Hi Alex und herzlich willkommen!
Jetzt ist meine Frage, ob das normal ist das man sich so "anders" fühlt und die alltäglichen Dinge ganz anders als vorher wahrnimmt?
Für mich sind das 2 vollkommen unterschiedliche Fragen. Habe ich die alltäglichen Dinge ganz anders als vorher wahrgenommen? Aber ja! Bewusster! Sei es, dass ich auf dem alltäglichen Weg zur Arbeit auf einmal festgestellt habe, dass jemand sein Haus gestrichen hatte oder sei es das Vogelgezwitscher oder der Wind, der durch die Äste der Bäume streicht.
Vermutlich liegt es wohl daran, dass freie Zeit des Bewusstseins gefüllt werden möchte. Freie Zeit, die jetzt nicht mehr mit Suchtmittelbeschaffung und Suchtausübung vollgeballert wird. Oder Zeit, in der Du Dich mit Strategien, Vereinspolitik etc. beschäftigt hast.
Der erste Punkt, den Du ansprichst, den verknüpfe ich mit einem Mangelzustand. Das Glücksspiel hat für Dich eine Funktion ausgeübt, über die Du Dich - zumindest teilweise - gut gefühlt hast. Das ist weggefallen. Hast Du gesunde Alternativen gesucht?
Ist Dir bewusst, welche Alternativen Dir jetzt schon gut tun, wenn es insgesamt wohl auch noch nicht reicht?
Der Punkt hier ist die Suchthilfe, die Du anscheinend nicht in Anspruch nimmst. Über die Kommunikation lernst Du mehr über Dich und wirst sensibler für Dinge, die Dir gut tun. Es gibt so viele Themen, die da angesprochen werden wollen - so viele Fragen, die beantwortet werden möchten. Das können wir gerne in einem Forum machen, doch sinnvoller ist dies immer in Präsenz.
Genesung bedeutet Veränderung - und zwar zu meinen Gunsten. Dazu muss ich bereit sein Wagnisse einzugehen, wenn ich neue Wege beschreiten möchte. Wenn aber Wagnisse existieren, dann kann ich auch scheitern. Das wird in der Suchthilfe reduziert, denn wir tauschen unsere Erfahrungen aus. Wo ich schon gescheitert bin, brauchst Du nicht auch scheitern.
Was hälst Du von der Idee Dir eine Selbsthilfegruppe zu suchen?