Oh schön ... ein Neuer!
"Herzlich willkommen!" - Check!
"Du solltest Dich offenbaren!" - Check!
"Hintertürchen müssen geschlossen werden!" - Check!
"Vielleicht warst Du beim Psychologen noch nicht so weit, mache einfach an der Stelle weiter, wo Du aufgehört hast!" - Check!
...
Jetzt mal im Ernst ... herzlich willkommen!
Hier sind mal die 20 Fragen der GA in Gänze:
1. Haben Sie jemals Arbeits- oder Schulzeit durch Spielen versäumt?
2. Hat Ihnen das Spielen zu Hause schon Ärger eingebracht?
3. Hat Ihr guter Ruf durch das Spielen gelitten?
4. Haben Sie schon einmal Gewissensbisse nach dem Spielen verspürt?
5. Haben Sie schon einmal gespielt in der Erwartung, mit dem Spielgewinn Schulden zu bezahlen oder andere finanzielle Probleme zu lösen?
6. Haben Ihre Zukunfstpläne und Ihre Leistungsfähigkeit durch das Spielen Einschränkungen erfahren?
7. Wollen Sie einen Spielverlust so schnell wie möglich zurückgewinnen?
8. Haben Sie nach einem Spielgewinn den starken Drang weiterzuspielen, um noch mehr zu gewinnen?
9. Haben Sie schon oft Ihren letzten Cent verspielt?
10. Haben Sie sich schon einmal Geld geliehen, um spielen zu können?
11. Haben Sie schon einmal etwas verkauft, um spielen zu können?
12. Haben Sie nur widerstrebend „Spielgeld“ für alltägliche Ausgaben verwendet?
13. Haben Sie Ihr eigenes Wohlergehen und das Ihrer Familie durch Glas Spielen vernachlässigt?
14. Haben Sie schon einmal länger gespielt, als Sie eigentlich wollten?
15. Haben Sie im Spiel schon einmal Sorgen und Ärger vergessen wollen?
16. Haben Sie Ihr Spiel schon einmal auf ungesetzliche Weise oder schon einmal an eine solche Möglichkeit gedacht?
17. Hat Ihnen das Spielen Schlafstörungen verursacht?
18. Haben Sie nach Auseinandersetzungen, Streit, Enttäuschungen und Frustrationen den starken Wunsch, spielen zu gehen?
19. Haben Sie schon einmal das Verlangen gehabt, anlässlich glücklicher Ereignisse in Ihrem Leben – zur „Feier des Tages“ – ein paar Stunden spielen zu gehen?
20. Ist Ihnen schon einmal bewußt geworden, daß Sie sich mit dem Spielen selbst zerstören?
7 Male mit Ja zu antworten dürfte reichen für eine ernst zu nehmende Problematik.
Impetous ... es ist nun mal so, dass niemand so nahe am Glücksspiel gerne zugibt, dass er da ein Problem hat. Wenn da jemand blinde Kuh spielt und die Kuh watschelt auf einen Steilhang zu, dann greift jeder sofort ein und hält die Person fest, damit sie eben nicht abstürzt.
Die Glücksspielsucht ist aber vorurteilbehaftet - auch bei uns selbst. Also wird diese Kuh nicht festgehalten, sondern sie bekommt einen Schubser, die sie so eben noch vom Steilhang fern hält. Wer dieses Spiel selbst einmal gespielt hat, der weiss aber auch, dass es hier kein stetes Geradeaus gibt. Und so vertreten wir uns auf der Kante erst mal den Fuß, bevor uns wieder ein Schubser vor´m Absturz bewahrt. Beim nächsten Mal bekommt das Knie was ab und die Handballen und die Ärmel bekommen Kratzer hoch drei. Aber wen stört das schon, so lange das Spiel weiter läuft? Erst wenn die nächste Kuh an der Reihe ist, fallen die ganzen Blessuren auf ... und tun so richtig weh.
Mist aber auch ... ein wenig Spucke auf die Wunde und hoffen, dass ich schnell wieder dran bin mit Kuh sein.
Das kann sich über Jahre hinziehen, dieses Spiel. Zwischendurch kommt immer wieder mal die "absolute" Einsicht ... nach außen und vielleicht sogar nach Innen. Doch was nutzt es, wenn das Defizit noch nicht gefunden ist und das Glücksspiel seine Funktion erfüllen "muss"?
Damit komme ich zu den Hintertürchen, die es zu verschließen gilt. Wie kamst Du an das ganze Geld? Verschließe alle Hintertürchen, die Dir einfallen. Es werden sich Neue auftun, die es wieder zu verschließen gilt. Das bewahrt Dich dor gefährlichen Triggern.
Beschaffe Dir einen neuen EMail-Account und lösche den Alten, wenn Du Boni-SPAM bekommst.
Mache die Verhaltenstherapie ... was hat sich denn nicht gut angefühlt? Lag es am Psychiater? Oder lag es an zu hohen Erwartungen an Dich selbst?
Enden möchte ich meinen Beitrag mit: Habe Geduld mit Dir selbst!