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Meine Geschichte

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Meine Geschichte
« am: 29 August 2021, 21:29:08 »
Hallo Leute!

Ich bin neu in diesem Forum und möchte gerne meine geschichte erzählen.

Ich bin jetzt 30 Jahre alt, Vater und Ehemann.

Mit dem Glücks spiel bin ich schon seit meiner Kindheit ( 15 ) vertraut, da mein Vater jetzt seit über 10 Jahre Beruflich als Poker Spieler tätig und das Spiel ist seit dem seine Hauptberufs tätigkeit.
Er hat schob damals sehr sehr gut gespielt und hat zähliche Grössere Tuniere gewonnen und lebt bunt und munter.
Ich habe mit meinen Eltern schon länger jetzt seit 8 Jahren kontakt mehr da mein Vater leider an einer sehr schweren Nacistischen störung hat, und er in seinem Leben nie eingesehen hat das etwas nicjht mit im stimmt. Leider hatte ich auch als Kind wegen ihm sehr geleidet, nie anerkennung oder Liebe bekommen.

Er hatte damals alles für Geld getan, Geld war für Ihn immer das wichtigste danach das Auto und dann ürgendwann ich.

Naja egal jetzt zur meiner geschichte.
Wie gesagt ich bin mit dem Glücksspiel aufgewachsen und hab schon mit 16 Jahren als Poker Croupe Gearbeitet natürlich illegal in Clubs.
Diese ganze sache habe ich von meinem Vater gelernt. Und habe sehr sehr gutes Geld damaös verdient.

Mit 22 war ich in Össtereich auf Sesion Arbeiten Jahre lang und einmal hat es mich mal gelockt da ich sehr gut verdient habe mal Sportwetten und ab und zu Spielautomaten Online zu spielen. Hab insgesamt ka 2000 euro verloren. Und mich hat das Spiel auch damals nichts gereizt.

Ich habe mal hier und da ab und zu gespielt aber nie war ich finanziel belastet durchs spielen. Und hab damals nie und grosse beträge gespielt.

Ich lebe seit 2016 in der schweiz mit meiner Ehefrau und nach einer gewissen wut auf meinem Vater und aus neugier habe ich mit dem Poker angefangen. Ich habe schon damals das Spiel gelernt aus meiner Kindheit und hatte ein gutes händchen für das Spiel. Habe mehrere Bücher gelesen und habe mich sehr viel mit der Statistik beschäftigt das ich das Spiel so gut wie ich kann lerne. Und das hat es auch... ich ging regelmässig ins Casino zu Poker Tunieren und habe sehr sehr gute gewinne gemacht und war 2 jahre lang nie im Minus. Das Tunier Spielen lauf so gut das ich in einem Monat 3 mal denn ersten Platz machte und über 10000 euro gewinn gemacht habe. Ich habe in meiner Poker fasse knapp über 80 000 euro umsatz gemacht und dies nur aus Tunieren.

2019 wurde meine Frau Schwanger und ich habe mit dem Poker aufgehört ubd lebten unser kleines leben.
Bis 2021....
Leider lief es in meiner Arbeit nicht gut da ich kurz vor Weihnachten mir in meinem Daumen die strecksähne mit einem messer durch trennt habe und deshalb 6 wochen im Krankstand war.
Nach meine genessung ging ich wieder zur Arbeit aber leider wurde ich jeden Tag  schickaniert und behandelt wie der letzte dreck so das ich einen Burnout bekommen habe und nach längerm krankenstand auch gekündigt wurde.
Im Krankenstand fing dann alles an. ( online Casino )... Corona zeit,
Ich habe mich an diversen Casinos angemeldet und gespielt. Erst in kleineren beträgen.
Dann hat es geboomt. Auf einem schlaf mit 1 euro einsatz 2200 euro gewonnen. Ein traum für jeden.
Genau in dieser zeit wo es mir so schlecht ging.
Leider habe ich nicht aufgehört und hab mal hier und da beträge verloren aber habe in öffteren grössere beträge gewonnen und habe 2 monate lang nur Plus gemacht....
Bis es dann passierte... ich hab dan  fast jeden Tag gespielt um hoffentlich wirder einen betrag über 1000 euro zu gewinnen aber der kam nie...
Ich habe immer wieder mal paar 100 gewinn aber danach nie auszahlen lassen immer alles verspielt.
Ich bin verzweifelt... ich habe jetzt ungefähr in einem Monat 5000 verloren und kann einige Rechnungen nicht einzahlen und meine Frau weiss von nichts... ich habe versucht mehrmals aufzuhören aber immer wieder der drang einen guten gewinn zu machen war grösser als aufzuhören. Seit 2 Tagen schlafe ich nicht. Ich habe mich wo ich gespielt habe überall Sperren lassen und Spiele seit 2 Tagen nicht mehr und werde es auch nicht mehr. Ich will meine Familie und mein Leben nicht kaputt machen wegen dem scheiss.





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Offline Olli

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Re: Meine Geschichte
« Antwort #1 am: 30 August 2021, 13:21:30 »
Hallo mein Guter!

Na da bist Du ja recht früh mit dem Glücksspiel in Kontakt gekommen. Wie Du aber ja gesehen hast in Deiner Vita, gab es immer wieder die Wahl weiter zu machen oder es zu stoppen.

Das Thema Vater scheint bei Dir ziemlich dominant zu sein. Nein, es ist nicht "egal", wie Du schreibst. Das solltest Du unbedingt einmal aufarbeiten. Wir sind zwar mittlerweile längst erwachsen und können unser Leben selbst bestimmen, doch gewisse Prägungen sind da und beeinflussen unser Leben und unser Wohlbefinden.

Findest Du selbst es OK, Deine Frau im Unklaren zu lassen? Egal welche Ängste Dich so handeln lassen - lasse nicht zu, dass Du selbst narzisstische Verhaltensweisen an den Tag legst wegen einem vermeindlichen Selbstschutz.
Ich gehe mal davon aus, dass Du da einen Schatz an Deiner Seite hast, die es gerne wissen möchte. Die Glücksspielsucht hat nun mal nicht immer nur Auswirkungen auf den Süchtigen, sondern auch auf die Ehegatten und Kinder.
Sie müssen selbst entscheiden ob überhaupt und wenn wie sie Dich unterstützen können.
Rede mit Deiner Frau. Zeige ihr Dein Vertrauen, indem Du offen und absolut ehrlich die Problematik ansprichst.
Es gibt doch Hilfe für uns. Wir können uns wieder aus dem Sumpf ziehen. Das ist nicht unbedingt einfach, doch es ist machbar.
Tag für Tag ... Schritt für Schritt ...

Was geht Dir gerade durch den Kopf, wenn Du meine Zeilen liest?
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Meine Geschichte
« Antwort #2 am: 31 August 2021, 15:56:15 »
Ich habe vor 4 Tagen das erste mal wegen dem Spielen nicht geschlafen und wältze mich schweissgebet die ganze nacht wie ich so blöd sein konnte so etwas zu machen. Ich habe sehr viel gelesen und videos geschaut wad ich bissher nie machte. Und mir ist klar geworden diese nacht wo ich nicht geschlafen habe wenn es so weiter geht verliere ich alles was ich besitze. Meine Familie!
Ich habe 2 Tage mich echt sehr sehr miess gefühlt . Aber jetzt nach dem 4 Tag ist mir das ganze Spiel total egal geworden. Ich habe meine Verluste und das Spielen Akzeptiert. Und fühle mich wie ein anderer Mensch. Mir ist nue eins wichtig meine Familie. Ich habe es meiner Frau noch nicht gebeicht weil ich denn richtigen moment noch nicht gefunden habe. Aber eins ist sicher, diese monate wo ich gespielt habe waren furchtbar, und gottseidank hat es in meinem kopf klick gemacht. Nie wieder werde ich Online Casinos füttern. Ich habe jetzt begriffen nach denn vielen videos und komentaren in diesem Forum das nur die Casinos gewinnen werden immer!!!!! Und mich werden die nie wieder ausbeuten!

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Offline Wolke 7

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Re: Meine Geschichte
« Antwort #3 am: 31 August 2021, 17:38:40 »
Hallo Doggy,

leider reicht das Wissen alleine nicht aus,das wir beim Zocken nur verlieren.  Das du durch den Entschluss, den du jetzt gefasst hast,nie wieder spielen zu wollen,sehr erleichtert und happy bist,kann ich sehr gut verstehen, aber du musst was für dich tun,dir Hürden einbauen,Geldmanagement abgeben und unbedingt mit deiner Frau reden.
 Denn in ein paar Tagen wirst du Suchtdruck verspüren und du wirst mit dir selbst Dialoge führen,ob du nicht zum Abschluss doch noch einmal spielen kannst. Der Suchtdruck ist leider so gemein und wird alles dafür tun,dich wieder zum  Zocken zu bringen. 

Sprich mit deiner Frau, dass sie das onlinebanking übernimmt. Sperrsoftware auf alle Geräte,OASIS zusätzlich. Wenn du merkst ,du kannst dem Suchtdruck nicht standhalten, vielleicht zu einer Suchtberatung gehen.

LG Wolke

Re: Meine Geschichte
« Antwort #4 am: 31 August 2021, 18:18:02 »
Mir wird sowas nie wieder vorkommen das ist mir klar. Ich habe mich für eine zeit selbst verloren weil ich kein lebensziel hatte wegen der ganzen sache mit meiner Arbeit und meinem Burnout.
Aber es ist jetzt fertig. Ich sagte ja bei mir hatts klick gemacht. Seit 3 Tagen mache ich dinge die ich die letzte Zeit vernachtlässigt habe. Und es ist die beste entscheidung gewesen die ich machen konnte. Ich fühle mich jetzt viel besser. Das problem war das ich mit mir nichts anfangen konnte in der letzten Zeit. Und jetzt ist schluss damit

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Offline Olli

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Re: Meine Geschichte
« Antwort #5 am: 31 August 2021, 18:38:01 »
"Hör´ doch einfach auf mit dem Spielen ..."

Hi Doggy!

Diesen Satz habe ich damals zu hören bekommen. Er beinhaltet das Vorurteil, dass die Spielsucht eine Charakterschwäche sei.
Gut, es gibt auch Charakterschweine unter den Spielern, doch die bilden die Ausnahme.
Wir Spieler sind tatsächlich in der Regel charakterstark. So sehe ich mich auch. Dennoch hat mich dies nicht davor bewahrt über 20 Jahre zu spielen.
Sehr häufig habe ich voller Inbrunst zu mir gesagt: Das ist das letzte Mal gewesen! Ein paar Wochen ... ein paar Monate später, als die Erinnerung verblasste, da saß ich wieder vor den Kisten.
Selbst heute noch kann ich mich kaum an die schlechten Zeiten erinnern. Im Gegenteil scheint meine Erinnerung das Spielen zu glorifizieren. Das ist eben der kleine Sabouteur in mir ... mein Teufelchen ... meine Sucht.
Ich habe damals Anerkennung gesucht. Ich habe Bestätigung gesucht. Ich habe den Stress gesucht, weil ich den Glaubenssatz hatte, dass es mir dann gut geht beim Spielen. Das alles und mehr waren meine Defizite, wie ich so etwas heute nenne.
Sicherlich hast Du den Satz schon mal gelesen: Die Glücksspielsucht ist nur ein Symptom eines tiefer liegenden Defizits!

Du kannst Deine Sucht nicht mit Deinem Willen bezwingen. Das geht zeitweise gut und dann kommt - oh Wunder - der Rückfall.
Der Wille braucht zuerst eine Willensfindung - dann eine Willensentscheidung. Beides ist aber abhängig von unseren Gefühlen.
Geht es mir gut, dann bestärke ich meine Willensfindung und auch die Willensentscheidung ist ein Leichtes.
Geht es mir aber schlecht - beschäftige ich mich mit der dahinter liegenden Problematik. Die beiden zuvor Genannten rücken in den Hintergrund. Ist die Beschäftigung mit der Problematik zu schmerzhaft, dann will sie verdrängt werden - aufs Abstellgleis gestellt und am Liebsten sogar vergessen.
Dies ist der Moment, in dem Deine Sucht Deinen Willen ausnutzt. Denn jetzt wird er zum Spielen eingesetzt. Die Vorfreude auf das nächste Spiel stecken die negativen Erfahrungen in eine Schublade, die in einen Schrank, den in einen Container und dann wird dieser erst einmal um die gesamte Welt geschickt.
Wenn Du hier diesen Rückfall erleidest, dann ist es nicht so einfach an die Schublade zu kommen - die ist ja gerade am anderen Ende der Welt. Also wird im Rückfall verweilt.

Jatzt - hier und heute - bist Du klar im Kopf. Jetzt ist der Moment, an dem Du vorbeugen solltest. Das da oben muss ja nicht eintreffen - und wenn doch? Wieso das Risiko eingehen?

Ich weiss natürlich, wie Du das "nie wieder" meinst. Die Aussage an sich ist aber leichtfertig und entbehrt jeder Logik.
Du kennst die Zukunft doch nicht und Du weisst nicht, was sie Dir an schweren Aufgaben und Hürden in den Weg stellt.
Du weisst einfach nicht, ob Du jemals wieder spielen wirst.
Daher reichen auch als Zeitspanne immer nur die 24 h. Die kannst Du beeinflussen. Du sagst es Dir heute und dann morgen auch wieder: Ich erlaube mir nur für heute spielfrei bleiben zu dürfen.

"Ich"
Niemand sonst ... nur ich alleine erlaube es mir. Ich tue mir damit selbst etwas Gutes!

"erlaube"
Ich muss nicht - mich zwingt niemand - ich bin der Herr über meine Leben und daher gönne ich mir die Entscheidung.

"mir"
Ich möchte für mich spielfrei sein. Nicht für den Pastor, meine Frau, meine Kinder - nur für mich - damit ich mich wohl fühle!

"nur für heute"
Na klar, ein kleiner Selbstbetrug ... doch wenns hilft ... Habe es ja oben schon erklärt.

"spielfrei"
Frei vom Spielen ... frei vom Zwang spielen zu müssen. Dieses Wort ist positiv behaftet, da es keine Negation enthält. Mir gefällt es besser als: "nicht zu spielen"

"bleiben"
Egal, ob Du 15 Jahre spielfrei bist, 4 Tage oder gerade erst Dich beim Anbieter ausgeloggt hast. In dem Moment, wo Du dies liest, ist bereits wieder Zeit vergangen. Die Spielfreiheit muss nicht gestartet werden, lediglich das Spielen beendet.

"zu dürfen"
Im Grunde wiederhole ich das sich Gönnen erneut. Es ist ein Previleg, welches ich mir selbst erlaube!

So ... jetzt habe ich es noch mal aufgeschrieben ... :)
Vielleicht ist der Satz nichts für Dich. Dann wandele ihn um oder suche Dir einen anderen.
Ich habe mich oft genug daran fest gehalten um sagen zu können: Solch ein Mantra hilft in akuten Situationen.

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
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