind dabei Veränderungen aufgefallen, die so lange gebraucht haben, dass Du sie längst hättest erkennen müssen?
Wenn ich hier im Forum oder auch in den Meetings mitbekomme, wie sich jemand nicht ausgelastet fühlt, Langeweile umgehen möchte und Ähnliches, dann denke ich sofort daran, dass die Person Probleme hat sich selbst auszuhalten.
Mir wurde das eingeimpft. So, wie ich war, war ich nie genug. Also war ich auch selbst mit mir nicht im Reinen.
Als ich die Erwartungen, die da in mich gestellt worden sind, als nicht meine erkannte, war der Druck weg.
Mein Gefühl sagt mir, dass Losttrades auch solche Erwartungen in sich trägt, die wie ein Fremdkörper unter der Haut Unbehagen und Schmerz verbreiten. Leider kämpft sie nach meinem Empfinden eher darum sie behalten zu können.
Nun ja, es ist ihr Recht, nicht wahr?
ch persönlich sehe mein unkontrolliertes, exzessives Zocken als Verhaltensproblem/Sucht an und habe auf einen Austausch mit Leuten gehofft, die ähnliches erleben oder erlebt haben.
Dazu kann ich gerne mit anderen tiefer in die Materie einsteigen und den Kreis einschränken oder mich allgemein über Süchte austauschen. Ich denke die Faktoren sind da bei den meisten Süchten gleich.
Noch einmal: Das Verhalten wird durch die Emotionen bestimmt. Man kann sich jetzt natürlich weiter auf das Verhalten konzentrieren und sich mit Leuten austauschen, die genau das Gleiche an den Tag gelegt haben. Da befanden wir uns eben fast auf der Kippe einer Gratwanderung. Wenn jemand im Meeting anfängt über z.B. das Risiko am Automaten zu sprechen oder seine Pupillen zu sich drehenden glänzenden Walzen werden - mit Büchern und was weiss ich nicht was drauf ... dann unterbinde ich das. Es ist nicht förderlich sich emotional auf die Ebene des Zockens zu begeben. Das löst Suchtdruck aus und triggert vielleicht auch Andere.
Wenn ich mich mit den Ursachen meiner Sucht befassen möchte, dann muss ich bei mir bleiben. Das ist ein gefährlicher Weg, denn je mehr ich über mein Innerstes preis gebe, desdo verletzlicher mache ich mich. Resonanzen können natürlich unterstützen - doch eigentlich kommt es nur auf die intensive Beschäftigung mit sich selbst an.
Alles, was wir benötigen, um zu genesen, tragen wir bereits in uns!
Heute war dazu wieder keiner bereit - im Webmeeting. Wieso nicht? Ist das Erlebte - sind die Schulden/Verluste vielleicht doch nur halb so wild? Sind die Ängste so unüberwindlich? Ich kann nur vermuten ...
Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass das Beginnen - die Überwindung des inneren Schweinehundes - der schwerste Schritt war.