Hallo Olli,
Danke für das Vertrauen. Der alte Leitsatz aus der Präambel der Anonymen - Spieler (GA) wurde geschrieben, als der Coupier noch das Geld weghakte, die Automaten das Geld fraßen, der Fußball - Crack Eigentore schoß, und der Gaul im Graben landete. So habe ich das damals verstanden. Der Ganove im Hinterzimmer mit dem Pik - As im Stiefel, und der Magnum 45 am Gürtelhalfter waren allenfalls Protagonisten aus der Traumwelt der Filmindustrie.
Ich kann nicht für die Gemeinschaft der Anonymen - Spieler bleiben, sondern bleibe bei mir. Ich habe "Strukturelle Mängel und Soziale Ängste" , eben eine Krankheitsform, die einer "frühkindlichen Störung" entspricht und sich Borderline - Störung nennt. Das heißt, ich bin in einer dyfunktionalen Familie aufgewachsen, habe Prügel , Verwerfung, Wegsperren, Strafarbeiten , das ganze Spektrum als Lebensform erlebt, habe mich in der Schule aus Außenseiter wegmobben lassen. Meine Pubertät habe ich nicht wargenommen, alse keine Rebelliun gegen Eltern und Lehrer, keine Liebeserfahrungen, nichts, nur Flucht in meine Scheinwelten. Ich habe nur diese eine Chance im Leben gehabt, Spielen zu gehen, ich konnte dem Glücksspiel nicht aus dem Weg gehen.
Als ich in die Selbsthilfegruppe (August 1989 fand, wollte ich nur eines: "Kontakt mit Menschen haben, die das kenen, jeden Tag spielen zu müssen", noch kein Gedanke daran, mit dem Spielen aufzuhören. Daß ich innerhalb meiner Ursprungsfamillie kriminell geworden bin, wollte ich damit verdecken, daß , wenn es auffliegt, ich mich suizidiere. Blöd, genau an diesem Morgen ging die Sonne über den Bahndamm auf, die Vögel stimmten ihr Morgenlied an, ich wollte Leben!. Ich ging zur Polizei, und im Revier legten sie mir nahe, zur Kripo zu gehen. Der Beamte zeigte über ein langes Hängeregal, "alles Akten von Spielsüchtigen". Am Abend danach bin ich in die Spielhalle gegangen, es war gerade mein Gehalt auf mein Konto eingegangen. In der Spielhalle spürte ich abends das erste Mal den tiefen Schmerz, es war anders, als alle dumpfen Abende und Nächte, Ich bekam ein Gefühl für mein Handeln und tun. In der Selbsthilfegruppe wollte ich en anderen nicht nachstehen, und hörte für die Gruppe auf. Nach Wochen - saß ich weinend am Tisch, weil ich erzählen konnte, eine Woche, von Meeting zu Meeting nicht gespielt zu haben. Ich übernahm den Dienst der Gruppenkasse, ich der Spieler. Zum Andenken daran habe ich noch eine TipEx - Flasche auf der Konsole. Ich mußte es üben, Verantwortung für mich zu übernehmen. Daheim setzte ich mich hin, und erstellte eine Liste meiner Schulden, gegenüber meiner Ursprungsfamilie. Meine Spielintervalle wurden weniger, ich konnte die erste Wiedergutmachung leisten.
Der Kontrast: "geprügeltes Kind" zum "aufrechten Mann" ist mir nicht leicht gefallen. Ich hatte das Glück, i der Grupe zwei Freunde zu finden, mit denen ich zum Wochenende in eine Saunalandschaft fahren konnte. Das hat die Grundreinigung von Geist, Seele und Körper in mir selber ausgelöst, und ich war wirklich nicht mehr alleine.
Es ist eine Geschichte für sich, vom 30.Juni 1990 - Anfang August 1990, ich hatte mein lettes gehabt, habe mich einem Freund gezeigt, und bin in eine andere Stadt gefahren, in der in einem Psycho - Klinikum ein großes Event für Spielsüchte Menschen stattfand. . Ich denke gerade an den lieben Freund, der das Treffen gerockt hat, ud freue mich auf unsere gleich stattfindende Telefonkonferenz.
Meine Wertstellung habe ich auf menie Arbeitsstätte bezogen. Nein, es reicht, daß ich noch immer davon Alpträume habe, aber als die Insolvenz der Firma offen gelegt wurde, und das Mobbing aufhörte, (bei Kündigung durch den Arbeitgeber hätte ich Anspruch auf eine hohe Prämie gehabt, die die Firma nicht zahlen konnte) - kam zum letzten Mal in meinem Leben realer Spieldruck auf.. Mit einem 2 DM Stück in der Hand rannte ich aus der Kaffestube, ich hatte nicht gepielt. Durch die Arbeitslosigkeit und die drohende Agenda 2010 floh ich in eine Psychosomatische Klinik für Menschen mit Borderline. Es wurde das härteste und das schönste Vierteljahr meines Lebens! Kurzum, ich habe meinen alten Groll loswerden, wurde dort das erste mal als vollwertiger Mann akzepziert, eben im Kontrast zwischen Opfer und Täter, und begann an meiner Essstruktur zu arbeiten, was Heute mein Hauptgebiet - durch das Älterwerden ist.
Ich bin seit 2007 in unserem Forum, habe mich hier oft darauf besonnen, welche Gefahren das Netz beinhaltet, habe Respekt davor erhalten, habe Solidarität erlebt, Freunde gefunden, ich lese Eure Beiträge manchmal ausgesprochen gerne, aber nicht - wenn auf Malta die Briefkästen klappern!
Meine Bilanz steht bei 80.000,- - 100 000,- -DM, die ich verspielt habe. (Ich habe einem bekannten Spielhallenbesitzer ein edles Rennpferd für sein Gestüt finanziert) Ich bereue nicht das Geld, über den Verlust gehe ich ja in die Karrikatur, mich nicht so wichtig zu nehmen. Die Lebenszeit, das ist das, was mir immer noch weh tut. Ich kann nicht eine Tat, die ich getan habe rückzängig machen,. Manchmal habe ich kleinen Kindern gegenber großväterliche Gefühle, und das hilft mir, von den Kindern kann ich so viel Gutes lernen.
Ja, die Briefkästen: Das Gewissen des Forums sagt aus: Bei Forderungen für Rückbuchungsverfahren: Bitte denkt zuerst an Eure Genesung. Sucht Euch Hilfe in der Suchtberatung, in der Klinik, beim Therapeuten, und lauft in die Selbsthilfegruppen. Ich freue mich, wenn jemand hier ein erfolgreiches Chaigeback anmelden kann. aber eine Große Bitte, tut es nur, weil iIhr es Wert seid, weil ich in der Liebe seit, dann geht hin, und lebt Euer Leben. Wer Geld zurückfordert, ohne sich selber dabei wahrzunehmen, der ist verloren.
Nun freue ich mich auf die Telefonkonferenz. Es geht um Öffentlichkeitsarbeit.: Bin ich Abstinnent, und in der Genesung - oder diene ich als "abschreckendes Beispiel"?
Ich habe die Wahl.
Liebe Grüße und Es lebe die Struktur
Andreas