Hi und herzlich willkommen!
Darauf habe ich leider keine Erklärung warum.
Die Suchtausübung übt eine Funktion aus. Die war bei Dir unbearbeitet. Ja, klar, das kann eine ganze Weile gut gehen, doch dann holt Dich die Sucht wieder ein.
Wieso spreche ich von Sucht ... es gibt Indizien in Deinem Beitrag. Wieso benennst Du den anfänglichen Gewinn? OK ... dies kann eine reine Tatsachenschilderung sein. Doch der Satz kommt sofort nach "Ich habe aus Langeweile begonnen". Zwischen der Langeweile und dem Verlust müssen aber auch ein paar Spielsessions vergangen sein - oder? Du hattest keine Reserven mehr und musstest Deine Frau bitten.
Du hast damals mehr verspielt, als Du hattest und es waren Dir die Konsequenzen während des Spielens vollkommen egal.
Ach ... mir schwirren gerade ein paar Assoziationen durch den Kopf ... die Ängste nach so einem Vorfall ... scheußlich ... und doch habe ich sie irgendwie auf eine ganz perfide Weise auch genossen ...
Zurück zu Dir ... Das, was Du da erlebt hast, das nennen wir Kontrollverlust. Sobald wir diesen Punkt in der Gewöhnungsphase an das Glücksspiel erreicht haben, fängt nicht nur die Problemphase an. Ab diesem Punkt haben wir im Spiel keine Kontrolle mehr und erlangen sie auch nicht wieder. So mancher kämpft gegen diesen Gedanken an. "Gestern habe ich aber nur genau das verspielt, was ich wollte ... " wird da heraus posaunt. Das ist nicht das Thema, sich einzelne Zeitpunkte heraus zu picken. Die Glücksspielsucht ist fortschreitend. Um den Kick zu erleben, müssen die Einsätze gesteigert werden, genauso wie die zeitlichen Frequenzen. Der Körper gewöhnt sich nämlich an die Endorphinausschüttung und passt sich an. Normale emotionale Ereignisse verlieren an Intensität, wodurch das emotionale Erleben sich weiter auf das Glücksspiel konzentriert und ... weiter reduziert ...
Das Mantra Deiner Frau ist nicht schlecht. Ähnliches habe ich gestern erst hier irgendwo nieder geschrieben. Doch an der Stelle muss ich ergänzen: Geld ist nicht alles!
Ich erinnere mich da immer an die alte Dame in den 90-ern. Sie saß in ihrem damals modernen Oma-Kittel vor ihrer Eingangstür und wartete darauf, dass ich ihr die Zeitung brachte. Sie drückte mir hier und da eine DM in die Hand und erfreute sich an meinem Lächeln: Hol´ Dir ne Schachtel Zigaretten, mein Junge!" - Sie kosteten zu der Zeit schon 4 DM ...
Aber ich sah ihr an, dass sie nicht viel hatte und trotzdem von dem Wenigen noch mir etwas abgab. Das zauberte mir das Lächeln ins Gesicht ... nicht das Geld.
Was Du tun kannst: Schließe Dich der Suchthilfe an. Schaue nach, ob es in Deiner Nähe eine SHG und/oder eine Beratungsstelle gibt.
Hobiwan macht da gerade seine ersten Erfahrungen diesbezüglich. Schaue mal, was er dazu schreibt.
Und dann bitte Deine Frau um Folgendes: Sie soll Dir nicht die Verantwortung für Deine Handlungen nehmen! Ab sofort wird nicht mehr finanziell aus der Pasche geholfen! Was für einen Lerneffekt hast Du als Süchtiger denn da? ... Et hat noch immer jood jejange ...
Sperre Dich auch bei OASIS, bitte.