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Eine lange Geschichte

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Offline Koala

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Eine lange Geschichte
« am: 07 September 2008, 13:09:28 »
Hallo,

ich war schon lange nicht mehr hier. Denn ich dachte ich bin schlauer als alle anderen Süchtigen. Jetzt ist Endstation.
Aber mal von Anfang an: Wahrscheinlich war ich mal ne nette junge Frau und hatte alles was ich brauchte. Ich hatte die Liebe meines Lebens gefunden, wir hatten eine gemeinsame Existens. Alles war wunderbar. Dann wurde ich krank, hatte eine Operation am Kopf und nichts mehr lief wie es sollte. Irgenwie bin ich dann zum Spielen gekommen. Und natürlich gleich voll krass. Ich habe mich voll verschuldet, habe gestohlen gelogen usw. Nachdem alles raus kam gelobte ich Besserung. Nix davon geschah. Dann ein Selbstmordversuch. Der mißglückte und ich begann mit der Hilfe von meinem Freund und meinen Eltern neu. Wieder Rückfall. Das Problem ist, daß ich vor meinen Eltern nicht zugeben kann, daß ich einen Rückfall habe. Desshalb zog ich mich durch Geld leihen noch viel mehr in die Scheiße. Ich habe meinen Freund in den finanziellen Ruin getrieben, habe mir bei sämtlichen Bekannten, Verwandten und entfernten Freunden Geld geliehen. Ich habe meinen Freund, den ich über alles liebe, nur noch belogen und bestohlen. Er kann mir nicht mehr helfen. Er ist verzweifelt und wahrscheinlich auch bald nicht mehr an meiner Seite.
Ich weiß, daß ich NUR zu dem Rückfall stehen müßte. Aber ich kann es nicht. Ich habe so sehr Angst davor, daß ich mich immer mehr in die Scheiße reite und schon wieder Selbstmordgedanken habe.Hat von euch jemand die selben Erfahrungen gemacht? Wie ging es bei Euch aus? Bitte helft mir. Ich weiß nicht mehr weiter.

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Marzipine

Re: Eine lange Geschichte
« Antwort #1 am: 08 September 2008, 13:12:21 »
Hallo,
warum dachtest Du, dass Du schlauer bist als all die anderen Süchtigen? Du weißt doch gar nicht wie andere denken, handeln fühlen usw. oder?
Du schreibst selbst „JETZT IST ENDSTATION“. Du kannst zu Deinen Rückfällen nicht stehen!!!
Du willst Hilfe inwiefern? Bekommst Du nun kein Geld mehr, es leiht Dir wohl keiner mehr etwas und Deinen Freund scheinst Du ja wohl auch in den Ruin getrieben zu haben. Meinst Du nicht es langt, Deine Badewanne ist richtig übergelaufen. Ich denke mal, Du brauchst keinen Rat Du weißt schon was Du zu tun hast, Du hast gar keine andere Wahl, als Dich zu offenbaren und eine stationäre Therapie zu machen und Deinen Freund nimmst Du am besten gleich mit, allerdings braucht dieser arme Mann wohl eine andere Therapie. Liebst Du Deinen Freund und Deine Eltern? Oder bist Du so egoistisch, dass Dir alles egal ist? Oder bist Du feige? Nein das glaube ich weniger, Du hattest den Mut andere zu ruinieren da ist man nicht feige.

Du willst wissen, wie es bei uns ausgegangen ist:

Bei mir pers. ist am 4.10.08 der zweite Trockengeburtstag angesagt.
Ich habe 2006 eine stationäre Therapie gemacht und danach nie wieder gespielt, bis heute nicht und ich denke nicht, dass ich das was ich mir in den 2 Jahren aufgebaut habe wieder durch spielen kaputt machen werde. Ich führe heute ein glückliches, zufriedenes und ausgefülltes Leben auch mit Höhen und Tiefen, nicht jeder Tag ist gleich aber bis heute kam ich nicht mehr auf die Idee spielen zu gehen.

Du ganz alleine weißt was Du zu tun hast um ein neues Leben zu beginnen. Es ist nie zu spät damit anzufangen, allerdings sollte man die Konsequenzen ganz deutlich vor sich sehen und handeln.
Alles Gute Dir mach den Schritt zur Wahrheit, lass Deine Lügenburg zusammenkrachen und man kann Dir dann helfen, eher nicht.
Marzipine

 

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