Hallo Pipp,
ich habe Ende der 1960 er Jahre den Weg in das Stadion gefunden, und ziemlich bald stand ich eisern im Fanblock!. Dort begann dann der Kampf genen den Abstieg der 1. Mannschaft, was mich noch härter an die Truppe hielt. Ein Wochenende war ich Daheim im Stadion, die nächste zu Auswärtsspielen unterwegs. Ich fing an, exessiv zu trinken, und mein Sozialer Abstieg begann, die Mannschaft ist ja auch abgestiegen. Also war ich folgedessen der Verlierer, der Loser.
Durch die Folgen eines Unfalls mußte ich 1982 ins Krankenhaus, ich dachte über mein Leben nach, ich merkte, daß mich der zunehmende Rechtsradikalismus im Fanblock abschreckte, und Saufen für mich gleichlautend mit Koxzen in Verbindung stand. Nach dem Krankenhaus zog es mich in die Spielhallen. Leider konnte ich dann nicht mehr an Auswärtsfahrten teilnehmen, und manchmal auch keine Heimspiele mehr sehen, sei denn ich kam 10 min. vor Spielende ins Stadion, weil sich dann die Tore gratis öffneten. Ich habe Geld geklaut, um mir Eintrittskarten zu besorgen, eine ansich besonders wertvolle davon habe ich noch in meinen Analen verwahrt, trotzdem. Nach 1992 verlor ich das Interesse weitgehend, meim Verein hatte einen bedeutenden Erfolg verzeichnet, und ich kann ja mit Gewinnen nicht umgehen. Viele Jahre später hat mich ein Freund aus der Spieler - Selbsthilfegruppe ins Stadion eingeladen. Ich stand heulend an meinem Platz, endlich wieder daheim, einfach nur bei den Jungs sein.
Früher gab ist Fußball - Toto, die Elferwette. Manchmal haben wir in der Kneipe einen Wettschein ausgefüllt, aber es gab dann nie mehr zu gewinnen, als den Wetteinsatz zurück. Das hat mich nicht getriggert. Dazu kam, ich konnte niemals gegen meim Verein wetten, es wäre Verrat auf finaler Ebene gewesen. Ich habe in meiner Selbsthilfegemeinschaft einen Freund aus einer anderen Stadt, dem es so ähnlich geht, natürlich auf seinen Verein bezogen. Da habe ich öfters einen Austausch, und leider auch Telefonschulden...
Ich bin Rentner milerweile, spielfrei, abstinent vom Alkohol und Rauchen, ich unternehme gerne kleine Ausflüge, nehme dabei Fotos auf, arbeite mit den Bildern, schreibe meine Reiseerlebnisse auf. Das ist ein Ausgleich für mich, weil das Rennt - nerleben eben Arztbesuche, Behandlungen, Therapien, Körpergymnastik , Meditationen u.v.m. braucht, um das Suchtleben auszusöhnen.
Also gleich zum Doktor, Überweisung zum Kardiologen abholen.
Es ist alles Herzenssache
In Alter Liebe
Andreas