Hi Krauti!
Herzlich willkommen in dieser Gruppe!
Ich habe mir oft gesagt, jetzt hörst du auf. Leider nie mit Erfolg....
Doch ich will da jetzt endlich mal dauerhaft raus, für immer.
Jeder Glücksspieler, der hierher kommt, kennt dies. Man spielt, fällt in ein emotionales Loch. Um sich zu motivieren, wird diese Lüge ausgepackt: Das war das letzte Mal! Denn tief im Innersten ist eine große Ambivalenz da. Die Suchtausübung bedient unsere Gefühle. Wie also soll ich dieses Loch füllen, wenn ich nicht mehr spiele? Es tauchen Ängste auf. Ängste übertreiben aber maßlos.
Wenn die Zeit verstreicht, dann beruhigen sich die Emotionen und die Verharmlosung beginnt. "Na gut ... einmal noch ..."
Und schon sitzen wir wieder vor dem PC oder Automaten.
Was unterscheidet nun eine dieser Lügen von Deinem jetzigen Vorhaben? Du bist aktiv geworden. Du hast Dich angemeldet und wahrscheinlich erstmalig einer Gruppe von Menschen, die das gleiche Problem haben, eben von Deinem Problem und Deiner Hilflosigkeit Dir selbst gegenüber berichtet.
Das ist einer der möglichen Wege, der zu "Deinem Weg" aus der Sucht werden kann. Reden, reden und nochmals reden. Aber auch zuhören und mit Deiner Person abgleichen.
Nichts tun machte Deine Aussage bisher immer zur Lüge. Nun hast Du eine gute Chance Erfolg zu haben.
Dabei ist es wichtig, sich die Entwöhnungsphase so einfach wie möglich zu machen. Wolke hat Dir da schon ein paar gute Möglichkeiten aufgezählt.
Das Glücksspielen sorgt/beruht auf einer Störung der Gefühlsregulaton. Du wirst bald merken, dass das normale Leben viel mehr an Bedeutung gewinnt, als das Glücksspielen. Daher ist es auch dort wichtig, sich Mitstreiter zu suchen, um Dich zu erden - durch Reden.
Wie habe ich es geschafft. In Kürze ... ich war in einer SHG, bin dann zu Foren gewechselt, als ich stabil war. Im Laufe der Jahre habe ich an Fachtagungen, Seminaren und Workshops teilgenommen. Jetzt erst habe ich wieder eine Schulung hinter mich gebracht. Wir waren erst in Münster, dann zum Schluss in Bielefeld. Gerne hätte ich da Ilona mal in der Meindersstraße 1 besucht, um ihre Beratungsstelle kennen zu lernen. Leider war dazu zu wenig Zeit.
Vielleicht findest Du ja auch mal den Mut eine solche Beratungsstelle aufzusuchen?
Wenn ich heute wieder in Deiner Situation wäre, würde ich dies tun. Ich habe nämlich mittlerweile Vertrauen in die Suchthilfe. Vor Allem aber habe ich Vertrauen in mich selbst. Ohne mich nämlich, ohne mein Handeln ändert sich gar nichts und einer Sammlung von Lügen würde nur eine weitere hinzu gefügt.
Es ist nicht schlimm nicht zu wissen, wie Abstinenz funktioniert. Wir können es aber, wie bereits tausendfach in anderen Bereichen des Lebens geschehen, lernen. Mir hat es sogar richtig Spaß gemacht und so ist immer noch.