Guten Morgen!
Gestern abend im Meeting erinnerte ich an einen Psychologen aus der Gruppenleiterschulung, der Folgendes gesagt hatte:
Jeder Mensch lebt in seiner eigenen Realität. Sie wird bestimmt durch seine Sozialisation und seine Erfahrungen. Für die Menschen fühlt es sich richtig an, also müssen die Realitäten auch ernst genommen werden.
Nun, ich nehme Deine Realität vollkommen ernst. Doch sie ist wahrscheinlich durch Deine toxische Mutter komplett aus den Bahnen geraten. In Deinem Beitrag springt mir Dein mangelnder Selbstwert geradezu an die Kehle - und schnürt sie mir zusammen.
Vielleicht ist es aber auch mein Mitgefühl, weil ich mich auch nie als "genug" fühlte.
Dein Beitrag strotzt von falschen Glaubenssätzen. Du weisst, die wirst Du nur los, wenn Du sie überprüfst. Die Frage ist, ob Du dazu bereit bist sie loszulassen, Du würdest Dir ja die Grundlage für Deine Selbstzerfleischung entziehen?!
Was ist das für ein Wort? Akademikerkinder? Sagt es etwas über die Kinder aus oder etwas über die Eltern? Man kann vermuten, dass es den Kindern finanziell an nichts gefehlt hat während ihrer Kindheit. Doch hat vielleicht etwas Anderes gefehlt? Liebe? Akzeptanz des Soseins?
Soll bei dem Wort Neid aufkommen oder Bedauern?
Bin ich als Sohn eines Handwerkers jetzt weniger wert? Oder hilft es Dir Dich ein wenig zu erheben über andere, damit Du ein wenig Selbstwert verspürst?
Was etwas über Dich aussagt ... Du hast studiert! Du warst fleissig, Du hast gelernt, vielleicht hast Du Dein Studium sogar selbst finanzieren müssen durch einen Minijob? Nun hast Du eine E13-Stelle. Die gibt es nicht wie Sand am Meer - doch Du hast Dich für sie qualifiziert und Du hast sie erhalten. Du steckst in einer Beziehung, die glücklicher wäre, wenn Du nicht auf der Jagt nach dem finanziellen "Glück" wärest.
Du misst Deinen Wert an Angespartem. Eigentlich an etwas, was mit Dir gar nichts zu tun hat. Hat Dir das Deine Mutter eingebläut?
Was kann ich dafür, ob ich etwas erbe oder nicht? Ich habe jetzt das Drittel meines Elternhauses geerbt. Macht mich das jetzt reich?
Verändert mich der Reichtum zu einem besseren Menschen? Bin ich jetzt selbst mehr wert?
Ich war die letzten Monate oft in meinem Elternhaus unterwegs. Wir haben auch schon mehrfach Sperrmüll rausgestellt und die Mülltonnen vollgestopft. Übrig geblieben sind nun einige Altertümchen an Möbeln - also wirklich antik.
Daran haben sich meine Eltern erfreut. Sie haben sich diese Sachen gekauft, weil sie es sich in ihrem Haus schön machen wollten.
Doch weisst Du was? Sie konnten sie nicht mitnehmen, als sie gegangen sind. Nicht ein Stück hat sie begleitet.
Reichtum findet sich nicht auf dem Konto, meine Liebe. Reichtum lässt sich auch nicht vergleichen.
Wann wirst Du Dir genug sein?
Ich vermute, dass Du das nicht alleine hin bekommst. Hole Dir dabei Unterstützung. Begebe Dich auf "Schatzsuche"!
Heute kommen die 23jährigen mit Master von der Uni, verdienen ihr 2,5k netto und hauen 1000 Euro monatlich in einen ETF.
Also ich scheine auf einem anderen Planeten zu leben. Ach ne ... es war eine andere Realität ...
