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Der rasante Tiefpunkt....

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Der rasante Tiefpunkt....
« am: 20 Februar 2022, 08:03:56 »
Hallo zusammen,

ich bin 26 Jahre alt.
Alles fing letztes Jahr im August an. Ich habe meinen Job verloren und bin lediglich einer Nebenberuflichen "Selbstständigkeit" (Kategorie: Alibi) nachgegangen.
Diese verlorene Routine soll im Nachgang der Anfang, zum heutigen Tiefpunkt werden.
ALG 1 beantragt, Auflagen bekommen, nicht dran gehalten, abgelehnt.
Seit nunmehr als 6 Monaten habe ich weder ein Einkommen, noch Routine.. ich fühle mich wirklich schrecklich
Ich bin fast durchgehend nur am Schlafen. Wenn nicht, halte ich mich 30 Stunden lang mit irgendwelchen belanglosen Sachen wach, nur um im Anschluss wieder 12-14h zu schlafen..
Zur Story:

Spielhallen waren nie ein riesiges Thema für mich. Ich spielte lediglich ein paar Mal im Jahr.
Bis zu dem Tag, an dem ich während meiner Arbeitslosigkeit das erste Mal 200€ gewann. Ich war mit einem Kumpel in der Spielothek und ich erzählte ihm gleich im Anschluss an den Gewinn, dass wir eine Spielbank in der Nähe haben und wir verabredeten uns wenige Wochen später, gemeinsam dorthin zu gehen.
Natürlich musste ich an diesem Abend auch wieder 200€ gewinnen... ab da ging es schnell
Innerhalb von zwei Monaten (August, September), nahm ich zwei Kredite in Höhe von 13.000€ auf und verspielte nahezu das ganze Geld.
Im Oktober dann der cut.. ich wollte mich sperren lassen, doch leider war kein Mitarbeiter der Spielaufsicht mehr Vorort.
Also beließ ich es dabei, was auch absolut kein Problem für mich war. Diese Deadline die ich mir im Vorfeld gesetzt habe, schien auszureichen, das Thema hinter mir zu lassen.

Pustekuchen

Im Januar dann der Rückfall.
Samstag Nachts, nachdem meine Freundin einschlief, überkam mich plötzlich dieser Impuls: weißte was? ich zock jetzt einfach einen 50i, wird schon klargehen..
Und der Absturz nahm noch einmal richtig Fahrt auf
Ich drehte völlig ab. Ich habe mir plötzlich überall Geld geliehen, meine Freundin bestohlen, Freunde belogen, Familie belogen.. wirklich schreckliche Dinge getan um an Geld zu kommen.
Gleichzeitig blieben natürlich Rechnungen liegen, Mahnungen unbeantwortet, der erste Kredit (ironischer Weise der, den ich im September verzockt habe) wird gekündigt, ein Schufa-Eintrag..
alles geht den Bach runter..

Letzte Woche der erste Breakdown.. ich habe eine Liste meiner Schulden gemacht und wusste, dass ich diese nicht Ansatzweise zurückzahlen kann.
Also entschloss ich mich dazu, meine Oma nach Geld zu fragen. Leider habe ich nicht die Eier gehabt, die Wahrheit zu sagen und erfand einen Autounfall, der nie stattfand.
Da meine Oma allerdings klar bei Sinnen ist und nicht so benebelt vom Glücksspiel, geriet sie in Panik. Machte sich unheimlich große Sorgen um mich und hielt den Druck nicht aus. Sie erzählte es meinen Eltern.
Diese hatte ich dann eine Stunde später am Telefon..
Ich blieb bei der Story, weinte am Telefon.
Ich weinte, weil ich diesen ganzen Druck spüre: die Sucht, meine Freundin die mich rausschmeißen möchte, weil unsere Beziehung wegen mir nicht mehr funktioniert, die Arbeitslosigkeit, meine Faulheit und jetzt noch die Wohnung, die ich zum 01.03 räumen muss (weil mein Mitbewohner ausziehen möchte) und ich mich nicht einmal um eine Alternative gekümmert habe..
Ich nahm die Lüge in Kauf, Hauptsache ich kann meine Schulden tilgen..
Erst: Erleichterung...
Dann: ich baue noch viel größere Scheiße..
Was jetzt kommt, werden sich die allermeisten sicher denken..
Meine Eltern, in ihrer Barmherzigkeit, sendeten mir also 6.500€ zur Tilgung meiner Schulden. Ich glaube, nicht einmal 1,5k habe ich dafür genutzt. Ich habe es tatsächlich geschafft, bis Donnerstag, fast das ganze Geld zu verspielen...
ich schäme mich so unglaublich.. seit Freitag kriege ich kein Auge mehr zu
seit nun 48h (wenn ich dann mal wach bin) überkommen mich ständig stresswellen durch meinen Körper, die Gewissensbisse bringen mich um, die Gedanken kreisen nur noch um dieses Thema
Ich habe nun nach wie vor, fast 7k schulden an der Backe... das schlimme: fast 5k davon privatschulden
das noch viel viel VIEL schlimmere: 2800€ davon meiner Freundin
und sie weiß es noch nicht einmal... ich habe es von einem Konto genommen, welches zur Hälfte ihrer Mutter gehört...
ihr könnt euch nicht vorstellen, wir schrecklich ich mich fühle
Ich habe so Angst davor, wenn es rauskommt.. sie wird so enttäuscht und sauer sein..
wie konnte ich sowas nur tun?.. Sie merkt natürlich, dass es mir momentan nicht gut geht. Sie bietet mir ständig ihre Hilfe an, sagt mir, dass sie für mich da ist &&&
und ich würde so gerne darüber reden, aber wie? ich habe keine eier.. ich kann es ihr einfach nicht beichten.
ich bin so schrecklich sauer und ettäuscht von mir selbst

Dann meine wundervollen, wundervollen Eltern... die sich so rührend um mich gekümmert haben, mir sofort Geld angeboten haben als sie gehört haben, dass ich "einen Unfall" hatte.. auch diese habe ich einfach belogen..
ich schäme mich so unglaublich
sowas von unglaublich.. ich halte die Situation kaum aus

Jetzt habe ich noch immer maßlos viele Schulden
ich habe keinen Job
ich muss in 8 Tagen aus meiner Wohnung sein
ich habe keine Ahnung, wovon ich die Rechnungen für den nächsten Monat, geschweige denn meine Miete zahlen soll...
es frisst mich auf..

auch bei meinem Onkel habe ich schulden.. er schrieb mir gestern, dass er sich sorgen machen würde und fragt sich, ob finanziell wirklich alles ok sei. ob ich in schwierigkeiten stecken würde
ich überlege, mich ihm zu öffnen
vielleicht statt automatenspiel zu sagen, dass es aktien oö waren
ich schaffe es einfach nicht, zu meinen Taten und Fehlern zu stehen...
der Zwiespalt: natürlich habe ich auch den Drang dazu, mich zu öffnen. Hilfe zu erhalten und mir ein wenig Last von der Seele zu reden
in aller erster Linie mache ich das doch aber nur in der Hoffnung, einen Kredit von ihm zu erhalten...

Ich weiß, dass ich eigentlich Verantwortung übernehmen sollte. Zu meinen Taten stehen sollte, es meinen Eltern und meiner Freundin beichten sollte.
Aber ich traue es mich einfach nicht.. zu groß ist, auf der einen Seite natürlich, die Angst vor Konsequenzen. Vor allem aber auch vor der Enttäuschung und dem Vertrauensbruch, den die Beziehungen erleiden würden..
Ich kann es nicht übers Herz bringen..

Mein Vater hat mich am Freitag 16(!!!!) mal angerufen, ich bin einfach nicht drangegangen und habe erst abends um 21 Uhr zurückgerufen.
Mein armer Vater.. der sich so viel Mühe gibt
ich halte es selbst nicht aus, dass Lügenkonstrukt aufrecht zu erhalten.. aber ich fühle mich nicht in der Lage dazu, wirklich klarschiff zu machen.. ich bin emotional einfach zu instabil...

wie die genauen Leser feststellen werden, drehen sich seit 48h meine Gedanken fast nur um das Thema der Schuld, des Gewissens und des Schams...
Ich stelle mir die Frage, ob ich meinen Eltern und meiner Freundin, trotz der resultierenden Konsequenzen, gegenüber ehrlich sein sollte?
ICh stelle mir ihre gesichter und die darin abgezeichnete Enttäuschung vor.. es tut einfach weh

Leute ich bin verzweifelt.. ich habe so viel schei** um die ich mich jetzt kümmern muss, weil ich mich so schlimm verhalten habe in den letzten Monaten.
ich weiß nicht, wie ich die Probleme jetzt angehen soll, was ich machen soll, was als erstes??

Ich danke euch fürs mitlesen und freue mich auf Rückmeldungen und Kommentare..

Zum Thema Spielen:
Dem möchte ich ein Ende setzen.
Ich habe, leider noch nicht vollumfänglich, meinen besten Freund eingeweiht und ihm von meinem Problem erzählt.
Mit ihm gemeinsam, möchte ich die Sperre für alle staatlichen Spielbanken abgeben
Seit Donnerstag bin ich nun Clean


*

Offline Wolke 7

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Re: Der rasante Tiefpunkt....
« Antwort #1 am: 20 Februar 2022, 08:51:57 »
Hallo Patzer,

willkommen hier im Forum.

Ich kann deinen körperlichen Schmerz vollkommen nachvollziehen,kenne ich nur zu gut. Schmerzen, Schlaflosigkeit, ständig kreisende Gedanken.

Dein Vater und dein Onkel reichen dir grad mehr als eine Hand,greif sie,aber nicht um noch einen Kredit zu nehmen.  Setz dich mit beiden zusammen und sag ihnen die Wahrheit.  Sag ihnen auch ,dass es sich um Automatenspiele handelt. Dafür muss man sich nicht schämen. Diese Sucht ist eine Krankheit und Spielsüchtige findest du in der Gehalts und Bildungsklasse.

Wenn du dich ihnen geöffnet hast  wird es dir besser gehen.
Vielleicht lassen Sie dich bei sich wohnen, bist du wieder einen Job und eine Wohnung hast. In dieser Zeit kannst du dich auch voll auf deine Gesundheit konzentrieren.  Suche eine Suchtberatung (Caritas z.b) auf ,die helfen dir auch bei den Schulden ,helfen dir wieder einen geregelten Tagesablauf zu bekommen.
Dort kannst du dann auch eine therapeutisch begleitete SHG besuchen. Es tut so gut mit Menschen zu sprechen,die dasselbe durchmachen.

Wenn du dich nicht traust mit Vater und Onkel zu reden,dann schreib ihnen. Aber alles ! Kannst auch von hier deinen Text nehmen. Man spürt deine Angst und Verzweiflung, aber auch die Macht der Sucht.
Schreib ihnen,aber triff dann auch sofort mit ihnen. Sie und auch du ihr habt danach Redebedarf.
Aber so bringst du den Stein ins Rollen und kannst dann nicht wieder einen Rückzieher macher oder Halbwahrheiten erzählen. 
Erzähle die Wahrheit, es kommt eh  alles raus oder wo willst du bald wohnen?


Darf ich fragen, warum du dir  keinen neuen  Job  suchst?  Du musst mit allem in die  Pötte kommen.
Neuer Job,private  Schulden abbezahlen , gleichzeitig  was gegen die Sucht tun

Krieg  deinen Hintern hoch und hol dir dein Leben zurück.

Schreib Vater
 und Onkel heute noch,dass du dich mit ihnen treffen  möchtest

Fang  an......jetzt

LG Wolke



y

Re: Der rasante Tiefpunkt....
« Antwort #2 am: 20 Februar 2022, 09:47:22 »
Danke für die schnelle Antwort..

Ich weiß, dass es das richtige ist, die Wahrheit zu sagen.
Ich an ihrer Stelle würde mir das natürlich auch wünschen..
Aber mir fehlt wie gesagt momentan einfach die emotionale Stabilität…

Ich muss wirklich wirklich sagen, dass ich mich noch nie in meinem ganzen Leben so gefühlt habe, wie an den letzten zwei Tagen
Alles ist anstrengend für mich
Ich stehe auf, Merke wie anstrengend es ist und lege mich wieder hin
Ich weiß um all die Dinge die ich zutun habe Bescheid, doch kriege mich nicht aufgerappelt es anzugehen

Hast du/ ihr Tipps für mich, wie ich in die Pötte komme?
Wie ich endlich anfange, die Dinge anzugehen und mein Leben wieder in meine Hände zu nehmen?
Danke
Liebe Grüße

*

Offline Wolke 7

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Re: Der rasante Tiefpunkt....
« Antwort #3 am: 20 Februar 2022, 10:59:44 »
Hey,

wenn viel auf einmal kommt,muss ich selber auch manchmal sammeln und gucken ,wie ich es organisiert bekomme  .

Ich habe dieses Wochenende für das angehen einiger meiner Probleme z. B Mails geschrieben, weil ich teilweise einen Fachmann dafür brauche und ich so auch automatisch in die Gänge kommen muss,weil dadurch jetzt mehrere Termine anstehen,die ich nicht absagen kann.

Es kostet alles Überwindung.....eine SHG ,eine Suchtberatung, eine Verhaltenstherapie, eine Bewerbung für einen neuen Job......die ersten Schritte  erfolgen  schriftlich oder telefonisch, beim ersten Kontakt ist man nervös und aufgeregt.  Danach erleichtert, weil man es angegangen ist und was erreicht hat.

Wenn du 1,5 Jahre schon keinen Job mehr hattest,stell dir für morgen den Wecker,räum deine Wohnung auf oder packe Kisten,wenn du da eh raus musst.  Dann geh zum Jobcenter und sag denen ,in welchen Job du wieder einsteigen möchtest. Gucke gleichzeitig online selber nach Jobs.
Rede mit deiner Familie, diese Erleichterung wird dir auch wieder mehr Energie geben. Geh immer abends zur gleichen Zeit schlafen und nicht mehr tagsüber.....damit du wieder in einen Rhythmus kommst.

LG Wolke

Re: Der rasante Tiefpunkt....
« Antwort #4 am: 20 Februar 2022, 19:03:30 »
Hey Patzer,

Ich empfehle drei Schritte

1. Du sprichst mit deinen Eltern und erzählst ihnen dass du erkrankt bist und dass du die Krankheit verschleppt hast, dir aber jetzt Hilfe Holst. Einzelheiten kannst du ihn ja später erzählen. Mach aber nicht mit einer Lüge weiter. Wenn sie dich fragen, ob sie dir helfen können, sag ihm dass sie sich keine Sorgen machen brauchen und alles persönlich besprochen werden soll.

2. Du lässt dich sperren und rufst eine beratungsstelle an.

3. Du suchst einen Arzt auf. Es kann bei dir um eine Depression handeln.

Re: Der rasante Tiefpunkt....
« Antwort #5 am: 21 Februar 2022, 17:18:39 »
Also ich denke, dass jeder von uns eine ähnliche Situation durchgemacht hat.

Deine Vorgehensweise ist eigentlich der Klassiker. Eigentlich möchte man alles wieder gut machen und alle Schulden beseitigen. Im Kopf hat man sich schon ausgemalt, dass man alle Schulden bezahlt, die man durch das Geld der Verwandten bekommen hat durch Lügen.

Am Ende denkt man sich, verdammt…man könnte ja mit dem Geld es nochmal versuchen und eventuell schafft man es vllt auch die Schulden an die Eltern wieder zurückzuzahlen.

Was ich dir sagen kann. Ich bin 3 x rückfällig geworden und kann dir empfehlen für unbestimmte Zeit (ich rede am besten von mehreren Jahren, am besten ein Leben lang) die Kontrolle über dein Online-Banking komplett abzugeben.
Deine Verwandten und nahestehenden Freunde sollte dir am besten auch nie wieder in finanziellen Fragen vertrauen.
Deine Eltern werden wahrscheinlich wieder helfen, aber damit tun sie eigentlich genau das Gegenteil, dass dir in dieser Situation hilft. Du musst eine Therapie beginnen.

Es bringt auch nichts nur die halbe Wahrheit zu beichten

*

Offline Wolke 7

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Re: Der rasante Tiefpunkt....
« Antwort #6 am: 21 Februar 2022, 18:47:11 »
Zitat
Ich bin 3 x rückfällig geworden und kann dir empfehlen für unbestimmte Zeit (ich rede am besten von mehreren Jahren, am besten ein Leben lang) die Kontrolle über dein Online-Banking komplett abzugeben.

Hallo zusammen,

Für immer muss es nicht sein.....aber ich habe meine EC Karte 3 Jahre abgegeben. Mit der Therapeutin zusammen wurde ich langsam wieder an Bargeld herangeführt und mit einer Ersatz EC Karte ,wo nur ein bestimmter abgesprochener  Betrag drauf war,habe ich auch wieder gelernt,mit Karte zu bezahlen bzw,sie zu ertragen und nicht nur als Spielkarte anzusehen. 

Jetzt ist alles wieder in meiner Hand und ich werde auch nicht mehr kontrolliert und alles klappt super.

Patze,wie geht es dir? Was sind deine nächsten Schritte?

LG Wolke


Re: Der rasante Tiefpunkt....
« Antwort #7 am: 21 Februar 2022, 20:12:05 »
@Patze

ich bin in einem ähnlichen Alter wie du und hab mir über die Jahre ein ähnlich schlimmes Lügenkonstrukt aufgebaut.
Frag mich nicht wie, aber ich kann es schon seit 7-8 Jahren aufrechterhalten. Irgendwie kam ich doch immer aus der Sch**** raus, ohne dass es auffliegt. Zudem
sind meine Nerven vielleicht zu stark oder die Angst vor dem auch zu groß, was mich bei der Wahrheit erwarten würde.
Natürlich drücken die Schulden, aber das wird alles nach und nach abbezahlt. Das Spielen bzw. Sportwetten hält sich bei mir auch in Grenzen. Meine Hemmschwelle ist da vielleicht auch zu groß, um hohe Summen zu setzen oder so wie du viel Geld zu leihen und damit fast alles zu verzocken, anstatt die Schulden zu tilgen.

Würde dir empfehlen, dich zunächst mal um einen Vollzeitjob zu kümmern. Ohne Geld kommt du da schon mal nicht raus. Außerdem hast du ohne Arbeit vielleicht auch einfach zu viel Zeit zum Nachdenken und Spielen. Man fällt immer tiefer in das Loch und sieht das Spielen als einzige Möglichkeit, um schnell seine Schulden abzubezahlen.
Alles natürlich unter der Voraussetzung, dass du so wenig wie möglich oder am besten gar nicht mehr spielst. Kriegst du das nicht alleine in den Griff, solltest du dir erstmal professionelle Hilfe suchen.

Ich habe starke Zweifel, dass du unter den ganzen Bedingungen deine Freundin und Familie noch länger anlügen kannst und zeitnah alles auffliegen wird, wenn du nicht viel Glück hast.
Wie schafft man es überhaupt, Geld vom Konto der Freundin zu nehmen? Hast dus dir selbst überwiesen? Mit der Bankkarte abgehoben?
Wie dem auch sei, das wird ihr wohl sowieso auffallen, weil man heutzutage alle Kontobewegungen nachverfolgen kann. Sag ihr es also so schnell wie möglich, auch wenn die Chance auf eine Trennung deswegen nicht gering ist.
« Letzte Änderung: 21 Februar 2022, 20:16:35 von MARK9115 »

Re: Der rasante Tiefpunkt....
« Antwort #8 am: 21 Februar 2022, 21:19:39 »
Das freut mich, dass einige es nach einigen Jahren geschafft haben wieder finanziell alles selber zu lenken. Das hatte ich auch mehrere Jahre geschafft und von einem Moment auf dem anderen bin ich wieder in den Teufelskreislauf gerutscht.

Nach 4 Rückfällen habe ich persönlich für mich entschieden, dass ich nie wieder Zugang zu meinem online Banking haben möchte. Meine Karte benutze ich, aber der leichte Zugang durch paar Klicks durch online Banking, ist für mich absolut nicht vereinbar.

Ich finde auch, dass die Beschaffung des Geldes, die der TE im Sinn hat nicht sein Problem löst.

Dein Problem sind nicht die Rechnungen, die zu zu zahlen hast, sondern deine Sucht in den Griff zu kriegen. Auch wenn es irgendwann auf dem guten Wege bist doch die Schulden abbezahlt zu haben, wird deine Sucht dann zuschlagen, wo du nicht mit rechnest.
Du musst verstehen, dass Geld deine Droge ist. Vergiss die Kohle und mach reinen Tisch mit dir selbst und deiner Familie und hör auf anderen versprechen zu machen, da du im Moment sowieso alles versprechen würdest. Sei ehrlich zu dir, dass du unter Kontrollverlust leidest und eine Therapie benötigst. Auch danach bist du nicht geheilt. Das musst du dann mal mehrere Jahre schaffen nixjt rückfällig zu werden.

*

Offline Sepp

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Re: Der rasante Tiefpunkt....
« Antwort #9 am: 21 Februar 2022, 22:37:49 »
Hi Patze,

das, was du aktuell durchmachst, habe ich vor fast genau 2 Monaten auch durchlebt. Mein Problem waren Sportwetten. Seit dem 20.12.2021 bin ich frei von diesem Dreck. Was mir geholfen hat? Das Geständnis bei meinen Eltern und meiner Freundin. Wie bereits jemand geschrieben hat: wenn du es nicht in einem persönlichen sagen kannst, weil dir die Kraft fehlt, mach es per E-Mail oder WhatsApp. So habe ich es auch gemacht.

Es war echt eine hohe Hürde, aber es hat sich gelohnt! Ich werde von allen zu 100% unterstützt. Und so, wie du deine Situation schilderst, wird deine Familie genauso gut reagieren. Klar, sie werden geschockt sein. Aber sie werden dich unterstützen!

Ich drücke dir die Daumen, dass du es schaffst!
Jeder Tag zählt. Je früher, desto besser
« Letzte Änderung: 22 Februar 2022, 08:11:51 von Sepp »

 

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