So hier bin ich wieder einmal. Hab meine Login Daten für meinen alten Account verloren und habe keinen Botton gefunden zur Passwortwiederherstellung. Erst einmal möchte ich noch kurz erwähnen, dass ich nicht Franc heiße. Mir ist bewusst, dass ich einen Spitznamen hätte verwenden können aber naja so sind Spieler halt eben. Es wird vieles so verdreht wie es einem passt. Zu erst einmal möchte ich kurz meine Situation Updaten. Ich war zwischen 10-11 Monaten abstinent. Habe mir vorgemacht, dass ich alles im Griff hätte. Was ich jedoch nicht so ganz realisiert habe in dieser Phase war, dass mein Problem sich nicht in Luft aufgelöst hat. Ich habe mir eingeredet und das Problem verdrängt und mich nicht mehr aktiv mit der Sucht befasst, geschweige denn ein Update hier im Forum gemacht. Ich habe einige Dinge entdeckt die ich falsch gemacht habe. Ich habe niemandem außer meiner Familie davon erzählt, weil ich mir gedacht habe, dass es mir so oder so nicht helfen wird. Dabei war es eigentlich nichts anderes als die selbstverarschung die ich betrieben habe. Ich hatte Angst vor den Konsequenzen und ein zu großes Schamgefühl. Ich konnte die Sucht nicht als ein Teil von mir akzeptieren, geschweige denn mich dagegen stellen und anfangen zu kämpfen und versuchen zu verstehen was meine Defizite sind und was ich mit der Sucht kompensiere. Ich habe ein großes Interesse an der Psyche auch außerhalb dem Bereich der Spielsucht, und habe mir vorgemacht Ich würde sehr selbst reflektiert handeln, jedoch war das einzige was ich getan habe mich zu verstecken und versuchen vor meinem Problem wegzulaufen. Das Verdrängen der Spielsucht fiel mir leichter und Ich habe mich für den Moment besser gefühlt.
Sorry falls ich an einigen Punkten etwas durcheinander schreibe.
Also kurz zu dem Rückfall. Wenn ich das gesamte betrachte sehe ich einen sehr großen Trigger, den ich auch realisiert habe, jedoch habe ich nicht damit gerechnet dass ich irgendwann wieder spielen werde. Deshalb war das für mich nicht so schlimm. Ich habe an dem besagten Tag X, das erste mal nach der Abstinenz gespielt. An diesem Tag wurde ich von Bekannten zum Grillen eingeladen. Es waren 5 Personen dort und keiner von denen wusste, dass ich Spielsüchtig bin und ein Problem mit dem Spielen habe. Ich wollte in dem Moment als die Runde Pokern wollte, nicht der Spielverderber sein und konnte ja auch nicht meine Sucht zu dem Zeitpunkt offen erzählen, deshalb habe ich einfach zugestimmt und mitgespielt. Ich habe in dem Moment all diese Gefühle die ein Spieler verspürt erlebt und versucht, die "Aufregung" während des Pokerns zu verstecken. Nach diesem Tag habe ich mir Gedanken über den Trigger gemacht, und habe auch realisiert wie sehr mich das getriggert hat. Jedoch habe ich nicht damit gerechnet, dass genau dieser Trigger mich zurück zum Spielen bringen wird.
Naja lange Rede kurzer Sinn. Es hat mich tatsächlich ans Spielen zurück gebracht und mir finanziell und Psychisch geschadet. Das Traurige, nicht nur mir sondern auch meiner Familie.
Nach dem Trigger kamen ab und zu Gedanken zum Spielen. Bis es irgendwann so weit war, dass ich in mit spielen verbracht habe. Einen Aspekt verstehe ich jedoch noch nicht so ganz. Bei dieser Phase der Suchtausübung sind die Verluste insgesamt weniger. Ich möchte es nicht gutheißen, sondern nur verstehen warum. Ich habe auch ohne die "Aufgaben" die ich hätte machen sollen, eine 10 Monatige Abstinenz geschafft, ohne ans Spielen zu denken. Viele beschreiben vor allem die Anfangszeit sehr schwer. Ich habe oft gelesen, dass Suchtdruck und die Gedanken ans Spielen in der Anfangsphase der Abstinenz sehr stark sind. Bei mir ist dies jedoch nicht der Fall. Warum? ich weiß es nicht. Jedoch ist es irgendwo ja was positives denke ich mir??? Ich will damit nicht zeigen, dass es ja "leicht" ist ohne Hilfe aufzuhören, ich versuche nur irgendwo zu verstehen warum gewisse Punkte anders sind als bei "den meisten" Anfängen. Das werde ich auf jeden fall auch in der SHG ansprechen. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich nun 13 Tage Spielfrei bin.
Nun komme ich zu dem was ich schon getan habe.
Meine Schwester hat mir sehr viel geholfen zu realisieren, was richtig ist und was nicht. Sie hat sich viel mit dem Thema auseinandergesetzt wegen mir. Ich habe mir durch die Gespräche mit meiner Schwester vorgenommen mit jeder Person mit der ich in Kontakt stehe von diesem Problem zu erzählen. Ich habe an erster Stelle eine die Person ausgewählt bei der das Schamgefühl am größten war, da ich mit einer größeren Enttäuschung der Person gerechnet hätte. Ich habe mir immer Gedacht, dass niemand hinter mir stehen wird wenn ich offen zugebe wie ich diese Menschen belogen und in diese Sache mit reingezogen habe. Deshalb hatte ich vor dem Gespräch den Gedanken "jetzt verlierst du eine Person nach der anderen die du liebst". Nun es kam ganz anders. Ich habe mein Schamgefühl überwunden und trotz dem Gedanken dass diese Menschen mir nun den Rücken kehren werden, mit 100% Transparenz alles eingestanden. Auch wenn ich wusste, dass dies der richtige Weg ist fiel mir dieses Gespräch nicht leicht. Ich habe mich danach sehr gut gefühlt.
Sind noch 11 weitere Personen übrig, denen ich dieses Gespräch und diese Ehrlichkeit Schulde.
Außer der Überwindung von meinem Schamgefühl habe ich mir vorgenommen eine Selbsthilfegruppe zu besuchen. Am kommenden Dienstag ist mein erster Besuch dort
Ich freue mich schon darauf. Es ist eine sehr gutes Gefühl zu wissen, dass man den richtigen Weg geht. Als ich den Thread eröffnet hatte könnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen eine SHG zu besuchen geschweige denn mit den Personen zu sprechen die ich belogen habe. Ich denke einer der Gründe für meine Freude ist, dass ich nun realisiert habe, dass ich mich permanent selbst verarscht habe und mir Wege offen gelassen habe. Ich habe immer damit geprahlt, dass ich ja aufhören kann und ja so stark bin, obwohl ich eigentlich mein Leben lang immer ein Mensch war der geflohen ist und sehr wenig Verantwortung übernommen hat. Macht ja auch irgendwo Sinn, wenn man nicht stark ist und sich nicht traut die Konsequenzen zu tragen oder sein Schamgefühl zu überwinden, muss man ja irgendeinen Weg finden um sich trotzdem Stark zu fühlen. Bei mir war es die Selbst Verarschung. Außerdem habe ich bei einer Psychotherapie Klinik(ich bin mir nicht sicher ob ich den Namen angeben darf
) angerufen und werde am selben Dienstag die offene Sprechstunde besuchen. Ich möchte neben der SHG auch eine Psychotherapie beginnen.
Zu dem Finanziellen
Ich bin gerade dabei, alle meine Schulden aufzulisten um diese einem Schuldnerberater vorzuzeigen. Es sieht momentan nach einer Privatinsolvenz aus. Auch zu dem Punkt hatte ich anfangs schlechte Laune und dachte mir sollte man mich "fallen lassen"
Ich dachte mir ich gehe doch schon den "richtigen Weg" mit SHG und Therapie. Ich habe mich gefragt, ob mir das nicht noch mehr Schaden würde. Jedoch habe ich auch diesen Gedanken abgeschaltet und bin mir dessen bewusst geworden, dass ich jede Konsequenz selbst tragen muss.
Mich erwartet nun eine Zeit des Kämpfens. Ich habe mir meine Box-Handschuhe angezogen und bin bereit
Wenn ich nun im Nachhinein die Antworten von den Menschen lese die ich vorher erhalten habe, sehe ich dass ich definitiv unrecht hatte. Aber irgendwo denke ich mir "so lange eine Person nicht bereit ist Dinge anzugehen bringt der Zwang so oder so nichts". Ich bin nun bereit dafür !!!!
Ich möchte mich auch bei jedem von euch bedanken. Das Forum hat mir sehr sehr viel geholfen. Auch wenn ich am Anfang vom Thread zwar nicht akzeptiert habe was ihr geschrieben habt.